Eile mit Weile lautete bisher das scheinbar sehr entspannte Ford-Motto zur stetig wachsenden Elektromobilität der Branche. Die Vollstromer der Konkurrenz von Nissan bis Tesla wurden offiziell ignoriert, über eigene Entwicklungen drang wenig nach draußen. »Wir werden jede neue zukünftige Baureihe, die auf den Markt kommt, elektrifizieren«, erklärte Europachef Stuart Rowley noch auf der Frankfurter IAA im September. Aber damit meinte er wie bisher (und das schränkte er auch gleich ein) die geplanten Mild Hybrid-, Hybrid- und Plug-in-Hybridversionen, die es demnächst in jeder neuen Modellreihe geben soll, insgesamt 17 bis 2024. Von vollelektrischen Fahrzeugen war da weiterhin nicht die Rede.

Männer machen mobil: Ford-Aufsichtsrat William Clay Ford, Vorstandschef James Hackett und die verantwortlichen Leiter des Mach-E-Teams bei der Weltpremiere in Los Angeles. © Ford

Doch hinter den Kulissen lief seit fast zweieinhalb Jahren ein Geheimprojekt für einen Vollstromer, der es der Branche zeigen soll. Und nun, wusch, hat der erste batterielektrische Ford im Vorfeld der Los Angeles Auto-Show seine Weltpremiere, und noch im vierten Quartal des nächsten Jahres soll dieser Vollstromer namens Mustang Mach-E bei den deutschen Händlern zu haben sein. »Es geht ganz einfach um den richtigen Zeitpunkt, jetzt ist der Markt reif für so ein Auto«, kommentiert Rowley diesen überraschenden Speed ungerührt. Und lobt die Eigenschaften des neuen Modells schon mal in höchsten Tönen. »Ich bin begeistert über dieses Auto, unsere Händler genauso.«

Pony reitet voran

Klar, schon der Name macht Alarm. Schließlich ist der Mustang eine wilde Sportwagen-Ikone der US-Marke, schon Ende der sechziger Jahre gab es mit dem Mach 1 eine Performance-Version. Kein Wunder, dass der Mach-E an Front und Heck (die Leuchten!) optisch überdeutlich die Insignien des Klassikers zitiert. Und da wo sonst im Kühlergrill der Mainstream-Modelle das Ford-Logo prangt, galoppiert auf der hier geschlossenen Fläche (richtig, ein Elektroauto braucht an dieser Stelle keine Kühllufteinlässe) das berühmte Pferdchen. Was sonst.

Das ganze Ding ist eine sportliche Mischung aus SUV und Coupé. Scharf, aber dennoch (ohne viel Lametta) harmonisch geschnitten, deshalb auch nicht peinlich. Satte 4,71 Meter lang, 1,88 Meter breit und mit 1,60 Metern nicht übertrieben hoch. Genau, das ist so ungefähr das Längenformat eines elektrischen Mercedes EQC oder eines Tesla Model Y. Auch der Ford hat vier Türen, fünf Sitzplätze, eine große Heckklappe. Und gleich zwei Kofferräume. Der im Heck hat ein Volumen von 402 Litern (mit dem Umlegen der geteilten Rücksitzlehnen auf 1420 Liter erweiterbar), der unter der Fronthaube offeriert immerhin noch 100 Liter und eine witzige Besonderheit: Die Box ist voll wasserdicht und hat sogar einen Abfluss, könnte also nicht nur als Fach für einen größeren Trolley, sondern ebenso für ein Bündel nasser Regenklamotten oder als Open-Air-Badewanne für unsere Kids fungieren. Ford kann ihn sich auch als Einkaufsbox für noch halbvereist tropfenden marktfrischen Fisch vorstellen. Naja.

Innenraum des Ford Mustand Mach-E
Vorbild Tesla: Ein 15,5 Zoll großes Display in der Mittelkonsole dient im Mach-E als Infozentrale. Für den Fahrer gibt es zusätzlich ein kleines Display vor dem Lenkrad. © Ford

Nächster Gag. Die Türen öffnen sich bei Annäherung oder auf Knopfdruck, in der schwarzen Mittelsäule fällt zudem eine kleine, rot leuchtende Zahlenreihe auf. Das sei quasi ein Touchscreen, erklärt uns ein Mach E-Techniker. »Wenn Ihre Schlüsselbatterie leer oder der Schlüssel verschwunden ist, können Sie hier per Geheimzahl das Auto öffnen«. Mit einem separaten PIN-Code sei das Auto dann sogar fahrbereit. Und damit wir wissen, wo wir gleich einsteigen, projiziert der Mustang schnell noch eine weiße Lichtsilhouette in Pferdchenform vor unsere Füße. Nette Begrüßung.

