Es gibt Fahrzeuge, da jubelt scheinbar jeder. Das trifft bereits auf den VW Bus in seinen verschiedenen Modellgeneration zu. Noch beliebter ist jedoch der Kompaktcamper, der seit den späten 1980er Jahren auf die Bezeichnung California hört. Seine Geschichte beginnt mit der Generation des T3-Transporters. Im Spätsommer 1988 wurde die erste California-Generation auf dem Essener Caravan Salon präsentiert. Kein Wunder, dass es den Ausblick auf die neue Version auf Basis des VW T7 auch wieder auf dem Caravan Salon – mittlerweile abgehalten in Düsseldorf – zu bestaunen gibt. Mit einem wiederaufladbaren Hybridantrieb – auch Freizeitmobile müssen in Zukunft einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Ein vollelektrischer California auf der Basis des ID.Buzz, von Ex-Konzernchef Herbert Diess vollmundig für 2025 angekündigt, braucht allerdings noch Zeit. Erst in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts ist damit wohl zu rechnen.

Bei der Premiere der ersten Generation vor 35 Jahren kostete das allein in den beiden Farben pastellweiß und marsalarot bestellbare Freizeitmobil inklusiv der weißgrauen Küchenzeile 40.000 DM. Der Erstaufschlag gelang und so wurden im ersten Jahr bereits 5.000 Fahrzeuge verkauft; innerhalb der ersten drei Jahre sind es schließlich 22.000 Stück. Mit dem Generationenschritt von T3 auf T4 und dem Antriebswechsel von Heckboxer auf Reihenmotor vorn steigt die Nachfrage, weil es deutlich mehr Platz im Innern gibt. Von 1990 bis 2003 verkauft sich der Volkswagen T4 California knapp 40.000 Mal.

T6 California brach alle Rekord

Von der dritten Generation, die auf dem VW T5 basiert, wird die California-Version nochmals deutlich komfortabler, denn bis 2015 erfreuen sich 55.000 Campingfans an praktischen Lösungen wie das im Aufstelldach integrierte Bett mit Lattenrost, die in der Heckklappe verstauten Campingstühle oder der in der Schiebetür eingeklickte Camping-Tisch. 2017 bricht die sechste Transporter-Generation Rekorde, denn innerhalb eines Jahres werden von dem Hannoveraner über 15.000 California Camper verkauft. Leicht überarbeitet präsentiert sich der VW T6.1 California, der 2019 enthüllt wurde.

Einen deutlich größeren Schritt in die Zukunft macht der kommende California, der nunmehr auf dem modularen Querbaukasten des Volkswagen-Konzerns und dem noch jungen T7 Multivan basiert. Er bietet nicht nur viel flexiblen Raum, sondern lässt seine Funktionen nicht nur über einenTouchscreen, sondern ein Tablet im Schrank der C-Säule.

Als PHEV auch mit Allradantrieb

Auch wenn Volkswagen sich mit Details zum Antrieb aktuell noch zurückhält, dürfte neben dem Dieselmotor, der unverändert nur als Fronttriebler verfügbar ist, schnell auch die Plug-in-Variante folgen, die auf Wunsch mit einem überfälligen Allradmodul kombiniert werden kann. Der neue T7 California bekommt zudem erstmals zwei Schiebetüren links wie rechts und eine besonders praktische Küchenlösung. Die seriennahe Studie ist auf der einen Seite mit einer Gelenkarmmarkise und auf der anderen Seite mit einem Sonnensegel ausgestattet. Damit können beide Fahrzeugseiten vor Niederschlägen oder Sonne geschützt werden.

Hinter den beiden geöffneten Schiebetüren bietet der T7 California Concept einen völlig neu gestalteten Innenraum, der keine großen Unterschiede zur späteren Serienversion haben dürfte. Durch die drehbaren Frontsitze können sich vier Personen mit oder ohne Innentisch flexibel gegenübersitzen. Im Unterschied zum bisherigen VW T6.1 sind in der Studie leichtere Einzelsitze verbaut, die sich wenigen Handgriffen entnehmen lassen. Dank der variablen Sitzkonstruktion können größere Gegenstände wie Fahrräder und Surfbretter einfacher als bisher im Innenraum transportiert werden. 

Küchenblock mit Grill

Zusätzlich zum 230-Volt-Induktionskochfeld bietet der neue California einen integrierten Gaskocher, wie man ihn aus den vergangenen Generationen kennt. Für Energie sorgt eine 230-Volt-Steckdose auf der Außenseite der Küche und der Außenklapptisch vergrößert den Wohnbereich auf dem Stellplatz. Praktisch: die Küchenschubladen sind von außen und innen erreichbar. Neu ist ein kompakter Grill, der im Küchenblock verstaut und bequem von außen entnommen werden kann. Ähnlich wie beim Grand California auf Crafter-Basis bietet der ebenfalls von außen erreichbare Kühlschranke rgonomische Vorteile.

Zusätzlichen Platz gibt es in den Küchenschränken sowie einem separaten Staubereich unter der Bettverlängerung. Bei Dunkelheit sorgt eine umlaufende und dimmbare Ambientebeleuchtung für angenehmes Licht im Innern. 

Das Aufstelldach bietet durch die Fenster Ausblick und Belüftung zugleich, während die Insassen das Dachbett mit Federtellern genießen. Auch freuen sich Nachteulen im California erstmals über USB-C-Steckdosen und LED-Lampen im Schlafabteil. So kann der nächste Sommer, denn der neue VW T7 California dürfte Campingsaison im nächsten Jahr seine Premiere feiern. Zu vermutlich nochmals höheren Preisen als heute schon.

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