Es gab Zeiten, da bezogen Tesla-Fahrer den Strom für ihre Elektroautos an den Superchargern kostenlos. Lang ist’s her. Als 2019 das Mittelklasse-Model 3 in Europa auf den Markt kam, wurde an den markenexklusiven Schnellladesäulen erstmals ein Preis von 33 Cent pro Kilowattstunde (kWh) erhoben. Und seitdem klettern die Preise in immer kürzeren Abständen auf immer neue Höhen – ohne dass dies vom Unternehmen groß kommuniziert wurde und wird.

Die jüngste Preisrunde wurde vor wenigen Tagen eingeläutet – europaweit und zum zweiten Mal in diesem Jahr: Schon im März gab es einen kräftigen Preisaufschlag. Wie die Plattform Teslamag berichtet, sind die Preise an den deutschen Superchargern nun quasi über Nacht um 2 bis 4 Cent auf mindestens 50 Cent/kWh gestiegen – je nach Standort können es auch 52 Cent sein. Denn die Strompreise bei Tesla sind nicht einheitlich, können europaweit noch stärker variieren. So liegen sie in Portugal bereits bei 56 Cent/kWh. Hinzu kommt unter Umständen noch eine Blockiergebühr von einem Euro pro Minute – für den Fall, dass der Tesla noch an der Ladesäule steht, wenn der Ladevorgang beendet ist.

Tesla-Charger verlieren ihre Exklusivität

Mit der jüngsten Preisrunde bereitet Tesla offenbar die Öffnung seiner ursprünglich exklusiven Schnellladeparks auch für Elektroautos anderer Hersteller vor. In den Niederlanden ist dies bereits geschehen – nach einer Preiserhöhung der Strompreise von 28 auf 35 Cent/kWh. In Deutschland steht der Schritt noch aus, „um unsere Mission zu unterstützen, den weltweiten Übergang zu nachhaltiger Energie zu beschleunigen“, wie es bei Tesla heißt.

Allerdings steigt nach der jüngsten Preisrunde und dem Überschreiten der 50-Cent-Marke unter den Tesla-Fahrern eher das Interesse an den Stationen anderer Betreiber – die Konditionen dort könnten unter Umständen günstiger sein. Selbst an den Stationen des Hochpreis-Anbieters Ionity: Bei Zahlung einer monatlichen Grundgebühr von 18 Euro kostet die Kilowattstunde dort nur 35 Cent. Und an den Ladesäulen von EnBW ist es selbst ohne Vertragsbindung mit 55 Cent/kWh kaum mehr teurer als bei Tesla.

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1 Kommentar

  1. _kohlekumpel (Instagram)

    Das war irgendwie klar. Am Ende wird man Autofahrern nichts schenken. E fahren wird genauso teuer werden wie verbrenner fahren. Ich bin gespannt, was die Bundesregierung mal macht, wenn alle am eigenen Dach „tanken“ und die Mineralölsteuer wegbricht. Dann kommt bestimmt ein Zähler an jede wallbox.

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