Alexa an Bord

Im sehr stylischen Innenraum umfangen uns weiße, fest zupackende Sportsitze, auffällig ist die große Kopffreiheit, die selbst auf der Rückbank für Basketballriesen reicht, das riesige schwarze Glasdach ist dann immer noch eine knappe Handbreit überm Scheitel. Überhaupt, alles so luftig hier: Die Mittelkonsole mit dem Gangwahl-Drehsteller ist eine schwebende Brücke, die Türfächer sind rundum riesig. Und im Gegensatz zum Cockpit eines Tesla gibt es im Mach E einen schlanken Screen direkt im Fahrerblickfeld für die wichtigsten Direkt-Ansagen. Geschwindigkeit, elektrische Reichweite, die verbleibende Batteriekapazität. Mittig im Cockpit dann dieser 15,5 Zoll große Hochformats-Touchscreen (feiner Magnesium-Rahmen) für alle Info-, Entertainment- und Bedienungsfälle (auch Alexa ist dabei) unseres automobilen Lebens, der sich so easy, wir haben es natürlich getestet, wie ein Smartphone bedienen lässt.

Ordentlich Platz: Blick in das Ladeabteil des Ford Mach E. © Ford

Ist nagelneu, diese vierte, jetzt extrem schnelle Generation des Ford-Kommunikationssystems SYNC. Und sogar lernfähig, weil Sie sich auf die täglichen Vorlieben des Fahrers einstellen kann und zum Beispiel am Montagabend mal gleich die Fahrt ins Fitnessstudio vorschlägt. Spracherkennung? Geht ohne feste Formeln einfach aus der Konversation heraus, womöglich auch für Sächsische. Updates? Lassen sich per Datenübertragung aufspielen. Und fürs Musikalische ist eine Soundanlage des dänischen Spezialisten Bang & Olufsen zuständig, deren Lautsprecher sich jeweils hinter einer eleganten, grauen Stoffdeko verstecken. Für unsere Smartphones gibt es vorn übrigens gleich zwei drahtlose Ladeboxen, dazu zwei USB-Ports.

Wo sich hier die Lithium-Ionen-Batterie versteckt? Im Unterboden, wie bei modernen Stromern üblich. In der großen Version, die mit einer Kapazität von 99 kWh nach WLTP-Norm beim heckgetriebenen Modell eine Reichweite von 600 Kilometern garantieren soll (75-kWh-Variante: 450 km), agieren hier insgesamt 376 dieser schlanken Pouch-Zellen (die vom koreanischen LG Chem-Konzern kommen) in insgesamt zwölf Paketen. Die letzte Reihe ist doppelt gestapelt. Kleiner Vergleich: Mercedes EQC und Audi e-tron kommen offiziell nur rund 400 Kilometer weit. Und real müssen sie noch früher zum Laden einstöpseln.

Zusammen mit Rennfahrer Dave Smith auf einer ersten Testfahrt im noch getarnten Ford Mach-E.
Fun and Fast: Zusammen mit Rennfahrer Dave Smith auf einer ersten Testfahrt im noch getarnten Ford Mach-E. © Ford

Ford indes drückt auch beim Thema Laden aufs Tempo. So wollen die Kölner auf ihren riesigen Werksparkplätzen in Windeseile insgesamt 760 Ladesäulen für die Mitarbeiter installieren. Und die normalen Kunden der Marke? Sollen auch gut bedient werden, schließlich ist Ford ja Partner des bekannten Ionity-Konsortiums, an dessen Schnellladen-Stationen das Aufbrezeln des Mach E-Akkus in rund 30 Minuten (auf 80 Prozent) funktionieren soll. Mit maximal 150 kW. An der normalen Steckdose Zuhause läuft das natürlich viel langsamer, aber die Kölner haben wie alle E-Hersteller auch eine Wallbox im Angebot. Unterwegs kann der Mach-E-Fahrer per App die möglichen Ladepunkte auf seiner Route checken lassen, inklusive der aktuellen Belegung und möglicher Alternativen.

