2023 war ein gutes Jahr für die Betreiber von öffentlichen Ladesäulen für Elektroautos in Deutschland. Denn bis zum Jahresende stieg die Auslastung des Netzes deutlich. Insgesamt 3,81 Millionen Lade-Sessions führten zu einem neuen Rekordwert von durchschnittlich 32,4 Ladevorgängen pro Anschluss im Monat. Zum Vergleich: Im gesamten Dezember 2022 fuhren monatlich lediglich 2,6 Elektroautos eine Ladesäule im öffentlichen Raum an. Auf das gesamte Netz verteilt waren das monatlich 28,2 Ladevorgänge pro Stromanschluss. Und verdient wurde daran kräftig: Für die Kilowattstunde Ladestrom wurden teilweise Preise von über einem Euro aufgerufen. Vor allem an Schnellladesäulen.
Die Zahlen liefert der aktuelle „Charging Radar„, den die Münchner Datenspezialisten von Cirrantic und TheonData Solutions für EDISON erstellt haben – zum Stichtag 31. Dezember. Nach Erhebungen des Kraftfahrtbundesamtes waren zu dem Zeitpunkt insgesamt 1.408.681 Batterieautos in Deutschland zugelassen. Hinzu kamen 921.886 Plug-in Hybride – wiederaufladbare Teilzeitstromer. In Summe teilten sich also gut 2,33 Millionen E-Autos die 122.374 öffentlichen Ladepunkte, die zum Jahreswechsel in Betrieb waren. Das entspricht einer Relation von 19:1. Als ideal betrachtet der Verband der Automobilindustrie ein Verhältnis von zehn Elektroautos pro Ladepunkt.
Von dem Ideal sind wir noch weit entfernt – obwohl die Ladenetzbetreiber im Verlauf des Jahres 2023 insgesamt 27.159 neue Ladepunkte in Betrieb nehmen konnten, davon 8006 Schnellladepunkte mit einer Ladeleistung von mindestens 50 Kilowatt. Allein im Dezember kamen nach den Erhebungen für den Charging Radar bundesweit 4773 neue Ladepunkte hinzu – 1002 davon waren sogenannte Hypower-Charger mit einer Ladeleistung von über 150 kW.
44 Cent bis 1,11 Euro pro Kilowattstunde
Vor allem die großen Ladenetzbetreiber wie EnBW, E.On und Allego setzen – wie das Bundesverkehrsministerium auch – auf den raschen Ausbau des Schnellladenetzes. Lässt sich damit doch trotz der höheren Investitionskosten am ehesten Geld verdienen. Weil dort in kürzester Zeit sehr viele Elektroautos abgefertigt werden können, aber auch (noch) höhere Ladestrompreise aufgerufen werden können.
Nach den Erhebungen für den Charging Radar kostete die Kilowattstunde Gleichstrom (DC) im Dezember im Schnitt 73 Cent – acht Cent mehr als im Monat davor und fast 20 Cent mehr als zum Jahresbeginn 2021 (54 Cent/kWh). Der durchschnittliche Preis für die Kilowattstunde Wechselstrom sank im Dezember hingegen leicht gegenüber dem Vormonat um drei Cent auf 66 Cent/kWh. Ende 2021 wurden an den überwiegend über Nacht genutzten „Schnarchladern“ noch 43 Cent/kWh aufgerufen.
Die Preisspannen sind hingegen unverändert groß, wie der „Charging Radar“ aufzeigt: Der teuerste Anbieter verlangte für die Kilowattstunde Strom am DC-Schnelllader 1,11 Euro – das ist ein neuer Höchststand. Beim günstigsten Anbieter waren es hingegen nur 48 Cent.
An den AC-Säulen ist es nur wenig billiger. Hier wurden Preise zwischen 44 Cent und einem Euro aufgerufen. Umso wichtiger ist es, vor der Aktivierung der Ladesäule sich etwa mithilfe der Moovility-App über die Strompreise zu informieren – und dann den günstigsten Anbieter zu wählen. Auf diese Weise lassen sich auf Fernfahrten mit dem Elektroauto eine Menge Euro einsparen.
Ich kann dazu nur sagen, wer keine eigene PV Anlage besitzt oder wenigstens eine Wallbox in seiner Garage hat, für den wird nur freies Laden auswärts ein teures Vergnügen. Aber in Deutschland sind wir es ja gewohnt, abgezockt zu werden. ( Steuern usw)