Stellantis, der Zusammenschluss der PSA-Gruppe mit FiatChrysler, steht in den Startlöchern. Vorausgesetzt, die Aktionäre beider Unternehmen geben ihren Segen und die Kartellrechtler erheben keine weiteren Einsprüche, wird die Fusion spätestens Ende März 2021 abgeschlossen. Und dann beginnt die Arbeit, das Auswählen und Aussortieren: Das Management erhofft sich durch die gemeinsame Nutzung von Plattformen, Motorenfamilien und Technologien, aber auch von Standorten und Organisationen, Synergien in Höhe von rund fünf Milliarden Euro. Der neue Autokonzern, der nach den Sternen strebt, wird mit seinen 14 Marken Peugeot, Citroën, DS, Opel, Vauxhall, Fiat, Lancia, Alfa Romeo, Abarth, Maserati, Chrysler, Dodge, Ram und Jeep auch im Einkauf eine Weltmacht sein: Nach den bisherigen Absatzahlen wäre man hinter Volkswagen und Toyota die Nummer Drei.  

Bei der Elektrifizierung der Stellantis-Flotten ist auf jeden Fall ein geballter Funkenschlag zu erwarten. Denn die Stromer sollen künftig verstärkt im Fokus des Angebots stehen. Schließlich geht es darum, CO2 -Strafzahlungen zu vermeiden und der steigenden Nachfrage nach elektrifizierten Modellen in jedem Segment nachkommen zu können. Im Kleinwagensegment immerhin ist der Konzern bereits gut aufgestellt, hat er einige heiße Eisen im Feuer. Fiat mit dem 500e, Peugeot mit dem 208 e, Opel den Corsa e und Citroën dem ë-C4.

Markus Heimbach für Peugeot

Aber in den Klassen darüber, bei den größeren Modellen, wartet noch einige Arbeit. Die US-Marke Ram hat immerhin schon einen elektrischen Pickup angekündigt – ohne allerdings technische Details oder einen Termin für die Markteinführung zu nennen. Möglicherweise werden sich Dodge, Jeep und Peugeot 5008 eine Plattform teilen – den siebensitzigen Familien-SUV der Franzosen gibt es trotz der jüngsten Modellpflege weiterhin nur mit Verbrennungsmotoren. Der Grund: Für eine Batterie fehlt schlicht der Platz. Das Problem soll sich erst in in gut zwei Jahren lösen lassen, wenn der Nachfolger auf den Markt kommt. Vielleicht bekommt er ja die Plattform des geplanten Elektro-Pickups von Ram.

Elektrische Reichweite nun bei 59 Kilometer

Der Kompakt-SUV Peugeot 3008 immerhin hat gerade eine Frischzellenkur erhalten – und stromert als Plug-in-Hybrid nun deutlich weiter als zuvor. In der allradgetriebenen Variante mit zwei Elektromotoren und einer Systemleistung von 220 kW (300 PS) stieg die elektrische Reichweite auf 59 Kilometer, beim 165 kW (225 PS) starken Fronttriebler auf 56 Kilometer.

Deutschland-Geschäftsführer Heico van der Luyt erhofft sich viel von der Modellpflege. Schon jetzt sei der Peugeot 3008 ein Verkaufsschlager, der 17 Prozent zum Gesamtabsatz der Marke beiträgt. Vor allem die Nachfrage nach den elektrifizierten Varianten steige enorm, erzählt er, beim Allradler Hybrid4 noch mehr als bei der Frontantriebs-Variante. Der Anteil der Teilzeitstromer an den Bestellungen betrage inzwischen 30 Prozent. Und van der Luyt geht davon aus, dass der Anteil noch steigen wird. „Wir merken, dass die Nachfrage nach elektrifizierten Fahrzeugen stärker wird.“

Jeder zweite Peugeot 208 fährt elektrisch

Das gelte insbesondere für den Peugeot 208: Auf die vollelektrische Variante des Kleinwagens entfallen laut van der Luyt aufgrund der massiven Förderung durch Umweltbonus und Innovationsprämie mittlerweile über 50 Prozent der Verkäufe. Peugeot werde deshalb das Angebot an Fahrzeugen mit einem elektrifizierten Antrieb zügig ausbauen. „Bis Ende 2024“, so seine Ansage, „werden wir dann für jedes Modell mindestens eine elektrifizierte Variante anbieten können und das für die PKW-Modelle sowie für unsere leichten Nutzfahrzeuge.“

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