Rollläden gehen mit der Sonne mit

Die Steuerung der Rollläden wird bei uns mittlerweile von Aktoren der Firma Shelly übernommen. Dadurch hat man eine günstige Lösung, bereits vorhandene elektrische Rollläden zu smartifizieren. Sie sind so angeschlossen, dass die Rollläden auch ohne WLAN-Verbindung auf Schalterdruck geöffnet und geschlossen werden können.

Sie öffnen und schließen sich in der Regel zeitgesteuert. Dabei ist nicht eine feste Uhrzeit ausschlaggebend, sondern der Einbruch der Dämmerung am Abend beziehungsweise das Ende der Dämmerung am Morgen. Das schützt zum einen vor neugierigen Blicken von außen und ist zum andern aus energetischen Gründen sinnvoll.

Das Schlafzimmer wird als Ausnahme behandelt. Wir schlafen in der Regel mit offenem Fenster, daher schließt das Rollo nicht automatisch. Vor Beginn der Morgendämmerung wird geprüft, ob das Rollo oben ist. Wenn dem so ist, wird es dann geschlossen, damit wir nicht zu früh wach werden und wird auch erst am späten Vormittag wieder geöffnet, um dem Wecker nicht zuvorzukommen.

Sollte die für den Tag gemeldete Außentemperatur eine festgelegte Schwelle überschreiten, werden die Rollläden auf der Sonnenseite des Hauses automatisch geschlossen. Zieht die Sonne weiter, öffnen sie sich wieder und die nächste Seite schließt sich. Dadurch kann im Sommer auch an sehr heißen Tagen eine angenehme Temperatur im Innenraum gehalten werden. Gleichzeitig ist es in Räumen mit Fenstern zu mehreren Seiten nicht automatisch stockfinster.

Im Falle einer Sturmwarnung oder eines Alarms der Rauchmelder kann die gewünschte Rollladen-Position entsprechend eingestellt werden.

Die Heizung

Unsere eingesetzten Heizkörperthermostate sind von Tado. Hier haben uns im Vergleich zu den Wettbewerbern besonders die Optik, aber auch die Haptik überzeugt.

Jeder Raum hat eine von der Tageszeit abhängige Zieltemperatur. So können Räume wie Bäder, die nur eine Nutzungsdauer von einigen Minuten am Tag haben, gezielt beheizt werden und heizen nicht mehrere Stunden, ohne dass sich eine Person darin befindet. Öffnet jemand ein Fenster, wird die Heizung im Raum für die Dauer der Öffnung ausgeschaltet. Falls trotz eingeschalteter Heizung niemand zuhause ist, regelt das System die Raumtemperatur herab, allerdings nur bei mehr als einer Stunde Abwesenheit.

Die Abwesenheitserkennung wird bei uns aus einer Kombination der im WLAN eingeloggten Geräte (Smartphones) und der im Haus installierten Bewegungsmelder realisiert. Ist weder eines der beiden Smartphones im WLAN eingeloggt noch eine Bewegung innerhalb der vergangenen zehn Minuten erkannt worden, geht das System davon aus, dass niemand zuhause ist.

Die Klingel

Ein Betätigen der Klingel führt nicht nur zu einem Signalton des Gongs, sondern auch auf allen smarten Lautsprechern im Haus. Zusätzlich erscheint auf den Fernsehern, den Smartphones, den Watches und den Tablets ein Bild des Besuchers. Es besteht die Möglichkeit, ein Gespräch wie bei einer Gegensprechanlage direkt vom Handy oder der Smartwatch aus zu führen.

Sesam, öffne Dich!
Mithilfe einer Nuki-Bridge (r.) lässt sich das elektronische Türschloss (M.) beispielsweise mit einem smarten Lautsprecher mit Alexa-Integration verbinden. Türen öffnen sich dann auch ohne Schlüssel, ganz einfach per Sprachbefehl. Foto: Nuki
Sesam, öffne Dich!
Mithilfe einer Nuki-Bridge (r.) lässt sich das elektronische Türschloss (M.) beispielsweise mit einem smarten Lautsprecher mit Alexa-Integration verbinden. Türen öffnen sich dann auch ohne Schlüssel, ganz einfach per Sprachbefehl. Foto: Nuki

An dieser Stelle sollte auf die möglichen rechtlichen Probleme beim Betrieb solcher Klingeln hingewiesen werden. Hier kommen uns die baulichen Gegebenheiten unseres Hauses entgegen: Unsere Haustür liegt hinter dem Haus. Und an der intelligenten Klingel wurden sowohl die Bewegungserkennung als auch der Cloud-Upload deaktiviert.

Ein Aufkleber an der Haustür weist auf die Videotürklingel hin. Wer also von unserer Klingel erfasst wird, befindet sich seit mindestens 20 Metern auf Privatgrund und ist sich der Tatsache bewusst, dass beim Klingelvorgang ein Video übertragen wird. Wenn er das nicht möchte, muss er eben wieder gehen.

