Die Italiener lieben bekanntlich kleine Autos und zwar am besten solche, die trotzdem noch auf dicke Hose machen. Mit dem Veredeln von Fiat 500 und Fiat Panda hat sich Giannini Automobili aus Rom bisher einen Namen machen können. Jetzt will der Italo-Tuner zum Autohersteller werden: Das Unternehmen legt mit dem Giannini Uso einen kleinen Elektro-Pick-Up auf. Mit seiner Länge von gerade einmal 3,17 Metern ist dieser kaum länger ist als viele Microcars der Klasse L7e, die in italienischen Metropolen unterwegs sind. „Autos“ wie der Opel Rocks-e oder der Renault Twizy. Diese kleinen Flitzer – oftmals noch mit Einzylindermotoren unterwegs – sind nicht nur steuerlich interessant und für Jugendliche ab 16 Jahren freigegeben. Für Fahrzeughersteller ist die Kategorie auch deshalb interessant und lukrativ, weil für sie nur eine reduzierte Sicherheitsausstattung vorgeschreiben ist.
15 kW Leistung müssen reichen
Der Giannini Uso ist ein Pick Up, der nicht nur im turbulenten Innenstadtverkehr von Rom oder Neapel seine Fans finden dürfte. Dafür sorgt nicht nur die Länge von kaum mehr als drei Meter, sondern auch die überschaubare Breite von 1,62 Metern. Zudem sorgen die Rammschutzleisten rundum nicht nur einen rustikalen Auftritt. Sie schützen die Karosserie auch in engsten Räumen von schmerzhaften Parkmanövern.
Im Innenraum gibt es Platz für zwei Personen, während Gepäck, Einkäufe oder größere Gegenstände problemlos auf der offenen Ladefläche (1,10 x 0,75 m) ihren Platz finden. Die Zuladung liegt bei stattlichen 250 Kilogramm. Ob der Uso EV wirklich fürs Gelände geeignet ist, ist angesichts der überschaubaren Dauerleistung von 15 kW (20 PS) und einem maximalen Drehmoment von 120 Newtonmetern fraglich. Selbst dann, wenn der „Uso“ auf Wunsch mit Stollenreifen ausgestattet wird und kurzzeitig ist bis zu 30 kW oder 41 PS an die Hinterachse bringt.
Bis zu 235 Kilometer im Stadtverkehr
Mit seiner 21 kWh großen Batterie schafft er eine innenstadttaugliche Reichweite von bis zu 235 Kilometern. Mit den attraktiven Stollenreifen sieht das jedoch ganz anders aus, denn mit den polternden 165er-Mud-Pneus reduziert sich der Einsatzbereich auf 140 Kilometer. Dabei ist der Elektro-Klettermaxe trotz LED-Strahlern auf dem Dach und großen Geländewagenaußenspiegeln immerhin 90 km/h schnell. Das Akkupaket im Unterboden lässt sich mit einer Ladeleistung von 6,6 kW in rund drei Stunden wieder aufladen.
Giannini Automobili ruft für den kleinen Offroaders einen Preis von 28.500 Euro zzgl. Mehrwertsteuer auf. Für den Preis gäbe es auch schon einen ausgewachsenen Dacia Spring Electric 65, mit 48 kWh-Akku und 48 kW Antriebsleistung.
Kein Wunder, dass sich die Italiener nicht zu den geplanten Stückzahlen äußern wollen.