Was kostet Smart Home und lohnt sich das?
Die Frage, was ein Smart Home kostet, lässt sich ähnlich schwer pauschal beantworten wie die Frage, was ein Haus kostet. Baut man ein Haus mit absoluter Standardausstattung und verzichtet auf preisintensive Extras, wird der Preis bedeutend niedriger ausfallen als mit goldenen Wasserhähnen. Bringt man zudem Eigenleistung ein, lässt sich der Preis noch einmal erheblich senken.
Das gilt in weiten Teilen auch beim Smart Home. Gerade, wenn man sich selbst mit der Materie befasst oder die Möglichkeit hat, erfahrene Bekannte dazuzuholen, lässt sich einiges an Geld sparen. Vieles lässt sich sowohl in Bestandsbauten als auch im Neu- oder Umbau durch Eigenleistung umsetzen.
Ein gut ausgestattetes Smart Home in Eigenleistung kann je nach gewählten Komponenten schon mit wenigen Tausend Euro umgesetzt werden. Eine professionelle KNX-Lösung, von Fachleuten installiert und eingerichtet, kann dagegen auch schnell im fünfstelligen Bereich landen, dafür ist man dann allerdings in der Regel zukunftssicher und gut aufgestellt.
Ob sich das rentiert, muss jeder für sich entscheiden. Wie viel sind einem der Komfort und die Erleichterungen im Alltag wert? Einen Teil der Kosten wird man durch die Einsparung von Energie wieder reinholen. Aber um realistisch zu bleiben, dürfte diese, wenn überhaupt, nur auf sehr lange Zeit gesehen reichen, damit sich das System selbst bezahlt.
In einer bekannten Werbung stellen sich zwei Herren die Frage: „Wenn du dein Leben noch einmal leben könntest, würdest du alles noch mal genauso machen?“ Wo ich meine Brillen kaufe, lasse ich hier mal offen und beziehe die Frage rein auf das Thema Smart Home.
Würde ich wieder ein Smart-Home-System installieren? Die Antwort hierauf ist definitiv: Ja. Auch mit dem heutigen Ausbaustand bin ich sehr zufrieden. Den Weg dorthin würde ich aber mit meinem heutigen Wissen etwas anders beschreiten.
Was ich heute anders machen würde
Zum einen würde ich mir von vornherein deutlich mehr Gedanken machen, was ich wirklich umsetzen möchte und dann entsprechend priorisieren, anstatt einfach loszulegen. So kann man unnötig verschenkte Zeit und Geld sparen.
Außerdem würde ich wohl in der Renovierungsphase deutlich mehr Kabel ziehen und einplanen, sowohl stromführende Kabel als auch Steuerleitungen. Nicht, weil ich von der Funktionalität von Funklösungen nicht überzeugt bin oder die umherfliegenden Strahlen fürchte, sondern, weil während der Neu- oder Umbauphase die Möglichkeit besteht, sich relativ einfach und mit überschaubaren Mehrkosten alle Wege offen zu halten.

Mit Hilfe von Smart Home-Technologien gilt es, nach der Installation den Eigenverbrauch so gut es geht zu optimieren und damit die Amortisationszeit der Anlage zu reduzieren beziehungsweise deren Rentabilität zu maximieren. Foto: Solarwatt
Müsste ich noch einmal auf der grünen Wiese anfangen, wäre meine heute favorisierte Lösung wohl eine weitgehend in Eigenleistung umgesetzte KNX-Installation, die in den ioBroker integriert ist. So hätte ich die maximale Flexibilität, was Erweiterungen angeht, und könnte auch in Zukunft je nach Anwendungsfall entscheiden, ob ich das Ganze per KNX umsetze oder einen anderen ergänzenden Lösungsansatz wähle.
Ich rechne damit, dass das Thema Smart Home in den nächsten Jahren bei Neu- und Umbaumaßnahmen an Bedeutung gewinnen wird. Zum einen strebt der Mensch nun einmal nach mehr. Das ist auch im Bereich Komfort deutlich zu spüren. Zum anderen sehe ich Potenzial im smarten Haus bei Energiemanagement und -einsparung, Stichwort: Klimaschutz.
Nächster Schritt: eine Photovoltaikanlage
Langfristig bin ich deshalb davon überzeugt, dass sich unser Wohnstandard immer mehr in Richtung Smart Home entwickeln wird. Ein Wohnhaus mit einer Möglichkeit zur dezentralen Stromerzeugung in Kombination mit einer Heizung, die den selbst erzeugten Strom in Wärme umwandelt, wird, ergänzt durch eine Smart-Home-Lösung, früher oder später Standard werden.
Aufgrund unseres doch recht fortgeschrittenen Ausbaustandes wird sich bei unserem Smart Home, zumindest was Neuanschaffungen angeht, in nächster Zeit nicht viel tun. Es wird kleinere Verbesserungen und Verfeinerungen geben. Aber die meisten (in unseren Augen mehr oder weniger nützlichen Funktionen) sind bereits umgesetzt.
Mittelfristig wird es dann allerdings wieder interessant, denn wir planen die Anschaffung einer Photovoltaikanlage. Mit Hilfe des Smart Home gilt es dann, den Eigenverbrauch so gut es geht zu optimieren und damit die Amortisationszeit der Anlage zu reduzieren beziehungsweise deren Rentabilität zu maximieren.
Liest sich interessant aber irgendwie bin ich jetzt auch etwas verwirrt: Beim Licht heißt es, dass je nach Helligkeit bzw. tageszeit automatisch zwischen warm- und kaltweiß gewechselt wird.
Am Artikel vom 15. März 2022 (Smart Home: Warum nicht alles steuerbar sein muss) heißt es wiederum ganz am Ende: „Ich kann mich nicht an ein einziges Mal erinnern, bei dem ich Deckenleuchten anders als warm- oder kaltweiß eingestellt habe. Manchmal ist weniger eben doch mehr.“
Das passt doch nicht ganz zusammen :- )
Rolläden? Ich habe innenliegende Rollos mit Astrouhren eingebaut, die automatisch früh und abends fahren, es sei denn von Hand. Damit wird der solare Energieeintrag ins Haus nicht abgehalten. Wer so viel Technik einbaut, darf nicht vergessen, dass diese Technik erstmal auch Strom braucht, zweitens bei der Herstellung Rohstoffe braucht und drittens durch Einsparungen an Strom den Heizverbrauch anhebt. Und irgendwann ist es wie beim Handy: 1000 Funktionen, aber mit der Zeit braucht man immer nur die selben. Es ist halt wie es ist, das beste ist einfach ausschalten, mehr kann man nicht sparen.