Porsche wird Mitte nächsten Jahres eine neue Einstiegsversion für den Elektrosportwagen Taycan vorstellen. Im Gegensatz zu den bisherigen Allrad-Modellen Turbo S, Turbo und 4S mit jeweils einem E-Motor vorn und hinten hat diese Version nur den porschetypischen Heckantrieb. Seine Spitzenleistung dürfte mit der großen Batterie (93,4 kWh) bei gut 470 PS, mit der kleineren (79,2 kWh) bei etwa 410 PS liegen. Spannender: Der Preis des neuen Modells, das schlicht Taycan heißen soll, wird unterhalb von 100.000 Euro liegen (Taycan 4S: 103.802 Euro) und so neue Zielgruppen erreichen. Und die Reichweite könnte die 500-Kilometer-Grenze erreichen, unter anderem weil das Auto mit nur einem E-Motor und weniger Antriebswellen rund 100 Kilogramm leichter als der 4S (463 km) sein dürfte.

Aktuell kommt Porsche in Zuffenhausen mit der Produktion des Taycan den Kundenanfragen kaum hinterher. Rund 150 Exemplare pro Tag werden im Dreischicht-System aktuell produziert. „Die für 2020 versprochenen 20.000 Exemplare werden wir definitiv erreichen“, bestätigt ein Pressesprecher. Obwohl die Bänder in der Corona-Pause immerhin sechs Wochen stillgestanden hätten. Die Produktionskurve steige gerade sehr steil an, und die Wartezeiten der Kunden, derzeit je nach Modell zwischen drei und sechs Monaten („Tendenz fallend“), würden sich bis zum Jahresende spürbar verkürzen.

Taycan Porsche Deutschland-Chef Alexander Pollich schildert im EDISON-Ladetalk, welche Rolle die Elektromobilität für den Sportwagenbauer spielt - und wie die Digitalisierung den Automobilhandel verändert. Elektroauto

Plug & Charge ab Oktober

Ab Oktober soll es für den Taycan auch weitere Functions on Demand („Funktionen auf Verlangen“) geben, also technische Extras wie zum Beispiel die Servolenkung Plus oder die aktive Spurführung, die sich nachträglich ohne Werkstattbesuch als Monats-Abo dazubuchen oder mieten lassen wie die Apps beim Smartphone. Neu ist dann auch die Plug & Charge-Funktion für bequemes Laden ohne Karte oder App. Geht völlig easy: Sobald das Ladekabel steckt, kommuniziert der Taycan (natürlich verschlüsselt) mit der Plug & Charge-fähigen Ladestation. Schon fließt der Strom, und auch die Abrechnung läuft automatisch — übers private oder dienstliche Konto des Kunden.

Auf Wunsch gibt es nun auch ein farbiges Head-Up-Display für den Taycan, das diverse Unterwegs-Informationen direkt ins Sichtfeld des Fahrers projiziert: Anrufe, Befehle der Sprachbedienung, Navi-Infos, die Powermeter-Ansicht oder auch eine nutzerdefinierte Auswahl. Vielleicht noch wichtiger ist das neue Onboard-AC-Ladegerät mit 22 kW Ladeleistung (ab 1624 Euro), das zum Jahresende gegen Aufpreis verfügbar sein soll. Lädt dann etwa doppelt so schnell wie der serienmäßige 11-kW-Lader mit Wechselstrom.

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