Doch wie ist generell der Zutritt zum Haus geregelt?

Zutritt und Multimedia

Die Haustür ist mit einer Lösung von Nuki ausgestattet. Dadurch lässt sie sich sowohl herkömmlich per Schlüssel oder per Zahlencode öffnen, so dass nicht immer ein Schlüssel mitgeführt werden muss.

Besonders bei der morgendlichen Joggingrunde ist das sehr angenehm. Eine definierte Zeit nach Verlassen des Hauses sperrt sich die Tür zudem selbstständig ab. Auch hier greift die bereits bei der Heizungssteuerung erwähnte Kombination aus eingeloggten WLAN-Geräten und Bewegungsmeldern zur Abwesenheitserkennung.

Musik und TV

Musik lässt sich im ganzen Haus, wie auch die Smart-Home-Geräte, per Sprachassistent oder vom Smartphone steuern. Wir setzen hierfür mittlerweile komplett auf die Welt von Apple. Bei der Hardware handelt es sich um Homepods und Apple TVs und beim Musikdienst um Apple Music. Dementsprechend wird vom Handy aus per Airplay gestreamt und für die Sprachsteuerung der smarte Assistent Siri genutzt.

In den meisten Fällen funktioniert die Sprachsteuerung auch zufriedenstellend, wobei wir offen gesagt schon etwas experimentieren mussten, um die Formulierung zu finden, mit der Siri am ehesten das macht, was wir wollen.

Stromverbrauch, Gartenbewässerung, Standheizung

Zusätzlich zur Erfassung des gesamten Strom- und Wasserverbrauchs im Haus ermöglicht die Verbrauchsüberwachung von einzelnen Stromabnehmern, eine Aussage über deren Zustand zu treffen. Zum Beispiel leuchtet nach einem erfolgten Waschgang ein entsprechender Hinweis am zentralen Wand-Tablet auf, der manuell bestätigt werden muss.

So vermeidet man den Gang in den Keller, um nachzusehen, ob die Maschine schon fertig ist, und doppelte Waschgänge aufgrund von vergessener Wäsche. Als kleine Anmerkung sei hier gesagt, dass ich diese Logik vermutlich nicht so im Einsatz hätte, wenn die Waschmaschine nicht im Keller, sondern in der Nähe des Wohnbereichs stünde.

Erspart den Gang in den Keller
Die Kontrolle der Waschmaschine erfolgt selbstverständlich über ein Tablet und eine entsprechende App.
Erspart den Gang in den Keller
Die Kontrolle der Waschmaschine erfolgt selbstverständlich über ein Tablet und eine entsprechende App.

Fällt die Bodenfeuchtigkeit des Rasens im Laufe des Tages unter einen definierten Punkt, gehen mit Beginn der Dämmerung automatisch die Beregnungsanlagen an. Es sei denn, der Wetterbericht meldet am nächsten Tag ohnehin Regen, dann wird die Bewässerung zunächst einen Tag aufgeschoben.

Umgesetzt wurde die Bewässerungsautomatik über einen Bodenfeuchtigkeitssensor mit Zigbee-Technologie und smarten Schaltaktoren, welche die in der Gartenleitung installierten Magnetventile nacheinander öffnen und schließen.

Ist man an einem Arbeitstag gerade aufgestanden und die Außentemperatur liegt unter einem definierten Wert, schaltet das System automatisch die Standheizung des Autos ein. Homeoffice- und Urlaubstage kennt das System natürlich und spart sich diesen Vorgang.

Und rechnet sich all dies? Die Frage beantworten wir im letzten Teil.

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2 Kommentare

  1. Fawkes

    Liest sich interessant aber irgendwie bin ich jetzt auch etwas verwirrt: Beim Licht heißt es, dass je nach Helligkeit bzw. tageszeit automatisch zwischen warm- und kaltweiß gewechselt wird.
    Am Artikel vom 15. März 2022 (Smart Home: Warum nicht alles steuerbar sein muss) heißt es wiederum ganz am Ende: „Ich kann mich nicht an ein einziges Mal erinnern, bei dem ich Deckenleuchten anders als warm- oder kaltweiß eingestellt habe. Manchmal ist weniger eben doch mehr.“

    Das passt doch nicht ganz zusammen :- )

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  2. haarthhoehe

    Rolläden? Ich habe innenliegende Rollos mit Astrouhren eingebaut, die automatisch früh und abends fahren, es sei denn von Hand. Damit wird der solare Energieeintrag ins Haus nicht abgehalten. Wer so viel Technik einbaut, darf nicht vergessen, dass diese Technik erstmal auch Strom braucht, zweitens bei der Herstellung Rohstoffe braucht und drittens durch Einsparungen an Strom den Heizverbrauch anhebt. Und irgendwann ist es wie beim Handy: 1000 Funktionen, aber mit der Zeit braucht man immer nur die selben. Es ist halt wie es ist, das beste ist einfach ausschalten, mehr kann man nicht sparen.

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