BMW versucht das Interesse der Elektromobilisten an seiner Marke wach zu halten und hat eine weitere Studie präsentiert, die einen Vorgeschmack auf den i4 vermitteln soll. Dessen Serienversion soll im kommenden Jahr antreten, acht Jahre nach dem Start des i3. Die Limousine schafft es, verspricht BMW, mit einer Akkuladung von 80 Kilowattstunden bis zu beeindruckende 600 Kilometer weit. Dazu beitragen sollen neu entwickelte Batteriezellen, was genau dahintersteckt, haben die Münchner noch nicht verraten.
Im Innenraum der Studie ersetzt ein einziger gekrümmter, langgestreckter Bildschirm Bordinstrumente und die sonst übliche Anzeige in der Mittelkonsole. Vorne, am Bug der Karosserie in der mächtigen Schnauze, die BMW traditionsgemäß als Doppelniere bezeichnet, steckt nicht mehr die früher übliche Kühlung für den Motor, sondern sie dient als „Intelligenzfläche“, wie es die Marketingleute nennen, in der sie Sensoren verbauen. Vom Band rollen soll der i4 im Stammwerk in München, gemeinsam mit Verbrennern und Hybridmodellen.
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Preilsnachlass für VW-Kunden bei Ionity, günstige Akkus bei GM
Noch mal vier: Volkswagen hat nun mit dem ID.4 seinen zweiten Stromer vorgestellt, den die Entwickler von Grund auf für die Elektromobilität konstruiert haben. Er steht auf derselben Plattform wie der ID.3. Die Reichweite soll je nach Akku-Größe bis zu 500 Kilometer betragen. Der ID.4 soll zuerst mit Heckantrieb auf den Markt kommen, später auch mit Allrad. Der Auslieferungsstart ist noch ungewiss, VW peilt wohl dieses Jahr an, aber die Software-Probleme beim ID.3 könnten noch zu Verschiebungen führen.
Im Rahmen der Präsentation des ID.4 gaben die Wolfsburger auch bekannt, was ihre Kunden beim Ladedienstleister Ionity bezahlen werden. Das Joint Venture der Autohersteller – unter anderem sind VW, BMW und Daimler beteiligt – hatte für negative Schlagzeilen gesorgt, als es den Preis für die Kilowattstunde an seinen Schnelllader für Kunden ohne Vertrag auf 79 Cent erhöht hatte. Silke Bagschik, Leiterin Marketing und Vertrieb der E-Mobility-Baureihe bei VW, hat jetzt erklärt, dass alle ID.3, die über 100 Kilowatt schnell laden könnten, 55 Cent pro kWh zahlen würden. Das betrifft immerhin über 90 Prozent der Modelle. Wer zehn Euro im Monat Grundgebühr überweist, kann sogar für 30 Cent pro kWh laden.
Dacia, die rumänische Renault-Tochter, wird ab Frühjahr 2021 mit dem Spring electric ein günstiges Elektro-SUV anbieten. Es ist eine Variante des Renault K-ZE, den es nur in China gibt. Wegen seines wartungsarmen Betriebs, verspricht der Hersteller, sei der Spring gerade auch für Carshing-Anbieter attraktiv. Gerüchteweise soll der Preis bei 15.000 Euro in Deutschland liegen.
General Motors wiederum hat jetzt angekündigt, bis 2023 genau 22 neue Elektromodelle auf den Markt zu bringen. GM hat zusammen mit dem koreanischen Batterien-Spezialisten LG Pouch-Zellen entwickelt, die die Ingenieure im Akku je nach vorhandenem Platz waagerecht oder senkrecht anordnen können. Dadurch ließen sich sehr flexibel Energiespeicher mit Kapazitäten von 50 bis zu 200 Kilowattstunden zusammenstellen. Die Amerikaner hoffen insgesamt den Preis pro Kilowattstunde Speicherkapazität auf unter 100 Dollar drücken zu können. Dieser Wert gilt als magische Grenze, ab der die Elektromobilität im Massenmarkt wettbewerbsfähig ist.
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