Der Paypal-Gründer, Tesla-Chef und auch sonst umtriebige Elon Musk hat einen eigenwilligen Humor. Der hat ihm nun immerhin 300.000 US-Dollar eingebracht, dank einer schlichten Kopfbedeckung.
Aber der Reihe nach: Das neuste Unternehmen des Seriengründers „The Boring Company“, bohrt Tunnel. Soweit, so einfach. Der Name ist pfiffig, lässt sich nämlich mit „bohrendes Unternehmen“, aber auch mit „das langweilige Unternehmen“ übersetzen. Was viel Raum für Kalauer lässt.
Wie so häufig bei Musks kommt vieles zusammen: Seine Unzufriedenheit mit den Staus in Los Angeles, die Vision eines unterirdischen Verkehrs, aber auch der Wunsch, Knowhow zu sammeln für den Bau seiner Hyperloop-Transportröhren. Ein Schienennetz mit Transportplattformen für Autos soll also her, die per Aufzug unter die Erde geholt werden. Und Musk versteht es, mit Bildern, Videos und vielen Tweets immer wieder das Interesse an seiner bohrenden Idee zu entfachen.
Eine Animation zeigt die Idee:
So „boring“ ist „The Boring Company“ also gar nicht. Dass die Bohrmaschinen nicht nur bohren, sondern Tunnel auch gleich abstützen und damit Geld sparen ist wichtig, aber fetzt natürlich weniger als Marsmission oder wenigstens fliegende Autos. Visionen, mit denen Musk ansonsten um sich wirft. Immerhin – die Tunnel sehen auch nach Tunnel aus:
Und das zeigt sich auch in einer sehr verschrobenen Werbeaktion: Mit einer Basecap – oder wie es auf Deutsch so schön heißt, mit einem Käppi – will er die Wartezeit auf sein neues Transportsystem verkürzen. Nur schwarz, 20 US-Dollar Kaufpreis, immerhin: Das Logo stamme von Regisseur JJ Abrams (Star Wars, Lost). Und was für ein Erfolg:
300.000 US-Dollar, die nun in den weiteren Ausbau eines Tunnels unter dem SpaceX-Hauptquartier in Hawthorne gehen, 15 Meilen außerhalb von Downtown Los Angeles. „Hut für Hut“ baue man, ulkte Musk bei Twitter. Aber es fährt immerhin schon.
Die Vorteile eines solchen Tunnels gegenüber fliegenden Autos – er sei wetterfest, außer Sicht und falle einem nicht auf den Kopf. Außerdem will Musk die Tunnel so schmal wie möglich bauen – der größte Hebel, um die Kosten zu senken. Ein Vorteil gegenüber anderen Tunnels: Die Abgase der Autos müssen nicht aufwendig herausgepustet werden. Schließlich läuft alles mit Strom. Die Bilder der ersten Testfahrt zeigen – Platz gibt es wenig:
Vielleicht hat Musk aber noch etwas ganz anderes im Sinn: seinen Traum von der Marsbesiedelung. Denn er geht davon aus, dass Menschen auf dem Mars Bergbau betreiben werden – allein schon, um unter der Erde Schutz vor der auf Dauer gefährlichen Weltraumstrahlung zu finden. „Man könnte eine komplette Stadt unter der Oberfläche bauen, wenn man wollte“, mutmaßte er auf einer Konferenz in diesem Sommer.
Die Reise mit einem SpaceX-Shuttle, die Besiedelung in Boring-Company-Tunnels und die Stromversorgung per Tesla Solar – Musk strickt bereits am All-Inclusive-Paket für die Marsbesiedelung. Zur Not halt mit Hüten finanziert.