Neue Ladesäulen für E-Autos werden immer leistungsfähiger. Sowohl der Energiekonzern und Ladenetzbetreiber EnBW als auch die Statkraft-Tochter Mer bringen jetzt ihre ersten öffentlichen 400-kW-Säulen an das Netz. Das ist derzeit Spitze – aktuell speisen Schnellladesäulen in Deutschland Gleichstrom mit maximal 350 kW in den Akku eines Elektroautos.

In 15 Minuten könnten Stromer an den neuen Ladesäulen von Alpitronic mit 400 kW Strom für 400 Kilometer Reichweite laden – vorausgesetzt, es ist technisch dazu in der Lage. In der Praxis wird sich die Ladeleistung an der Säule mit zwei Ladepunkten jedoch eher auf zwei Fahrzeuge verteilen, so dass jeder Stromer bis zu 200 kW erhält – das ist eine wesentliche Voraussetzung für den Einsatz im sogenannten „Deutschlandnetz“, an dem das Bundesverkehrsministerium arbeitet. EnBW spricht in dem Zusammenhang von „Fair Share“ – einer fairen Verteilung der Leistungen und Lasten.

Installieren wird die EnBW zunächst 24 der neuen High-Power-Charger (HPC) im Rahmen eines neuen Ladeparks bei Chemnitz in Sachsen. Bei Bedarf sei der Park an der Autobahn 4 jedoch schnell um weitere acht Ladepunkte erweiterbar. Die Inbetriebnahme der neuen überdachten Anlage, die einen Teil des Ladestroms aus einer großen Photovoltaik-Anlage bezieht, soll noch dieses Jahr erfolgen.

Alpitronic-Charger mit hohem Wirkungsgrad

Mer Germany, die deutsche Ladeinfrastruktur-Tochter des norwegischen Energiekonzerns Statkraft mit Sitz in München, hat indes einen seiner schon bestehenden Ladeparks in Straubing (Bayern) ertüchtigt. Zum Einsatz kommen hier Hypercharger von Alpitronic vom Typ HYC400, die sich nicht nur durch eine maximale Ladeleistung von 400 kW, sondern auch einen hohen Wirkungsgrad von über 97 Prozent auszeichnen. Die Arbeiten am Ladepark in Ostbayern seien abgeschlossen und der Park in Betrieb, erklärte eine Unternehmenssprecherin. Mer hat den Park um zwei Ladepunkte auf insgesamt sieben erweitert. „Davon sind zwei sogenannte AC-Normalladepunkte und fünf CSS-Ladepunkte, die bis zu 400 kW Leistung bringen“, so die Sprecherin weiter.

In Kooperation mit dem Branchendienst energate.

Zum Vergleich: Ionity, das große europäische Ladenetz mehrerer Automobilhersteller, bietet bis zu 350 kW Leistung, EnBW bislang 300 kW und das US-Unternehmen Tesla an seinen Superchargern 250 kW. Von Schnellladesäulen spricht man in der Regel ab einer Leistung von 50 kW, vom High Power Charging (HPC) oder Ultraschnellladen ab 150 kW.

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