Die Linienbusse in Krefeld sollen sauberer werden. Darum haben die städtischen Verkehrsbetriebe SWK Mobil jetzt die ersten zehn Wasserstoffbusse bestellt. Geplant ist auch der Bau eines eigenen Elektrolyseurs. Das erklärte ein Sprecher der Verkehrsbetriebe auf Anfrage. Noch werden die 90 Busse der Krefelder ÖPNV-Flotte konventionell von Dieselmotoren angetrieben. SWK Mobil hat aber den Startschuss für den Flottenumbau gegeben und jetzt die ersten Busse mit Brennstoffzellenantrieb bei Solaris bestellt, so der Sprecher weiter.
Der polnische Hersteller will demnach erste Fahrzeuge im kommenden Jahr nach Krefeld liefern, bis Mai 2025 sollen alle vor Ort sein. „Die Busflotte soll sukzessive auf alternative Antriebe umgestellt werden.“ Ein Datum dafür nannte SWK Mobil nicht. Dabei könnt en auch batteriebetriebene Busse eine Rolle spielen – „wenn die Technik eine höhere Reichweite für solche Fahrzeuge erlaubt“. Derzeit befinden sich keine batterieelektrischen Busse in der Flotte der Krefelder Verkehrsbetriebe. In Wuppertal wollen die Verkehrsbetriebe wegen der zu geringen Reichweite und der häufigen Ladepausen bereits angeschaffte Batterie-Busse wieder aussondern.
Grüner Wasserstoff vom Betriebshof
Den Wasserstoff wird die Tochtergesellschaft der SWK AG (ehemals Stadtwerke Krefeld AG) zunächst über mobile Speichercontainer beziehen. Der Wasserstoff soll nach Möglichkeit grün sein, also mit erneuerbaren Energien produziert worden sein. In Zukunft will das Unternehmen selbst klimafreundlichen Wasserstoff herstellen, kündigte der Sprecher an. „Aktuell laufen die Planungen für einen eigenen Elektrolyseur auf dem Gelände der SWK Mobil“.
Nach Angaben des polnischen Busherstellers Solaris boomt derzeit das Geschäft mit Wasserstoffbussen in Europa. Aktuell habe der Hersteller aus der Region derzeit Aufträge über 450 neue Wasserstoffbusse vom Typ Urbino Hydrogen. 150 Busse von Solaris mit Brennstoffzellenantrieb seien bereits in Betrieb, in Deutschland unter anderem in Wuppertal, Köln, Frankfurt und im Großraum München. Die zwölf oder 18 Meter langen Busse werden von einem 220 kW starken Elektromotor von ZF sowie einer 70 kW Brennstoffzelle angetrieben. Die Wasserstofftanks mit einer Gesamtkapazität für 37,5 Kilogramm sind auf dem Dach montiert. Zusätzlich ist eine 60 kWh fassende Lithium-Ionen-Batterie an Bord zur Unterstützung der Anfahrvorgänge. In Summe kann der Bus damit etwa 350 Kilometer weit fahren. Zum Stückpreis von angeblich rund 650.000 Euro.
(Mit Ergänzungen von Franz Rother)
… und ewig grüsst das Murmeltier… Reden die Verkehrsbetriebe eigentlich miteinander?