Mach-E in vier Versionen

Höchste Zeit über die elektrische Power des Autos zu reden. Den Mach-E wird es nämlich in mehreren Versionen geben. Mit Heckantrieb (ein Elektromotor) und sowie als Allradler (zwei elektronisch gekoppelte E-Motoren) mit 258 und 338 PS (190/248 kW). Anfang 2021 folgt eine obersportliche GT-Version, die dann mit 465 PS (342 KW) und bis zu 830 Newtonmeter Drehmoment ballert sowie in nicht einmal fünf Sekunden auf Tempo 100 rauschen soll. Logo, kommt uns auch in diesem klassischen Mustang-Blau. Höchstgeschwindigkeit der E-Modelle? Generell abgeregelte 180 km/h, dem GT wird etwas mehr erlaubt sein. Und wer will, kann den Mach E ausschließlich mit dem Strompedal dirigieren. Ein Klick im Display («One-Pedal-Drive«), schon bremst das Auto beim Lupfen des Pedals bis zum Stillstand ab. Was der gelernte Verbrennerpilot erst einmal als ungemütlich empfindet, obwohl dabei natürlich per Rekuperation ruck, zuck einiges an Energie zurückgewonnen wird.

Zum Fahrverhalten dieses schnittigem Stromers, der übrigens in Mexiko gebaut wird, können wir auch was erzählen, denn wir durften ihn als Beifahrer schon für ein paar Kilometer testen. Das Entwicklungsmotto lautete hier amerikanisch cool »Fun and Fast«, genauso geht das für die US-Öffentlichkeit noch krass getarnte Mach-E-Modell (in diesem Fall der Allradler), das noch im Prototypenstadium ist, auch ab, zumal am Lenkrad mit Dave Smith ein kalifornischer Rennprofi sitzt, der uns sämtliche Vollspeed-, Slalom- und Kurvenkünste dieses Elektro-Fegers im normalen Verkehr und auf abgesperrter Flugzeugpiste unbedingt sofort vorführen muss. Das haut uns in die Sitze wie auf einer Achterbahn, wir denken, dass die fliegerische Mach-Bezeichnung irgendwie ihre Berechtigung hat, und unser Pilot amüsiert sich. »Ich liebe dieses Auto.«, lacht er.

Okay, einverstanden liebe Ford-Techniker, auch dieser Mustang, der garantiert gut zwei Tonnen wiegt, ist ein Sportler, das habt ihr fein hinbekommen. Man kann hier beim Fahren sogar zwischen drei Modi wählen. Im Programm »Whisper« (Flüstern) macht er einen auf unschuldige Gelassenheit, bei »Engage« reagiert er ein wenig dramatischer und mit »Stampede« (Ansturm) könnte man sofort auf die Rennstrecke abbiegen. Dazu gibt es dann einen anschwellenden Elektrosound, der, so hören wir, schwer vom kultigen US-Actionfilm »Blade Runner« (1982) inspiriert ist. Passt bestens.

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Auf Tour durch die Alpen

Der Mach-E soll nicht der einzige Vollelektriker bleiben. © Ford

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Die Legende soll weiterleben

Frontansicht des Ford Mustang Mach-E © Ford

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Kurze Ladepause

Bis zu 150 Kilowatt Strom kann der Mach-E in Europa per CCS-Stecker an einer Ionity-Ladesäule aufnehmen. © Ford

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Keine Angst vor langen Touren

Nach Norm soll der Mustang Mach-E bis zu 600 Kilometer weit kommen. © Ford

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Mach-E oder Y?

Der Mustang Mach-E ist ein direkter Wettbewerber des Model Y von Tesla. © Ford

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Kraftpaket

99 Kilowattstunden Strom kann die Batterie im Boden des Mach-E speichern. © Ford

Was dieses Auto bei uns kosten wird? Steht auch schon fest: Das Basismodell soll es für 46.900 Euro (mit Allradantrieb 54.000 Euro) geben, aber Ford zelebriert diesen E-Start genauso geschickt wie einige der Konkurrenzmarken: Zuerst startet zum Anfüttern der umschwärmten Kundschaft die 333 PS starke »First Edition«, die für 66.800 Euro etliche angenehme Ausstattungen, den Allradantrieb und ein adaptives Fahrwerk offeriert. Sie kann ab sofort gegen 1000 Euro Anzahlung unter www.ford.de reserviert werden.

