1997 hat BMW die erste eigene Brennstoffzelle entwickelt. 2013 haben die Münchner das erste Fahrzeug mit der Technik getestet, das aus der Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff Energie für den Elektromotor gewinnt. Im selben Jahr startete die Kooperation mit dem japanischen Rivalen Toyota, um das Verfahren praxisreif zu machen und die Fertigungskosten zu senken.

Trotz der langen Entwicklungszeit will BMW dennoch ihren Kunden kurzfristig noch kein Serienfahrzeug mit Wasserstoff-Brennstoffzellen-Technologie anbieten, erklärte jetzt der scheidende Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich. Wenn überhaupt, werde das „frühestens in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts der Fall sein“, heißt es jetzt in einer Mitteilung des Autobauers.

Anders Partner Toyota, der mit der Limousine Mirai bereits ein Brennstoffzellen-Fahrzeug anbietet und dessen zweite Generation demnächst vermarkten wird. Auf dessen Basis will auch Lexus, die Premium-Marke des japanischen Autoherstellers, einen Nachfolger der GS-Limousine präsentieren, die derzeit nicht in Europa geboten wird, meldet der US-Blog Allcarnews via Instagram.

Kompakt angeordnet
Der neue Wasserstoff-Antriebsstrang von BMW. Vorne sitzt die Brennstoffzelle, darunter der elektrische Wandler, der das Spannungsniveau anpasst. In der Mitte befinden sich zwei Tanks für sechs Kilogramm Wasserstoff. Hinten sitzt die Batterie als Leistungspuffer und die Elektromaschine. Foto: BMW

Neuer Antriebsstrang leistet 275 Kilowatt

Trotz der Zurückhaltung in Sachen Markteinführung arbeiten die BMW-Ingenieure weiter an der Wasserstofftechnik und haben jetzt eine neue Entwicklungsstufe des Antriebssystem präsentiert. Es steckt im Prototypen i Hydrogen Next und umfasst zwei Tanks, die zusammen sechs Kilogramm Wasserstoff bei 700 bar Druck fassen. Sie sollen sich in „nur drei bis vier Minuten“ betanken lassen, erklärt Jürgen Guldner, verantwortlich für die Brennstoffzellentechnik in der BMW Group. Ein großer Vorteil gegenüber den vergleichsweise langwierigem Laden von Auto-Akkus. Die Wasserstoffmenge soll „große Reichweiten bei allen Wetterbedingungen garantieren“, verspricht Guldner, ohne konkrete Zahlen zu nennen. Die zweite Generation des Toyota Mirais soll es immerhin 650 Kilometer weit mit einer Tankfüllung schaffen.

Die Brennstoffzelle im BMW-Technikträger gewinnt aus der Reaktion von Wasserstoff und Sauerstoff, bei der nur Wasserdampf entsteht, 125 Kilowatt Energie. Die reicht es an den neuesten E-Antrieb der Münchner weiter, den sie künftig im iX3 anbieten wollen. Er kann zusätzlich Strom aus einer Leistungspuffer-Batterie nutzen und so kurzfristig etwa beim Überholen 275 kW Leistung mobilisieren.

Den neuen Antriebsstrang möchte BMW dann ab 2022 im SUV X5 für eine Kleinserie verbauen. Denn das „obere Ende der X-Familie“, also die schweren Geländevehikel, böten sich dafür besonders an, sagt Entwicklungsvorstand Fröhlich. In eine Produktion im größeren Stil will das Management derzeit nicht investierten, weil die Rahmenbedingungen nicht passten. So fehlen laut Fröhlich ausreichende Mengen an Wasserstoff, „die mit grünem Strom zu wettbewerbsfähigen Preisen produziert“ werden. Auch an Tankstellen mangelt es, derzeit sind in Deutschland gerade einmal 83 in Betrieb. Der Vorstand, der alterbedingt im Juli den Konzern verlässt, rechnet mit einem Einsatz der Brennstoffzelle im Schwerlastverkehr auf der Langstrecke, also Anwendungen die nicht ohne weiteres ausschließlich mit Akkus elektrifizierbar sind.

