70 Prozent der Bevölkerung sprechen sich für die deutsche Energiewende aus. Dies geht aus einer repräsentativen Befragung von mehr als 6.800 Bürgern im Rahmen des „Sozialen Nachhaltigkeitsbarometers 2021“ hervor, die das Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS) zusammen mit dem Forsa-Marktforschungsinstitut jährlich durchführt.

Wichtigste Säule ist in diesem Zusammenhang für die Befragten die Steigerung der Energieeffizienz, für die sich 91 Prozent aussprechen. Darauf folgt der Ausbau der Erneuerbaren im Stromsektor mit 83 Prozent Zustimmung. Hierbei erreicht der Zubau der Solarenergie auf Dächern mit 90 Prozent den höchsten Zuspruch, dicht gefolgt von der Wasserkraft mit 88 Prozent. Windenergie an Land und Biomasse werden indes kritischer bewertet, erreichen aber immer noch Zustimmungsraten von 71 beziehungsweise 67 Prozent.

Nur knappe Mehrheit für Verkehrswende

78 Prozent sehen in der Energiewende eine Gemeinschaftsaufgabe, bei der jede Privatperson ihren Beitrag zum Gelingen leisten sollte. Dementsprechend sprechen sich 73 Prozent dafür aus, den Energieverbrauch in Haushalten mit politischen Maßnahmen zu reduzieren. Doch nur rund ein Drittel zeigt sich bereit, für den Klimaschutz höhere Steuern auf umweltschädliche Produkte zu zahlen. 55 Prozent der Befragten sprechen sich indes dafür aus, dass Deutschland mit seiner Energiewende international eine Vorreiterrolle wahrnimmt. Der Aussage, dass die Energiewende zu einer lebenswerteren und gesünderen Umwelt beiträgt, stimmen 71 Prozent zu. 

Die Zustimmung zur Verkehrswende fällt hingegen geringer aus, 59 Prozent der Befragten stehen für die Transformation des Verkehrssektor ein. Knapp zwei Drittel (61 bzw. 62 Prozent) befürworten politische Maßnahmen in diesem Bereich in der Überzeugung, dass eine klimafreundliche Mobilität für eine lebenswertere und gesündere Umwelt sorgt.

In Kooperation mit dem Branchendienst energate.

Ob die bisher politisch ergriffenen Maßnahmen jedoch tatsächlich dem Umweltschutz dienen, zweifeln zwei von fünf Befragten an. Den Umstieg auf emissionsfreie Fahrzeuge wünschen sich 69 Prozent. So kann sich knapp die Hälfte der Befragten (47 Prozent) vorstellen, ein Elektroauto zu kaufen. Ähnlich viele Bürger gaben an, mehr Wege zu Fuß oder mit dem Rad erledigen zu wollen. 

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1 Kommentar

  1. Andreas Kühweg

    „78 Prozent sehen in der Energiewende eine Gemeinschaftsaufgabe, bei der jede Privatperson ihren Beitrag zum Gelingen leisten sollte.“
    Das Problem in Deutschland ist, dass die meisten unter „jede Privatperson“ immer nur „alle anderen“ verstehen.

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