Wahnsinn: 69, 10 Cent kostete die Kilowattstunde Strom am 10. November vergangenen Jahres – so viel wie nie zuvor. Der historische Gipfelpunkt ist längst überschritten, aktuell müssen nach Angaben des Vergleichportals Verivov nur noch 37,8 Cent für die Kilowattstunde Haushaltsstrom zahlen. Dafür holt nun auch Bestandskunden die Preiswelle ein: Ab 2. März steigt beispielsweise bei den Pfalzwerken der Verbrauchspreis um über 25 Prozent von 29,8 auf 37,5 Eurocent/kWh. Und das ist noch günstig.

Und an den Ladesäulen? Geht der Strompreis ebenfalls weiter nach oben. Für den März hat EnBW jetzt auch für Flottenkunden eine Erhöhung der so genannten Business-Tarife angekündigt – im Schnitt um 26, in der Spitze um bis zu 35 Prozent. Für Privatkunden hatte es die Preiserhöhung bereits zum Jahreswechsel gegeben, im Schnitt um 27 Prozent.

Folgen der Energiekrise

Als Grund nannte der Ladepunktbetreiber die „anhaltend hohen Beschaffungskosten an den Energiebörsen“. Zwar seien die Großhandelspreise in den vergangenen Wochen deutlich gesunken. Aber unter dem Strich bewegten sie sich „weiterhin auf einem mindestens doppelt so hohen Niveau im Vergleich zu vor der Energiekrise ab Herbst 2021.“ Zudem fielen an den Ladesäulen für Elektroautos zusätzliche Abgaben, Umlagen und Steuern an, die den Strom um bis zu 50 Prozent verteuerten.

Und weil das für Wechsel- und Gleichstrom gleichermaßen gilt, hat EnBW nun in den mobility+ Business-Ladetarifen nun einen einheitlichen Preispunkt für AC und DC gesetzt. „Dadurch“, heißt es in einer Pressemitteilung, „werden die Gesamtkosten für Fuhrparkmanager noch transparenter“.

Billigstrom für Großabnehmer

Was heißt das konkret? Im Ladetarif S, der eine monatliche Lademenge von bis zu 50 kWh vorsieht, werden an den 400.000 Säulen des EnBW-eigenen europäischen „Hypernetzes“ nun einheitlich 51,13 Cent/kWh fällig, an den Säulen anderer Ladepunktbetreiber 54,63 Cent. Günstiger wird es nur bei höheren Lademengen und bei Zahlung einer monatlichen Grundgebühr. Im Ladetarif L (ab einer Liefermenge ab 120 kWh im Monat) kostet die Kilowattstunde bei EnBW lediglich 32,78 Cent, an Fremdstationen 42,02 Cent. Fällig wird dann allerdings immer eine Monatsgebühr von 15,12 Euro.

Der Strom an den Schnellladern von Ionity kostet in allen Tarifklassen den gleichen Betrag: 66,39 Cent/kWh statt wie üblich 79 Cent. EnBW lockt Firmenkunden ansonsten auch mit einer Sekung der Staffelpreise für die Ladekarten sowie dem Smart Mobility-Portal: Über dieses können Fuhrparkleiter die Nutzung der Ladekarten und das Ladeverhalten der elektrischen Firmenwagen kontrollieren und steuern.

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