Eine Auswertung des Vergleichsportals Verivox ergab, dass sich Balkonkraftwerke nach circa drei bis vier Jahren rentieren. Dazu wurde der Preis sowie der Ertrag der Anlagen und die damit verbundenen Einsparungen ins Verhältnis gesetzt.
In einem Fallbeispiel rechnet Verivox mit einem 800-Watt-Balkonkraftwerk, das zwischen 500 und 700 Euro kostet und jährlich 552 kWh Strom liefert. Davon werden nach Angaben des Portals 442 kWh von den Haushalten verbraucht. Umgerechnet ergebe sich ein Preis von 35,91 Cent/kWh – eine Einsparung von 159 Euro pro Jahr. Über eine Laufzeit von 20 Jahren könnten somit über 3.100 Euro an Stromkosten gespart werden.
Von Idealbedingungen ausgegangen
Ein Manko an der Berechnung ist, dass von einer idealen Ausrichtung der Anlagen ohne Verschattung ausgegangen wird. Dazu sagt Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox: „Sie lohnen sich oft auch dann, wenn keine Idealbedingungen erreicht werden, etwa weil die Ausrichtung nicht optimal ist. Es dauert dann nur etwas länger“. Ebenso ist von Dreipersonenhaushalten mit einem jährlichen Stromverbrauch von 4.000 kWh ausgegangen worden. Die Ergebnisse sind daher nicht auf alle Haushalte übertragbar.
Über halbe Million Steckeranlagen in Deutschland
Bis Mitte Juli 2024 wurden im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur rund 566.000 Mini-Solaranlagen verzeichnet. Davon sind über 200.000 Anlagen im Jahr 2024 neu hinzugekommen. Nach der Auswertung von Verivox sind in Nordrhein-Westfalen die meisten Balkonkraftwerke mit 114.000 Anlagen, gefolgt von Bayern mit 86.000.
Bei der Anzahl der meisten Registrierungen pro Haushalt steht Norddeutschland jedoch vorne. In Niedersachsen haben rund 1,9 Prozent aller Haushalte eine Balkonanlage, 1,8 Prozent sind es in Schleswig-Holstein. Die wenigsten Neuregistrierungen wurden in Berlin (0,5 Prozent) und Hamburg (0,4 Prozent) verzeichnet.