Das schwedische Unternehmen Seatwirl wird eine neuartige Windkraftanlage vor der Westküste Norwegens bauen. Das Besondere daran: Das schwimmende Windrad hat eine vertikale Achse. Die Windturbine S2X wird 55 Meter hoch aus dem Wasser ragen. Unter Wasser reicht die Anlage bis in 80 Meter Tiefe hinab. Das Windrad wird einen Durchmesser von 50 Metern haben, die drei Rotorblätter sind etwa 40 Meter lang. Die Windkraftanlage soll eine Maximalleistung von einem Megawatt Strom liefern.

 25 Windturbinen in fünf Reihen
Windparks wie diese könnten mithilfe der Vertikalachser rund 10 MW Strom erzeugen – auf deutlich kleinerer Fläche als mit Windrädern konventioneller Bauart, fand eine Studie heraus. Foto: Seatwirl

Vertikalachser haben einige Vorteile: So muss eine solche Anlage dem Wind nicht aufwendig nachgeführt werden, da sie aus jeder Richtung ideal angeströmt wird. Dadurch eignen sie sich besonders für böige Standorte. Weitere Vorteile der Konstruktion sind ein niedriger Schwerpunkt, was die Windkraftanlage sehr stabil macht. Zudem sind die beweglichen Komponenten vergleichsweise tief angebracht. Das vereinfacht die Wartung der Anlage. Und Windparks, die auf die neue Technik setzen, würden deutlich weniger Platz verbrauchen als Offshore-Windparks, die mit schwimmenden Windmühlen konventioneller Bauart bestückt werden, fand eine Studie heraus.

Erste Anlage vor Stavanger

Allerdings sind sie weniger effizient als Windräder mit einer horizontalen Achse: Bei letzteren werden alle Rotorblätter gleichzeitig vom Wind angeströmt. Bei den aufrecht stehenden Rotoren hingegen arbeitet mindestens ein Flügel gegen den Wind.

S2x soll im Boknafjorden bei Stavanger, etwa 700 Meter vor der Küste, errichtet werden. An der Stelle gab es früher eine Fischfarm. S2x wird seinen Strom über ein bestehendes Umspannwerk an Land an den Energieversorger Haugaland Kraft liefern.

Die Genehmigung für die Errichtung von S2x hatte Seatwirl nach eigenen Angaben bereits im vergangenen Jahr erhalten. Allerdings hatten mehrere Organsationen, darunter eine Umweltschutzorgansation und ein Fischereiverband, Widerspruch eingelegt. Den hat die zuständig Behörde abgelehnt, so dass die Windkraftanlage gebaut werden kann.

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