Lexus startet die Serienfertigung schneller

BMW nutzt für seine Prototypen Brennstoffzellen-Module von Toyota, die es aber selber zu Stacks und für das komplette Antriebssystem weiterverarbeitet. Die Japanern sind wesentlich ehrgeziger als die Deutschen und verkaufen mit dem Mirai bereits seit 2014 ein Wasserstofffahrzeug. In Deutschland kostet es derzeit 78.600 Euro. Fahrdienste wie Clevershuttle haben mit ihnen im Flotteneinsatz bereits 5.000.000 Kilometer zurückgelegt. Jetzt soll auch Konzernmarke Lexus ein Brennstoffzellen-Model anbieten, wie der US-Blog Allcarnews von einer Händlertagung in den Vereinigten Staaten erfahren haben will (siehe Instagram-Post unten). Wann das der Fall sein wird, ist aber noch nicht bekannt.

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The Future: Toyota + Lexus 🇯🇵
_____________________________________ [3/23/20] A MASSIVE leak has just unveiled a plethora of plans for Toyota and Lexus over the next few years so let’s dive right in! First up is the all new BRZ and GR86 (yep no more GT86) which will be on a new platform with a 255HP Turbocharged engine, better interior and of course RWD coming in July of 2021. Then a Camry refresh in 2021 with a new generation in 2024 and a Avalon refresh in 2022. Then a new 2021 Corolla Crossover and the Venza is coming back. ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ 🏁 @Allcarnews Industry Update 🏁 ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ Then comes the all new 4Runner and Sequoia coming in 2022 based on the all new 2021 Tundra that will ride on the all new TNGA-F chassis. These will get a TwinTurbo Hybrid V6 and NO MORE V8. Then a new 2024 Tacoma. Lexus is killing off V8 models under the $90k price point and an all new TwinTurbo V8 will debut in the 2022 LC-F. The LS and ES are getting a 2022 refresh and the GS if being killed off and replaced with a Lexus version of the new RWD Toyota Mirai sedan. The all new IS is coming for 2021. An all new NX is coming on the new TNGA-K platform with a new 14in Touchscreen and 5 different powertrains. An all new RX is coming in 2023 and the GX is being replaced in 2023 with a new model. The LX is going to be insane with a TT V6 hybrid in 2022 and will compete with the Bentayga with a TT V8Land. The Landcruiser on the other hand will be turned into a stripped out off roader and lose any sort of luxury focus in favor of hardcore off roading. ________________________________________ ACN EXTRA: The best part is all of this is real as it was leaked from a recent dealer conference!! 😂 ________________________________________ Text by @allcarnews #Toyota #GR #JDM #GazooRacing #GRYaris #RallyRacing ||#powerful #performance #turbocharged #supercharged #advanced #SupercarsRevamped #Supercar #HyperCar #ItsWhiteNoise #carlifestyle #MadWhips #CupGang #Carstagram #BlackList #AmazingCars247 An #allcarnews post

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2 Kommentare

  1. Vanellus

    Doch, die CO2-Emission eines FCEV ist bei Einsatz von grauem CO2 deutlich schlechter als die eines vergleichbaren Diesels. Dann lieber Diesel …
    Quelle: Agora Verkehrswende Verglich Strom basierter Kraftstoffe.

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  2. Markus Wolter

    Ich habe gar nichts dagegen, wenn sich alle Wasserstoff-Fans einen Mirai für rund 80.000 EUR anschaffen und mit schwarzem Wasserstoff fahren. Die CO2-Bilanz wird auch nicht schlechter sein, als die zahllosen Diesel-SUVs. Die Strafe kommt bei jedem Tankvorgang, wenn die Rechnung bezahlt werden muss. Das wird das Nachdenken mehr fördern, als jede Diskussion hier 😉

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