Immer mehr Eigenheimbesitzer in Deutschland investieren in Batteriespeicher, um ihren Solarstrom vom eigenen Dach effizient zu nutzen. Laut dem Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) wurden allein 2024 rund 580.000 neue Heimspeicher installiert – insgesamt sind bereits 1,8 Millionen Systeme in Betrieb.

E-Mobilität als Treiber der Speichernachfrage Ein wesentlicher Grund für den Boom: Elektroautos. „Günstiger als mit eigenem Solarstrom kann ein E-Auto nicht geladen werden“, sagt Beatrice Schulz vom Bundesverband Energiespeicher Systeme (BVES). Mit einem Heimspeicher ist das Laden des Fahrzeugs sogar nachts möglich – auch dann, wenn der Strom aus dem Netz besonders günstig ist. Und mit einer geeigneten Wallbox und einem passenden Auto auch die Wiedereinspeisung des im Elektroauto gespeicherten Stroms ins Hausnetz. Hausbesitzer werden darüber beinahe energieautark.

Kostensenkung macht Speicher attraktiv Die Preise für Solarstromspeicher sind in den letzten zehn Jahren um 75 Prozent gefallen. Inzwischen müssen pro Kilowattstunde Speicherkapazität nur noch 400 bis 490 Euro aufgewendet werden – gegenüber 6000 Euro/kWh im Jahr 2010. Das macht sie nun für Privathaushalte finanziell sehr attraktiv. Laut BSW werden inzwischen 80 bis 90 Prozent aller neuen Photovoltaikanlagen mit einem Speicher kombiniert. Experten rechnen mit weiter sinkenden Kosten, da Produktionskapazitäten ausgebaut und neue Technologien entwickelt werden.

Sonnenstrom den ganzen Tag über
Der Heimspeicherergänzt die PV-Anlage auf dem Eigenheim. Beide Systeme werden überwiegend gemeinsam montiert. Grafik: BSW
Sonnenstrom den ganzen Tag über
Der Heimspeicherergänzt die PV-Anlage auf dem Eigenheim. Beide Systeme werden überwiegend gemeinsam montiert. Grafik: BSW

Netzdienliche Nutzung gewinnt an Bedeutung Neben dem Eigenverbrauch bieten Heimspeicher auch Vorteile für das Stromnetz. Sie können überschüssigen Wind- und Solarstrom aufnehmen und bei Bedarf wieder abgeben, was das Netz stabilisiert. „Ein intelligenter Speicherbetrieb spart nicht nur Kosten, sondern entlastet auch die Netze“, so BSW-Geschäftsführer Carsten Körnig. Neue gesetzliche Regelungen erleichtern zudem die Einspeisung von gespeichertem Strom ins Netz.

Worauf Verbraucher achten sollten Experten raten, die Größe des Speichers an den tatsächlichen Bedarf anzupassen. Ist er zu groß, bleibt Kapazität ungenutzt. Immer mehr Systeme bieten auch die Möglichkeit, günstigen Netzstrom einzuspeichern und später zu nutzen. Diese Flexibilität wird in Zukunft eine noch größere Rolle spielen.

Neue Speicherlösungen auf der ISH 2025 Innovative Batteriespeicher-Lösungen stehen auch im Mittelpunkt der ISH 2025 in Frankfurt, der führenden Fachmesse für Wasser, Wärme und Luft in Frankfurt (17.-21. März). Dort präsentieren zahlreiche Hersteller ihre neuesten Entwicklungen, die den Markt weiter vorantreiben könnten.

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