Solarwatt, sächsischer Hersteller von Photovoltaik-Systemen, und die BMW Group haben mit “Battery flex” einen Batteriespeicher entwickelt, in dessen Batteriemodul Komponenten und Zellen des BMW i3 und Mini Cooper SE zum Einsatz kommen. Der neue Stromspeicher ermöglicht es Hausbesitzern mit einer Photovoltaik-Anlage, den tagsüber mit der Kraft der Sonne selbst erzeugten Strom sicher zwischen zu speichern und dann zu nutzen, wenn er benötigt wird. Beispielsweise in den Morgen- und Abendstunden, wenn der Strombedarf im Eigenheim typischerweise besonders hoch ist, die Sonne von sich aus aber nicht genügend Energie erzeugt. Auf diese Weise kann der Eigenverbrauch maximiert und können die Kosten für die Stromversorgung durch den Netzbetreiber deutlich reduziert werden.

Um das System zu optimieren, bringen BMW und Solarwatt – beide Unternehmen verbindet der Hauptaktionär Stafan Quandt – einen Heimspeicher auf den Markt, der Industriestandards entspricht und modular an die Kundenanforderungen angepasst werden kann. Das sogenannte Zell-Kit des Speichers wird von Solarwatt in enger Zusammenarbeit mit der BMW Group beim Autozulieferer Webasto gefertigt. Die Batteriezellen ordert BMW beim chinesischen Herstellers CATL.

„Eine Autozelle braucht eine hohe Leistungsdichte und ist perfekt bei wenig Zyklen. Ein Heimspeicher braucht Zelle für viele Ladezyklen und eine möglichst geringe Leistungsdichte. Die BMW-Zelle kann beides gut abdecken“, erklärte Solarwatt-Geschäftsführer Detlef Neuhaus die Besonderheit des Systems im Gespräch mit EDISON.

Batteriemodul des BMW i3
Die gleichen Zellen wie im Elektroauto kommen im neuen Heimspeicher zum Einsatz, den BMW und Solarwatt entwickelt haben. Ihr Vorteil: Die Zellen bieten sowohl eine hohe Leistungsdichte und eine hohe Zyklenfestigkeit. Foto: BMW

Der Heimspeicher “Battery flex” ist modular aufgebaut und entsprechend flexibel einsetzbar mit Speicherkapazitäten ab 4,8kWh und bis zu einer Größe von mehr als 240 kWh. Der Speicher kann so leicht auch an eine bereits bestehende Photovoltaik-Anlage angepasst werden. Zudem kann der Speicher in den Gleichstrom- (DC) und Wechselstrom-Kreislauf (AC) eingebunden werden. Die Einzelkomponenten von “Battery flex” wiegen nicht mehr als 25 Kilogramm. So kann der Speicher auch von einer einzelnen Person problemlos installiert werden. Mittels einer bestehenden Internetanbindung wird immer automatisch die neueste Software-Version und neue Funktionalitäten aufgespielt. 

Zu den Kosten des Batteriespeichers äußerte sich die beiden Unternehmen noch nicht. Auch der Verkaufsstart bleibt noch vage – die aktuellen Lieferproblemen bei Halbleitern gehen auch an der Solarbranche nicht vorbei.

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