Tesla hat derzeit schwer zu kämpfen. Die politischen Aktivitäten von Elon Musk, des „Technoking of Tesla“, haben nicht nur die Aktie des kalifornischen Elektroauto-Herstellers auf Talfahrt geschickt, sondern auch die Fahrzeugverkäufe weltweit einbrechen lassen. Im Februar wurden in Deutschland 76,3 Prozent weniger Elektroautos der Marke verkauft, in ganz Europa sank der Absatz um 63 Prozent. In anderen Weltregionen sieht es nicht besser aus: In Australien betrug das Absatz-Minus im Februar knapp 72 Prozent, in China fast 50 Prozent. In USA hält sich die Marke zwar besser, aber auch da ging die Nachfrage nach den E-Autos in den ersten zwei Monaten des Jahres zweistellig zurück.
Stimuliert werden soll die Nachfrage nun durch das jüngst vorgestellte Facelift des Model Y, das in China sowie nahe Berlin in der Gigafactory Grünheide hergestellt wird. Zudem entwickelt Tesla unter dem Codenamen „E41“ eine preisgünstige und offenbar auch verkürzte Version des Model Y, wie dieser Tage bekannt wurde. Das Fahrzeug soll nächstes Jahr in Shanghai in Produktion gehen und mindestens 20 Prozent billiger sein als das jüngst aufgefrischte Model Y, das als „Juniper“ bekannt ist, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Bezug auf chinesische Quellen.

Unter dem Codenamen E41 arbeitet Tesla angeblich an einer Einstiegsversion des Model Y. Es soll 20 Prozent günstiger sein als das aktuelle, jüngst überarbeitete Modell und wohl auch kürzer ausfallen. Foto: Tesla
Auch in Grünheide soll das neue Modell gebaut werden. Allerdings in einer ganz besonderen Version: als Cybercab, wie EDISON aus dem Unternehmen erfuhr. Nicht mit Flügeltüren, wie der im vergangenen Jahr vorgestellte Prototyp. Der rund vier Meter lange Zweisitzer wird vielmehr mit zwei ganz normalen Türen starten. Aber schon ohne Lenkrad und ohne Pedale, berichtet ein Insider. Für Notfälle gibt es eine digitale Verbindung zum Service-Center, von dort kann ein Techniker das Auto per Joystick aus eventuellen Gefahren bringen. Für die Steuerung des Fahrzeugs sind ansonsten nur Kameras zuständig, deren Außenexemplare im Winter vorgeheizt werden.
Mit Wiferion-Technik zum induktiven Laden
Geladen werden soll die mindestens 60 kWh große Batterie des Elektroautos induktiv über ein Multispulensystem, das vom Berliner StartUps Wiferion entwickelt wurde. Tesla hatte das auf das drahtlose Laden spezialisierte Unternehmen 2023 gekauft, es nach wenigen Monaten weiterverkauft – aber die Chefentwickler behalten. Die Technik erlaubt es, ein Elektroauto über Nacht mit 11 kW wiederaufzuladen. Auch ein Preis für das vollautonom fahrende Elektroauto kursiert bereits: Das Tesla Robocab soll beim Kauf maximal 30.000 Dollar kosten – oder für laufende Nutzung per App gemietet und bezahlt werden.
Übrigens: Der viel gepriesene 25.000-Dollar-Einstiegsmodell von Tesla, das umgangssprachlich als Model 2 bezeichnet wird, ist weiter voll in der internen Produktplanung, verriet der Insider. Während einer Telefonkonferenz im Oktober vergangenen Jahres hatte Musk dem Projekt scheinbar noch eine klare Absage erteilt. „Ein reguläres 25.000 Dollar-Auto zu haben, ist sinnlos, es wäre albern und stünde völlig im Widerspruch zu dem, was wir glauben“, sagte er damals. Doch die Betonung lag damals wohl auf „regulär“.