2016 übernahm Jean-Claude Girot die Leitung der traditionsreichen „Mondial de l’Automobile“, auch als Paris Motor Show. Zuletzt hatte es aus der Branche viel Kritik gegeben, namenhafte Hersteller drohten mit ihrem Rückzug. Genau das soll der 65-Jährige verhindern.

Edison: Sie wollen die Paris Motor Show verjüngen – was erwartet uns im kommenden Jahr?

Girot: Wir starten schon am ersten Tag mit Keynotes zum Themenbereich Next Mobility. Darüber hinaus laden wir zahlreiche Start-ups ein, legen auch Förderprogramme auf und blicken auf Trends wie das autonome Fahren. Paris braucht aber auch Events um die Autos herum – das wird es daher ebenfalls geben.

Welche Trends bewegen Sie derzeit am meisten?

Der Erfolg des Carsharings zum Beispiel. Das ist nämlich für die Hersteller auch eine interessante Möglichkeit, neue Technologien einer größeren Gruppe von Menschen praktisch vorzustellen. Übrigens: Auch wenn vor allem junge Menschen Carsharing dem eigenen Auto vorziehen – wir merken, dass das generelle Interesse am Auto weiterhin vorhanden ist.

Im Carsharing sehen wir schon eine große Durchmischung von Antriebsarten – Verbrenner, Hybride und rein elektrische Fahrzeuge. Wem gehört die Zukunft?

Ich halte Wasserstoff für den besten Antrieb. Man kann ihn durch die Vergasung von Abfällen herstellen, die man ja ohnehin nicht mehr braucht. Oder aus erneuerbaren Energien, wenn diese über dem Bedarf produzieren. So verursacht er nicht nur während der Fahrt keine Emissionen, sondern auch davor nicht. E-Autos können das beim aktuellen Strommix noch nicht von sich behaupten.

Trotzdem scheint das Elektroauto auf dem Siegeszug zu sein.

In Frankreich hängen Elektrofahrzeuge noch an Subventionen: etwa der Kaufprämie (rund 1000 Euro, d. Red.), exklusiven Parkplätzen und öffentlichen Geldern für Ladesäulen. Ohne diese Unterstützung, vermute ich, wäre der Boom wohl schnell wieder vorbei.

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