Eine Synthese aus Kunst und Handwerk ist das eBike „Design Vision“, das der Bosch-Geschäftsbereich eBike Systems aus Anlass seines zehnjährigen Bestehens auf die Räder gestellt hat. So geht es eben geht, integriert es die Systemkomponenten, die einerseits für ein Fahrrad mit elektrischem Hilfsantrieb erforderlich sind und die andererseits für eine sichere und komfortable Fortbewegung in der Stadt oder auf dem Land erforderlich sind: Formell fällt die Studie in die neue Kategorie der Urban Sports Cruiser oder Gravel Bikes: leichte Fahrräder sowohl für den täglichen Weg zur Arbeit wie für den Wochenend-Ausflug.

„Wir wollen mit der Design-Vision aufzeigen, was bereits heute beim Thema funktionaler Designintegration möglich ist und wohin die Reise gehen kann“, sagte Geschäftsleiter Claus Fleischer bei der Präsentation des zweirädrigen Kunstwerks, das Impulse für die Weiterentwicklung der Fahrzeuggattung geben soll, die sich in den zurückliegenden Jahren und auch in dieser Stück rasant entwickelt hat. Nicht nur technisch, sondern auch, was die Popularität anbetrifft: Der Fahrradhandel verkauft aktuell etwa ein Drittel der Räder mit elektrischer Trittunterstützung.

Reduzierte Form
Der kompakte Bosch-Motor vom Typ Performance Line CX ist nahezu perfekt in den Carbon-Rahmen des Fahrrades integriert. Foto: Bosch

Das schneeweiße, futuristisch gestylte Concept Bike verfügt, wie sollte es anders sein, über einen Mittelmotor von Bosch aus der Performance Line, der perfekt in den Unisex-Rahmen aus Carbon integriert ist. Das gilt auch für die Batterie im Unterrohr: Der Power Tube hebt sich wie der Motor allein durch seine schwarze Farbe vom Rahmen ab. Um den Eindruck der geschlossenen Einheit zu verstärken, läuft die Akku-Abdeckung konisch auf die Antriebseinheit zu: Das schmeichelt dem Auge und befriedigt jeden Ästheten.

(Fast) alles im Blick
Der Bordcomputer vom Typ Nyon sitzt zentral auf dem Vorbau über der Federgabel. Die Steuereinheit für das ABS-System versteckt sich direkt darunter. Foto: Bosch

Eine klare Linienführung, frei von Kabelzügen, Schellen und Kabelbindern, zeichnet auch die Lenkereinheit aus, die ebenfalls in Carbon ausgeführt ist. In der Mitte des Cockpits ist ein Bordcomputer vom Typ Nyon integriert. Auch die Bremshebel fügen sich harmonisch in die Lenkereinheit. Hervor tritt allein der Hebel, mit der die Kettenschaltung bedient wird. Kabelbaum und Hydraulikleitungen laufen unsichtbar durch Cockpiteinheit und Rahmen.

Damit das schnelle Bike auch von ungeübten Fahrern sicher bewegt werden kann, verfügt es über ein ABS-System, eine Eigenentwicklung von Bosch. Die dafür erforderliche Steuereinheit fügt sich zusammen mit dem LED-Frontscheinwerfer und einem Gepäckträger vor dem Lenker zu einer harmonischen Einheit – so hat der Fahrer jederzeit alles gut im Griff.

Gepäckträger mit Stromanschluss
Unter dem Frontgepäckträger sitzt ein LED-Scheinwerfer, der seinen Strom aus dem Fahrrad-Akku bezieht – ein Dynamo war gestern. Bild: Bosch

Über die weiteren Komponenten des Hardtails macht Bosch keine Angaben. Ebenso so wenig wie über das Gewicht des E-Bikes und den Preis. Denn an eine Serienfertigung des Fahrrad denkt Bosch nicht: Es soll ein Schaustück bleiben. Schade eigentlich. Vielleicht aber findet sich ja ein Fahrradhersteller, der die Idee aufgreift.

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