Neben dem Model 3 wäre es das zweite echte Volumenmodell von Tesla: das Model Y. Über das kompakte Elektro-SUV auf Basis des Model 3 wurde schon lange spekuliert. Zuletzt war das Crossover-Modell angesichts ständiger Produktionsmeldungen über das Model 3 oder börsenrelevante Tweets von Elon Musk etwas aus dem Fokus geraten – und ist jetzt in den Schlagzeilen.

Wie das US-Portal „Business Insider“ berichtet, soll das Model Y in der Gigafactory 1 in Nevada gebaut werden, wo bislang eigentlich nur Akkus gefertigt werden. Zudem soll der Wagen auch in einer noch zu bauenden Fabrik in China, Gigafactory 3 genannt, vom Band laufen. Bereits im Frühjahr 2021 sollen 7000 Autos pro Woche in Nevada und 5000 in China gebaut werden, schreibt „Business Insider“ unter Berufung auf interne Dokumente.

Eine Pilotanalge für das Model Y solle schon bis zum 1. Juni 2020 in Nevada errichtet werden, der Betrieb am 1. August anlaufen. Nach einem Zwischenziel von 2000 Fahrzeugen pro Woche im September soll die Fertigung stark hochgefahren werden, um die 7000 Fahrzeuge pro Woche am 20. Dezember 2020 zu erreichen. In China soll die Pilotanlage im Oktober 2020 stehen, die 5000er-Marke soll im Februar 2021 fallen.

Aus den Dokumenten, die laut „Business Insider“ anlässlich der Quartalszahlen im Oktober an Tesla-Mitarbeiter verschickt worden sein sollen, gehen offenbar auch einige Details über das Model Y selbst hervor. Es soll zwar technisch auf dem Model 3 basieren und einige Komponenten wie Batterie und Antrieb übernehmen. Ansonsten sollen die Gemeinsamkeiten aber geringer ausfallen als gedacht. So soll das Model Y eine andere Mittelkonsole mit Armablage bekommen und auch eine dritte Sitzreihe.

Tesla selbst wies die Spektulationen auf Anfrage zurück. „Die Zeitrahmen und Informationen sind veraltet“, so ein Tesla-Sprecher. „Wenn wir Details haben, die wir verkünden können, wenden wir das sicherlich tun. In der Zwischenzeit fokussieren wir uns weiter auf das Model 3.“

Eben das Model 3 könnte auch der Grund sein, warum die Pläne schon wieder „veraltet“ sind. US-Analysten bewerteten die enthüllten Zeitpläne als „relativ aggressiv gemessen an dem, was Tesla in der Vergangenheit erreicht“ habe. Die Verzögerungen, bis 5000 Model 3 pro Woche gebaut werden konnten, waren enorm. 7000 Model Y innerhalb weniger Monate auf einer Produktionslinie in Nevada zu bauen, die noch gar nicht existiert, ist sehr ambitioniert.

Womöglich hat Elon Musk inzwischen eingesehen, dass überzogene Pläne für Produktionsanläufe mehr schaden als nutzen. In einem Interview gestand der Tesla-Guru neulich, dass das Unternehmen wegen der enormen Ausgaben für das Model 3 im Sommer nur „eine einstellige Anzahl an Wochen“ von der Pleite entfernt war.

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