Der chinesische Batteriehersteller SVolt Energy Technology will kobaltfreie Batteriezellen in Deutschland produzieren. Bis zu zwei Milliarden Euro sollen in zwei Produktionsstandorte im Saarland investiert werden, wobei
bis zu 2.000 neue Arbeitsplätze entstehen. Die neue Produktionsanlage fungiert zudem als europäisches Zentrum für Forschung und Entwicklung. Nach der Fertigstellung wird das Werk über eine Produktionskapazität von 24.000.000 kWh zur Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien verfügen. Das entspricht einer jährlichen Produktion von etwa 300.000 bis 500.000 Batterien für Elektroautos.

SVolt ist eine Ausgründung des chinesischen Autobauers Great Wall Motors. Das Unternehmen plant, Mitte 2021 die ersten kobaltfreien High-Nickel-Batteriezellen auf den Markt zu bringen. Nach eigenen Angaben erreichen diese Batteriezellen eine Energiedichte, die mit der von herkömmlichen Zellen vergleichbar ist. Sie kommen aber ohne das wenig nachhaltige und auf wegen der Abbaubedingungen häufig kritisierte Kobalt aus.

Die Bauarbeiten an der Saar sollen im Frühjahr 2021 beginnen und Anfang 2023 abgeschlossen sein. Die Produktion der Batteriezellen wird in der Nähe der saarländischen Gemeinde Überherrn aufgebaut. In der Nachbargemeinde Heusweiler soll ein Verpackungs- und Versandzentrum entstehen.

Frei von Kobalt und anderen kritischen Stoffen
Batteriemodul von SVolt für den Einbau in Elektroautos. Foto: SVolt

SVolt habe das Saarland als ersten europäischen Produktionsstandort aus-wählt, da es nicht nur das Herz Europas, sondern auch eine Region der Innovation und Technologie für die Automobilindustrie sei, sagte SVolt-Präsident Hongxin Yang. Auch Tobias Hans (CDU), Ministerpräsident des Saarlandes, sieht das Auto als eine Säule des Industriestandorts, der nun gestärkt werde: „Wir wollen an der Spitze des Strukturwandels in der Auto-mobilindustrie stehen und unser Bundesland zu einem Cluster für Inno-vationen in Europa entwickeln“, sagte er.

Medienberichten zufolge hat sich der Standort gegen 30 Wettbewerber aus Europa durchgesetzt. Von der Batterieherstellung profitieren könnte beispielsweise der Autobauer Ford in Saarlouis. Svolt plant, bis 2025 weltweit Produktionskapazitäten für rund 100.000 Megawattstunden zu errichten, mit einer Gesamtinvestition von acht Milliarden Euro.

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