Ein schwimmendes Solarkraftwerk wird künftig Singapur mit Strom versorgen. In der Straße von Johor, die den südostasiatischen Stadtstaat von Malaysia trennt, ist eine der größten schwimmenden Solaranlagen der Welt fertiggestellt worden. Die Covid-19-Pandemie hatte das Projekt verzögert.
Der Solarpark besteht aus 13.312 Paneelen, die auf mehr als 30.000 Schwimmkörpern befestigt sind. Zu dem Kraftwerk gehören zudem 40 Wechselrichter, ein Kontrollsystem sowie ein 22-Kilovolt-Transformator. Der Strom wird über ein Unterseekabel nach Singapur übertragen. Die Anlage verfügt über ein zweites, klimatisiertes Deck, das als Besucherzentrum und Aussichtspunkt dient.
Das Solarkraftwerk liefert bis zu 5 Megawatt
Das Kraftwerk soll eine Spitzenleistung von etwa 5 Megawatt liefern. Der Betreiber, der Energieversorger Sunseap, erwartet, dass die Anlage über 6 Millionen Kilowattstunden an elektrischer Energie pro Jahr produzieren wird. Dadurch sollen über 4.200 Tonnen Kohlendioxid weniger emittiert werden.
Das schwimmende Solarkraftwerk ist mit einem Verankerungssystem ausgestattet, das wechselnden Wetterbedingungen standhalten kann und die Plattform sowie die anderen Systeme an Bord stabil hält. Die Anlage musste so platziert werden, dass sie die Schifffahrt nicht behindert.
Schwimmende Solarmodule werden nicht verdeckt
Dennoch sind schwimmende Solaranlagen, sei es auf dem Meer oder auf Binnengewässern, laut Sunseap-Chef Frank Phuan eine gute Möglichkeit für dicht besiedelte Städte, Solarenergie zu nutzen. Vorteil sei, dass die Solarmodule nicht verdeckt würden, das Risiko von Vandalismus oder Diebstahl sei gering.
Singapur ist ein gutes Testfeld für schwimmende Solaranlagen: Der Stadtstaat ist dicht besiedelt. Da er auf einer Insel liegt, sind die Möglichkeiten zur Ausdehnung beschränkt. Entsprechend gibt es auch weitere Projekte.
So hat die Nationale Wasserbehörde von Singapur im vergangenen Jahr den Bau einer schwimmenden 60-Megawatt-Solaranlage auf dem Tengeh-Stausee angekündigt. Mit dem Strom sollen laut einem Bericht des Renewable Energy Magazine die örtlichen Wasseraufbereitungsanlagen betrieben werden.