Automatisch geht morgens die Nachtischleuchte an und Alexa liest die neuesten Nachrichten vor. Derweil läuft unten in der Küche bereits das Wasser durch die Kaffeemaschine. Und schon eine Stunde vor Sonnenaufgang hat die Heizung die Temperatur im Wasserkessel hochgefahren, damit das Duschwasser angenehm warm ist. Auch im Elektroauto, das über Nacht über die Wallbox in der Garage seinen Akku mit Strom vollgesogen hat, startet schon einmal die Standheizung. Schließlich soll der Innenraum wohlig warm sein, wenn es an einem kalten Wintertag kurz nach acht Uhr zum Büro fährt.
Schöne neue, schöne smarte Welt. Das Internet der Dinge (IoT) macht es möglich – und eine wachsende Zahl netzfähiger Geräte und Systeme. Die Menschen in Deutschland wohnen so smart wie noch nie. Fast vier von zehn Verbrauchern – konkret: 37 Prozent – nutzen bereits Smart-Home-Anwendungen, hat der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom) herausgefunden.
Intelligentes Zuhause für Jedermann
Und jeder Zweite würde nach der Bitkom-Studie „Das intelligente Zuhause“ in seinen eigenen vier Wänden am liebsten alle technischen Geräte – Lampen und Kaffeemaschinen, Rolladen- und Heizungssysteme, Wallboxen, Staubsaugerkameras und Rasenmäherroboter – miteinander vernetzen und digital steuern. Nicht einfach so, sondern nach persönlichen Vorlieben und Gewohnheiten, zentral gesteuert von einem Computer und einer lernfähigen Software. Ganz komfortabel, aus Spaß an der Technik, aber auch um die Sicherheit und Energieeffizienz zu verbessern.
Aber wie geht das? Viele Heimwerker kommen da schnell an ihre Grenzen. Denn die unterschiedlichen Systeme sind nicht immer kompatibel miteinander. Selbst Experten in den Fachmärkten sind da schnell überfordert.
Hilfestellungen geben zahlreiche Foren in den Sozialen Medien, die sich auf Smart-Home-Systeme spezialisiert haben. Eine bessere Alternative ist die Plattform Conrad Connect, die Andreas Bös schon vor fünf Jahren aus der Taufe gehoben hat, um das Expertenwissen abzuschöpfen und Baupläne auch für komplexe Lösungen anzubieten: „Wir verbinden Hardware mit Software und geben Menschen eine Möglichkeit, ihr Wissen zu teilen“ – weltweit.
Automatisierungsketten per Mausklick
Eine halbe Millionen Kunden haben sich mittlerweile auf der Conrad-Connect-Plattform registriert – private Nutzer, aber auch kleine und mittelständische Unternehmen. Sie machen sich hier in Tutorials schlau, lassen sich von Lösungen anderer inspirieren, laden Baupläne herunter – und bauen über einen grafischen Editor mit wenigen Klicks Automatisierungsketten für alle möglichen smarten Geräte. Was noch fehlt, ist über eine Einkaufsliste ruckzuck bestellt – die Website von Conrad Electronic mit sechs Millionen Produkten ist nur einen Mausklick entfernt.
„Wir bauen Brücken“, umschreibt Bös die Aufgabe der Plattform, die in diesen vom Corona-Lockdown geprägten Zeiten so intensiv genutzt wird wie noch nie: Die Menschen haben Zeit – und entdecken dabei, welche Möglichkeiten die smarten Technologien bieten, beispielsweise Zugangskontrollen zu organisieren und Prozesse zu überwachen.
So hat ein Ladenbesitzer kürzlich ein Projekt auf die Plattform gestellt, mit dem er über Sensoren und mithilfe eines Ampelsystems den Zugang zu seinem Geschäft regelt – konform mit den Hygienebestimmungen, die in seiner Region herrschen. Die Menschen im Verkaufsraum werden zusätzlich mit Kameras und Ultraschallsensoren überwacht. Kommen sie sich zu nahe, gibt ein digitaler Wachhund laut und bellt die Kunden an. Klingt kompliziert. Aber wie sich das System aufbaut, was es dafür braucht und wie es sich steuern lässt, ist in der Projektbeschreibung dargelegt. Der Besucher der Plattform kann den Bauplan herunterladen und anschließend an seine Gegebenheiten anpassen.
Smarte „Use Cases“ aus aller Welt
Unzählige „Use Cases“ aus aller Welt finden sich mittlerweile auf der Plattform, ordentlich nach Kategorien gegliedert. Einfachste Lösungen, um beispielsweise zu veranlassen, dass eine SMS rausgeht, wenn die Waschmaschine im Keller ihre Arbeit erledigt hat. Oder wie man es anstellt, dass auf den Zuruf „Guten Morgen“ automatisch die Rollläden vor den Fenstern hochfahren und die Hifi-Anlage den Lieblingssong abspielt.
Der norwegische Energiedienstleister Fjordkraft hat die Plattform von Conrad Connect aber auch dazu genutzt, um über eine App ein neues Geschäftsmodell aufzubauen. Über entsprechende Schnittstellen bei den Kunden liest es den Stromverbrauch der Haushalte aus und weist anschließend auf Stromfresser hin. Die Kunden können auf der Basis die Verbraucher effizienter regulieren – oder sich beispielsweise entscheiden, ihr Elektroauto in der Nacht nur dann zu laden, wenn der elektrische Strom gerade besonders preisgünstig ist.
Neue Services für Elektromobilisten
Überhaupt bietet die Plattform von Conrad Connect gerade Besitzern von Elektroautos zahlreiche Möglichkeiten, ihre Fahrzeuge noch intensiver als bisher mit Smart-Home-Systemen zu verknüpfen. Ob der Akku des Privatwagen gerade geladen wird oder ob die Standheizung läuft – diese und viele andere Infos lassen sich auf dem privaten Dashboard darstellen. Zudem lassen sich spezielle Services einrichten – beispielsweise das automatische Öffnen des Garagentors. Oder einen automatischen Alarm, wenn sich Unberechtigte an dem Fahrzeug zu schaffen machen. Oder Conrad Connect hat dafür kürzlich einen neuen Service gestartet, mit dem Besitzer von Elektroautos der Marken Adi und BMW, Tesla und Volkswagen mit der Plattform verknüpfen können.
Kleiner Wermutstropfen zum Schluss: Kostenlos ist der Service für Privatkunden nur in der einfachsten Form und mit maximal drei Projekten. Darüber hinaus wird eine monatliche Nutzungsgebühr von 4,99 Euro fällig.