Rot, gelb, grün leuchten die Lichter an der Ampel, Rot und Gelb auch phasenweise gemeinsam. Ein Team aus den USA will künftig noch eine vierte Phase und eine vierte Leuchte hinzuschalten. Speziell für vollautonom fahrende Autos. Das soll den Verkehrsfluss verbessern.

Das Konzept der weißen Ampelphase beruht darauf, dass autonom fahrende Autos miteinander und mit der Infrastruktur kommunizieren. Nähern sich mehrere dieser „Fahrzeuge dieser Kategorie“Robo-Cars“ einer Kreuzung, soll die Ampel auf weiß schalten. Die autonomen Fahrzeuge handeln dann untereinander die Reihenfolge aus, in der sie die Kreuzung passieren wollen. Von Menschen gesteuerte Fahrzeuge sollen den autonomen fahrenden folgen dürfen.

Weißes Licht: Folgen Sie dem Vordermann!

„Das von uns vorgeschlagene Konzept für Verkehrsknotenpunkte, das wir als weiße Phase bezeichnen, nutzt die Rechenleistung der autonomen Fahrzeuge“, sagte Ali Hajbabaie von der North Carolina State University in Raleigh. Dazu gehöre ein weißes Ampellicht, um menschliche Fahrer zu informieren. „Eine rote Ampel bedeutet immer noch Stopp, eine grüne immer noch Fahren. Und das weiße Ampelsignal fordert die menschlichen Fahrer auf, einfach dem voranfahrenden Auto zu folgen.“

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Nach den Plänen der US-Forscher sollen autonom fahrende Autos untereinander regeln, in welcher Reihenfolge die Fahrzeuge die Kreuzung passieren. Foto: Waymo
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Nach den Plänen der US-Forscher sollen autonom fahrende Autos untereinander regeln, in welcher Reihenfolge die Fahrzeuge die Kreuzung passieren. Foto: Waymo

Das Team um Hajbabaie hatte das Konzept für eine zusätzliche weiße Ampelphase erstmals 2020 vorgestellt. In dieser Version übernahm noch ein Leitrechner die Koordination des Verkehrsflusses. In der aktuellen Version, die in der Fachzeitschrift IEEE Transactions on Intelligent Transportation Systems veröffentlicht wurde, übernehmen das die autonomen Autos.

Robo-Cars verbessern den Verkehrsfluss

„Dies ist sowohl effizienter als auch weniger anfällig für Kommunikationsausfälle“ sagte Hajbabaie. „Wenn zum Beispiel die Kommunikation mit der Ampel unterbrochen wird oder eine Zeitverzögerung auftritt, kann das Rechensystem den Verkehrsfluss trotzdem reibungslos abwickeln.“

Simulationen des Teams ergaben, dass eine solche Ampelphase den Verkehrsfluss verbessert und die Wartezeiten an der Ampel verkürzt. Das wiederum verringert den Energieverbrauch und damit auch die Umweltbelastung. Dabei habe sich auch gezeigt, dass sich der Verkehrsfluss mit steigendem Anteil an autonom fahrenden Autos verbessert habe.

Praxistest steht noch aus

Bisher wurde das System allerdings nur am Computer simuliert. Das Team will es im nächsten Schritt nun im realen Straßenverkehr testen. Ein geeigneter Ort könnte ein Hafengelände sein.

„In Häfen gibt es beispielsweise sehr viele Nutzfahrzeuge, für die ein steter Verkehrsfluss besonders wichtig ist. Bei Nutzfahrzeugen scheint es auch eine höhere Akzeptanz für autonome Fahrzeuge zu geben. Das könnte es ermöglichen, in diesem Umfeld ein Pilotprojekt durchzuführen, das dem Hafenverkehr und dem gewerblichen Verkehr nutzen könnte“, sagte Hajbabaie.

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