Bislang heißt es bei BMW: Freude am Fahren. Ändern Sie den Slogan bald in „Freude am Mitfahren“?

Nein, Sie fahren weiterhin selbst mit dem BMW, wann immer Sie wollen. Beim Einkauf in der Innenstadt ist es aber entspannend, wenn sich das Auto selbständig einen Parkplatz sucht. Freitagnachmittag auf deutschen Autobahnen ist auch kein Vergnügen. Der Autobahnpilot wird mich da einige hundert Kilometer durchsteuern. Das ist für mich Lebensqualität.

Also kann ein BMW-Kunde auch künftig das Lenkrad immer selbst in die Hand nehmen?

Ganz klar. Wir werden keine Robo-Taxis anbieten, das ist nicht unser Geschäftsfeld. Wir wenden uns an Premiumkunden und müssen deshalb vom Kundennutzen her denken. Das System ist allerdings ausbaufähig.

Ab 2021 ist das sogenannte Level 3 geplant, bei dem der Fahrer das Steuer für eine begrenzte Zeit abgeben kann. Wann und wo bringt BMW Autos mit mehr Autonomie?

Die Einführung von Level 4 und 5 hängt klar von den regulatorischen Voraussetzungen und von den Rahmenbedingungen ab. Beispiel deutsche Innenstadt: Da müssen Dutzende von Bewegungen zum Beispiel von Fußgängern berechnet werden, die auf die Straße laufen könnten. In China hingegen könnte es Zonen geben, in denen Fußgänger, Radfahrer und Autos getrennt unterwegs sind. Wenn dann in bestimmten Gebieten nur autonome Autos fahren dürfen, ist die Sache technisch ganz einfach. Es hängt also ganz klar an den jeweiligen Standortbedingungen ab, wann diese Stufen Realität werden.

Wie sich BMW darauf vorbereitet, konnten wir bei unserem Besuch im neuen Campus für autonomes Fahren sehen:

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