Grundsätzlich ist dieser Mach-E bei Ford erst der vollelektrische Anfang, denn durch die beschlossene Kooperation mit dem VW-Konzern erhält Ford gegen entsprechende Löhnung den Zugriff auf den Modularen Elektro-Antriebsbaukasten (MEB) der Wolfsburger für den Bau eines erschwinglichen Volumenmodells, das ab 2023 auch bei uns verkauft werden soll. Der Europachef will da noch keine Details rausrücken, aber so viel scheint klar: Dieses MEB-basierte Auto wird kein Stadtmini und auch kein Luxusmodell, sondern mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Fahrzeug der Kompaktklasse — eine elektrische Limousine im Ford Focus-Format, aber eher ein kompaktes SUV a la Ford Kuga. Für beide Modelle hat VW die fertigen MEB-Architekturen parat (a la ID.3 und ID.4), im Entwicklungszentrum der Kölner Ford-Werke arbeiten Spezialisten beider Seiten unter höchster Geheimhaltung an ersten Ideen und der technischen Anpassung eines solchen Modells. Wir rechnen fest mit weiteren MEB-Ablegern bei Ford, denn diese Plattform-Kooperation — Ford hat sich MEB-Technik für bis zu 600.000 Autos gesichert — ist ja für beide Seiten ein hübsch lukrativer Deal.

Zweiter Stromer mit Volkswagen-Technik

Der in Köln fürs MEB-Projekt zuständige Produktmanager ist der Engländer Paul Fratter, der sich zu Details auch noch ziemlich bedeckt hält. Die MEB-Plattform tauge ja immerhin für Autos zwischen drei bis fünf Meter Länge. Da sei vieles möglich. »Wir werden da machen, was der europäische Markt braucht«, orakelt Fratter. »Klar«, gibt er zu, »die Kunden wollen ja alle SUVs kaufen«. Wichtig bei diesem Projekt sei natürlich, dass da am Ende ein typischer Ford entstehe. Wobei er sich prinzipiell vorstellen kann, das die tollen Digitallösungen des Mach-E auch fürs MEB-Projekt zur Anwendung kommen könnten. Also ein Fahrerbildschirm in direkter Blickrichtung, dazu der große, tabletartige Touchscreen für die komplette Bedienung des Autos — von den technischen Einstellungen und der digitalen Vernetzung bis zum Unterhaltungsprogramm.

Ob die Ford-Werke in Köln-Merkenich anschließend auch die Serienproduktion dieses ersten MEB-Modells übernehmen, ist eine heiße Frage, die offiziell noch völlig offen ist. Da könnten auch die europäischen Ford-Werke in Saarlouis und im rumänischen Craiova zum Zuge kommen, heißt es. Doch mit gewisser Wahrscheinlichkeit läuft es wohl auf Köln hinaus, hier gibt es schlicht die höchste Kompetenz für Fords elektrische Zukunft in Europa. Was Rowley dazu sagt? Er will um Himmels Willen nichts kommentieren oder bestätigen. »Möglich wäre es«, lässt er sich dann immerhin entlocken.

E-Pick-up ab 2021

Neben einem vollektrischen Ford Transit-Kastenwagen plant Ford ab etwa 2021 auch einen Pick up auf Batteriebasis. Da sind wir natürlich sehr gespannt auf das Ergebnis, nachdem Tesla-Chef Elon Musk gerade übermütig (wie immer) posaunt hat, dass sein kommender E-Pick up den ewigen Bestseller Ford F 150 in allen Parametern übertreffen wird. Der Konzernriese aus Dearborn wird nun garantiert mit aller Power zurückschlagen, soviel ist sicher. Nur mal kurz zur Größenordnung: Ford investiert gerade 11 Milliarden Dollar in seine elektrische Zukunft.

Auch beim autonomen Fahren dürfte die Kooperation mit dem VW-Konzern bald greifen, beide Unternehmen sind seit kurzem mit viel Geld am US-Spezialisten ARGO AI beteiligt. Der will demnächst allein fahrende Fahrzeuge des Levels 4 präsentieren. Autos, die überwiegend selbstständig durch die Gegend kutschen: Der Fahrer kann mal ein Nickerchen machen, muss aber für eventuelle Notfälle fahrtüchtig sein.

Klar, Level 5 folgt auf dem Fuße, dabei denken VW und Ford speziell an voll autonomes Ridesharing und automatisierte Lieferdienste in Innenstädten. Wobei man laut Rowley erst mal fleißig am Testen ist, zum Beispiel in Miami, Detroit und Washington. Ob die Pläne aufgehen und die beim autonomen Fahren führende Google-Tochter Waymo, die testweise schon autonome Taxi-Dienste (zur Sicherheit noch mit einsatzbereitem Fahrer) in den USA offeriert, noch einzuholen ist, werde, so ist bei Ford zu hören, die Zukunft zeigen. Rowley gibt sich vorsichtig gelassen: »Unsere Investments kommen ja gerade erst zum Tragen«.

