Der frühere BMW-Designer Henrik Fisker hat die Pläne für sein nächstes Elektroauto konkretisiert. Bereits in zwei Jahren soll das kleine Fisker-Modell für rund 40.000 Dollar auf den Markt kommen, kündigt Fisker im Gespräch mit der Zeitschrift EDISON aus der Verlagsgruppe Handelsblatt an. „In unserem Modell für den Massenmarkt, dessen Verkaufsstart für 2021 geplant ist, werden wir voraussichtlich noch herkömmliche Lithium-Ionen-Akkus nutzen.“
Vom Erfolg ist Fisker natürlich überzeugt. „Wir beabsichtigen, bis 2025 rund 250.000 Fahrzeuge im Jahr zu fertigen.“ Dabei sei es entscheidend für den Erfolg, über eine eigene Produktion zu verfügen. „Wir haben bei meinem ehemaligen Start-up viel ausgelagert und hatten dadurch viele Probleme. Deshalb kaufen wir nun sogar Fertigungslinien zu. Eine eigene Fertigung erlaubt mehr Freiheiten. Wir können die ganze Linie umbauen, wenn wir das für nötig halten.“
In Sachen Design werde das Auto völlig neue Wege gehen. „Der Wagen wird ganz anders sein als die Designs, für die ich bislang bekannt bin. Und ich muss gestehen, dass es mir schwergefallen ist, Konventionen über Bord zu werfen, weil ich schon so lange in der Branche bin.“ Dabei sei es besonders schwierig, ein Auto zu entwerfen, dass „sowohl die Amerikaner als auch die Europäer gleichermaßen anspricht“.
Wie ein günstigeres Fahrzeug aussehen kann, deutet Fisker ebenfalls im Gespräch an: Autos könnten viel leichter, einfacher und günstiger sein, wenn sie in Sachen Sicherheit nicht unbedingt auch für hohe Geschwindigkeiten auf der Autobahn ausgelegt sein müssten. „Wir können heute keinen Wagen entwickeln, der nur für den langsameren Stadtverkehr zugelassen ist“, sagt der Autohersteller Henrik Fisker im Gespräch mit EDISON. „Stattdessen müssen wir alle Autos so konzipieren, dass die Fahrer sie auch auf der Autobahn bei hohen Geschwindigkeiten einsetzen können. Das erhöht natürlich die Kosten und ist ein Grund, warum es Carsharing-Anbieter momentan so schwer haben. Deren Autos könnten viel billiger sein, wenn sie nur für die Stadt ausgelegt wären, mit einem limitierten Einsatzradius und einer geringeren Fahrgeschwindigkeit.“
Deshalb fordert Fisker die Gesetzgeber auf, sich zu bewegen. „Wenn wir bei der Mobilität vorankommen wollen, brauchen wir völlig neue Rahmenbedingungen. Es reicht nicht aus, einfach nur den Diesel in der Stadt zu verbieten. Wir müssen auch künftig unsere Kunden für Mobilität begeistern, statt sie mit Verboten zu frustrieren und weiter zu verunsichern.“