Roman Muljar ist der Erfinder des Nobe 100 und sagt: „Ich wollte etwas Langlebiges schaffen, das perfekt funktioniert und stilvoll ist. Ich wollte etwas erschaffen, das die Freunde ausleihen wollen, nur um zu sehen, wie es fährt.“

Sein Auto hat drei Sitzplätze und wird wohl vor allem im Stadtverkehr stromern. Beim Antrieb setzen die Esten auf simple Komponenten. Jede der Knutschkugeln besitzt ein Allradantriebssystem. Damit wird die Sicherheit in jeder Situation gewährleistet. An jedem der drei Räder werkeln kleine Nabenmotore, die je 45 kW leisten. Damit soll das Minimobil in knapp sechs Sekunden auf Tempo 100 sprinten.

Der Akku? Ist in zwei Stunden aufgeladen. Die Reichweite des Kabinenrollers liegt immerhin bei 220 Kilometern. Besonders clever ist die tragbare Zusatzbatterie gegen Entfernungssorgen. Und weshalb eigentlich die drei Räder? Laut Chef Muljar ist das eine Hommage an den Benz Patentmotorwagen des Jahres 1885.

Zum Thema Sicherheit erklärt er: „Wir haben einen sehr soliden Überrollkäfig im Auto verbaut. Und in Zukunft kommen Airbags hinzu. Wenn sich die Leute endlich von den Dreckschleudern wegbewegen, werden wir alle sicherer leben!“ Der Nobe sei „schnell, agil und wendet auf der Stelle. Man kann wieder auf den Bürgersteig zurückkehren und neben Rollern/Fahrrädern parken.“

Das Anti-Familien-Elektroauto

Geeignet ist das Auto für „Jeden, der kein Familienauto braucht.“ Neben dem emissionsfreien Antrieb wird das Fahrzeug durch die Nutzung wiederverwendbarer Materialien umweltfreundlich. Erfinder Muljar: „Heutzutage beobachtet die ganze Welt die Entwicklung der Elektrofahrzeuge. Während die etablierten Automobilriesen an der Spitze des Marktes stehen, bin ich zuversichtlich, dass Estland einzigartig positioniert ist, um sein erstes leichtes Elektrofahrzeug auf den Markt zu bringen.“

Für die Serienproduktion sieht es gut aus, sie startet 2020. Wer möchte, kann sich noch zehn Tage lang beim Crowdfundingportal Fundedbyme am Projekt beteiligen. 194 Menschen haben bisher zugeschlagen, das Finanzziel wurde um 161 Prozent übertroffen. 29.000 Euro rufen die Esten (ohne Steuer) für den Wagen auf.
Und was hat das alles mit Fritz M. Fend zu tun, den wir im Vorspann erwähnt haben? Jener Bürger erfand in den 1950ern den legendären Messerschmitt Kabinenroller. Bis zu seinem Tod vor 18 Jahren kniete sich der Bayer in das neue Projekt „Fend 2000“. Dieser neu gedachte Kabinenroller nahm nur 2,1 Liter auf 100 Kilometer – und sollte alle Pendler mit seinem 80-PS-Motor sicher und flugs in die Städte katapultieren. Doch soweit waren wir damals noch nicht. Der geniale Erfinder fand einfach keinen Finanzier…

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