Für das Model 3 von Tesla läuft es derzeit in Europa recht gut. Gerade hat es im europäischen Crashtests NCAB (European New Car Assessment Programme) Bestwerte erzielt. Und die Experten von der Beratung Bähr & Fess Forecast sagen dem Mittelklasse-Stromer einen hohen Restwert voraus, wenn ihn Kunden in ein paar Jahren wieder verkaufen. So sollen die Besitzer der Variante mit Hinterradantrieb in vier Jahren noch 54 Prozent des Listenpreises erhalten. Damit liegt das Model 3 weit vor dem Opel Ampera-e und dem BMW i3 mit jeweils 43 Prozent. Die Begründung des Beraters Dieter Fess: Model S und X hätten ebenfalls hohe Restwerte am Markt, selbst bei hohen Laufleistungen. Und die Reichweite und Ladeleistung des Model 3 seien besser als bei der derzeit verfügbaren Konkurrenz.
Da trifft es sich für potenzielle Käufer gut, dass Tesla in Deutschland aus heiterem Himmel die Preise für die drei Varianten des Model 3 gesenkt hat. Das Einstiegsmodell Standard-Reichweite Plus kostet jetzt 44.370 Euro, einschließlich der Bearbeitungsgebühr von 980 Euro, die der Hersteller bei Barzahlung verlangt. Bei der Allrad-Variante sind es 52.370 Euro und bei der leistungsstarken Version Performance 56.370 Euro – rund 9000 Euro weniger als bisher.
Von diesen Preisen gehen jeweils noch 2000 Euro Umweltprämie ab, die das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) auf Antrag zahlt. Tesla gewährt ebenfalls wie alle Anbieter von Elektroautos ebenfalls einen Nachlass von 2000 Euro, der ist aber bei den obigen Preisen schon berücksichtig. Einige Bundesländer haben ihrerseits Förderprogramme für den Kauf von klimafreundlichen und lokal emissionsfreien Fahrzeugen.
Allerdings sind sie oft auf Gewerbetreibende und Unternehmen beschränkt wie zum Beispiel in Nordrhein-Westfalen, das noch einmal 4000 Euro zuschießt. Damit muss der Käufer am Ende noch 38.370 Euro selbst tragen (inklusive Mehrwertsteuer). Eine Übersicht mit Fördermöglichkeiten gibt es übrigens hier.
Durch die Preissenkung könnte das Model 3 aller Voraussicht nach wohl im Jahresverlauf das meistgekaufte Elektroauto in Deutschland werden. Im ersten Halbjahr war das noch die Zoe von Renault mit knappen Vorsprung – das Rennen ging mit 5551 zu 5352 Neuzulassungen für die Franzosen aus.
Einstiegsmodelle bei Model S und X verschwinden
Bei der Oberklasse-Limousine S und dem Geländewagen X fährt Tesla allerdings eine andere Strategie: Bei beiden Fahrzeugen strich es jeweils die günstigeren Einstiegsvarianten. Übrig blieben die Ausführungen Maximale Reichweite und Performance. Das bedeutet: Ein Kunde zahlt für das Model S mindestens 87.780 Euro und für das Model X 92.680 Euro (jeweils inklusive Bearbeitungsgebühr). Augenscheinlich konzentriert sich der Autohersteller voll auf das Model 3. Bei den anderen Varianten mit eher kleinen Stückzahlen versucht er den Gewinn zu maximieren. So fand das Model S im ersten Halbjahr laut Kraftfahrtbundesamt gerade 539 Abnehmer, das Model X 318.