Brennstoffzelle kein Thema mehr

Okay, nur beim Thema Brennstoffzellen-Autos läuft derzeit nicht viel bei Ford. Die Kooperation mit Mercedes und Nissan wurde im Sommer letzten Jahres mangels Nutzwert sang- und klanglos beendet und aktuell hat Ford nach eigenen Angaben keinerlei Pläne für ein verkaufsfähiges Serienauto, obwohl die Konkurrenten Toyota («Mirai«) und Hyundai («Nexo«) die Entwicklungen ihrer mit Wasserstoff betriebenen Autos gerade etwas forcieren. Bei Ford gibt es derzeit nur Grundlagenforschung, zum Beispiel im deutschen Forschungszentrum Aachen.

Das scheint bei den Amerikanern aber niemanden ernsthaft zu stören, die batterieelektrische Mobilität hat klar den Vorrang, zumal der scheinbar unaufhaltsame Aufstieg von Tesla in Dearborn aufmerksam verfolgt wird. Und was die Verkaufschancen des Mach-E betrifft, ist Ford-Chef Bill Ford geradezu euphorisch optimistisch. »Der wird einschlagen wie ein Blitz«, prophezeit er, dieses Auto verkörpere jetzt ein ganz besonderes Gefühl der Freiheit für eine neue Generation von Mustang-Käufern.« Er dürfte wohl Recht behalten, denn die am Sonntagabend gegen 20 Uhr (US-Zeit) geöffnete Mach-E-Bestell-Website brach schon nach kurzer Zeit wegen Überlastung zusammen. Allein in den ersten 20 Minuten (!) gab es 1100 Reservierungen von ganz hippligen US-Kunden, dazu 83 Bestellungen aus Norwegen und 12 aus Deutschland.

Vorbild Edison

Europachef Rowley lauert auch schon ungeduldig — auf einen neuen Wagen in seiner privaten Garage. Im Moment ist zwar noch der aktuelle Mustang GT 500 Shelby mit einem 5,2 Liter großen Achtzylinder-Benzinmotor («Ein tolles Auto«) sein absolutes Lieblingsspielzeug. Doch, so strahlt Rowley übers ganze Gesicht, im nächsten Jahr komme natürlich der neue Mach-E hinzu: »Darauf freue ich mich schon jetzt!«. Und ziemlich lustig findet er nach einem erstaunten Blick auf mein journalistisches Namensschild, dass unser Magazin Edison den gleichen Namen trägt wie das aktuelle Elektro-Entwicklungsteam von Ford.

Zusammen mit Thomas Alva Edison arbeitete Henry Ford schon 1903 an einem Elektroauto, das unter anderem als Taxi in New York zum Einsatz kommen sollte.
Blick zurück: Zusammen mit Thomas Alva Edison arbeitete Henry Ford schon 1903 an einem Elektroauto, das unter anderem als Taxi in New York zum Einsatz kommen sollte. © Ford

»Thomas Alva Edison war als Elektro-Pionier schon immer ein Vorbild für uns, deshalb kamen wir auch darauf«, kommentiert er dann noch schnell die Namenswahl der Ford-Seite. Richtig, so wie wir, schließlich hat der geniale Erfinder, seinerzeit ein guter Freund von Henry Ford, schon 1903 mit Batterien für Elektrofahrzeuge experimentiert. Ach ja, Henry Fords Frau Clara fuhr allerdings ein Auto der Konkurrenz. Das Detroit Electric C Coupé hatte ihr Henry ganz generös gekauft, das Ding hatte immerhin bereits 80 Meilen Reichweite und sogar einen zusätzlichen Kindersitz. Größter Vorteil aus Claras Sicht: Der Wagen musste nicht kraftraubend mit per Handkurbel gestartet werden. Die Mach E-Vorgeschichte ist also schon ein wenig älter.

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2 Kommentare

  1. haarthhoehe

    Voller Blattschuss: Thomas Alva Edison (* 11. Februar 1847 in Milan, Ohio; † 18. Oktober 1931 in West Orange, New Jersey). Das sollte Edison nicht passieren.

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    • Lothar Kuhn

      Vielen Dank für den Hinweis, ist korrigiert.

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