Ein Nicken. Die Lichter leuchten. Ein Finger streckt sich über das Lenkrad. Alles Gesten, die Autofahrer machen, um mit anderen Verkehrsteilnehmern zu kommunizieren. Manchmal bedeuten sie einfach „Danke“, manchmal „Du zuerst“. Sie helfen, den Verkehr flüssig zu halten, Unfälle zu verhindern, das Miteinander zu erleichtern. Andere Autofahrer verstehen die Signale und interpretieren die Gesten meistenteils richtig. Aber wie kommunizieren menschliche Verkehrsteilnehmer eigentlich in Zukunft mit Autos, die von Robotern gesteuert werden, die sich vollautonom durch den Verkehr bewegen?
Mythos 1: Technologie ist klüger als Menschen
Technologie ist immer nur so gut wie die Menschen, die sie erschafft. Dies gilt auch für die Technologie für das autonomen Fahren und dem Lernen von Fremdsprachen.
Es gibt nicht nur ein Problem mit der Interpretation von Gesten – es ist manchmal kompliziert, die Bedienungsanleitung eines normalen Autos zu verstehen. Ja, im Ausland hergestellte Autos haben Handbücher an Bord, die in die Sprache des Verkaufslandes übersetzt wurden. Trotzdem ist es manchmal schwer, diese zu verstehen. Denn bei einer Übersetzung geht oft viel an Inhalten verloren. Darum ist es wichtig, die wesentlichen Begriffe auch in anderen Sprachen zu kennen.
Man kann darauf wetten, dass die englische Version der Bedienungsanleitung am zuverlässigsten ist. Englischkenntnisse sind also äußerst wichtig. Falls Sie Englisch gerade lernen, wissen Sie, wie wichtig diese Sprache ist. Und sie wird immer wichtiger. Ebenso wie das regelmäßige Training des Erlernten. Etwa mithilfe eines Vokabel-Quizz. So bleiben wichtige Begriffe besser im Gedächtnis – womit nicht nur fremdsprachige Anleitungen leichter zu verstehen sind.
Mythos 2: Sprach- und Fahrschüler lernen unterschiedlich
Das Erlernen von Fremdsprachen kann durchaus mit dem Erlernen der Fähigkeiten zum Führen eines Fahrzeugs verglichen werden – und ein Sprachlehrer mit einem Fahrlehrer. Im Auto machen wir uns zu Beginn mit den wichtigsten Begriffen und Instrumenten vertraut, also dem Lenkrad und Getriebe, mit Kupplung, Bremse, dem Fahrtrichtungsanzeiger und deren Verwendung. Wenn wir uns mit einer Fremdsprache vertraut machen, lernen wir ebenfalls erst die wichtigsten Begriffe und ihre richtige Verwendung.
Und so wie wir beim Autofahren einen Algorithmus wählen („Anfahren“ – Zündung, Kupplung, erster Gang, Gas), so erarbeiten wir in der Sprache zunächst die Aussprache von Wörtern. Daher ist es notwendig, im Voraus zu sagen, was wir tun werden – um zu verstehen, ob der Schüler die Sequenz gemeistert hat oder nicht.
Wichtig ist, die Aufgaben am Anfang nicht zu komplex werden zu lassen, da dies beim Autofahren im schlimmsten Fall zu einem Unfall, im geringsten Fall zum Verlust des Selbstvertrauens führen kann. Das Gleiche gilt beim Erlernen einer Sprache – Motivationsverlust und Unsicherheit drohen auch hier. Es ist deshalb auch gut, den Schüler während der Lernphase gelegentlich Fehler machen zu lassen: Je mehr Fehler die Schüler machen, desto mehr werden sie Situationen ausgesetzt, die sich analysieren lassen. Dies hilft den Schülern, Schwierigkeiten zu erkennen und sie durch Übungen zu überwinden.
Der Mensch wächst mit den Aufgaben
Es ist deshalb am besten, die Aufgaben allmählich schwieriger zu machen. Da jeder Algorithmus durch mehrfache Wiederholung ausgearbeitet und beherrscht wird, wird der Schüler zum nächsten Schritt im Lernprozess geführt. Und die Ähnlichkeiten zwischen einem Fahr- und einem Sprachschüler enden hier nicht.
Weder Autofahren noch das Erlernen einer neuen Sprache ist einfach. Ein Gehirn beschäftigt sich mit vielen Dingen und lernt darüber. Fehler gehören zu jedem Lernprozess. Genau wie Sie ein Auto anhalten, wenn die Orientierung verloren gegangen ist, so werden Sie manchmal mitten im Satz ein Wort vergessen und nicht mehr wissen, wie es weitergeht. Keine Panik, entspannen Sie sich, atmen Sie durch – und fangen dann wieder von vorne an. Jeder weiß, dass Sie noch lernen und werden Verständnis dafür haben.
Mythos 3. Die Theorie ist wichtiger als die Praxis
Wer sich nie hinters Lenkrad setzt, wird nie verstehen, wie ein Auto sicher bewegt wird. Erinnern Sie sich noch an die erste Fahrt mit einem Auto im Straßenverkehr? An die Fehler, die damals passierten? Erst mit der Praxis wuchs das Können, mit jeder Fahrt.
Beim Lernen einer Sprache ist es genau das Gleiche. Man kann jahrelang lernen ohne die Sprache im Alltag anzuwenden. Sie werden irgendwann keinen großen Nutzen mehr darin sehen, eine fremde Sprache zu erlernen – bis Sie tatsächlich anfangen, die zu nutzen, beim Schreiben oder Sprechen.
Mensch und Technik ergänzen sich
Eine Sprache zu lernen öffnet Türen. Genauso wie der Besitz eines Autos die Freiheit gibt, neue Ziele anzusteuern, führt eine Fremdsprache an viele neue Orte. Die Karriereaussichten verbessern sich und die Chance steigt, neue Menschen kennenzulernen.
Die Grenze zwischen Mensch und Maschine wird immer kleiner. Auch beim Erlernen von Fremdsprachen. Es gibt Apps und Programme, aber auch Sprachplattformen im Internet wie Preply. Privatlehrer helfen hier beim Erlernen einer neuen Sprache, wann, wo und wie oft Sie wollen.
Ein letzter Mythos über das Lernen von Fremdsprachen und das Autofahren: Sie können das nicht ganz allein. Sogar ein selbstgesteuertes Verkehrsmittel braucht gewisse Hinweise vom Fahrer. Sprachlernen klappt auch nicht ohne Hilfe eines Profis. Der richtige Lehrer hält Ihr Tempo und zeigt Verständnis davon, dass Sie Zeit brauchen. So viel, wie Sie zu sich nehmen wollen. Es gibt keine feste Stundenanzahl, die man braucht, um eine Sprache zu lernen. Es geht um das eigene Tempo und Motivation. Mit der Zeit brauchen Sie keine Hilfe mehr.