Bloß kein Stress. Wer in der Vergangenheit mit dem Elektroauto entspannt lange Strecken zurücklegen wollte, tat gut daran, sich vor dem Start mit einem Dutzend Ladekarten einzudecken und sich bei einer Reihe von Energieversorgern und e-Mobility-Providern (EMP) zu registrieren. Dann konnte man einigermaßen sicher sein, tatsächlich auch jede Ladestation entlang der Strecke nutzen zu können. Oder zumindest fast jede.

Inzwischen hat sich die Situation deutlich entspannt. Die Zahl der öffentlichen Ladestationen entlang der Fernstraßen deutlich gewachsen. Und die großen Ladeanbieter sind mittlerweile über Roaming-Verträge so gut miteinander vernetzt, dass es völlig reicht, die Apps von drei, vier EMPs herunterzuladen oder sich von denen Ladekarten zu beschaffen.

Ziemlich gut fährt man dabei mit dem Ladeservice mobility+ von EnBW, Shell Recharge von New Motion sowie ChargeNow. Das ergab jedenfalls die Ladenetz-Studie der Spezialisten von Cirrantic und THEONdata mit der Unternehmensberatung P3. Demnach öffnet mobility+ in Deutschland, Österreich und der Schweiz (DACH-Region) den Zugang zu 88,6 Prozent aller Lademöglichkeiten im öffentlichen Raum. Erfasst wurden von der Studie zum Stichtag 31. März insgesamt 43.640 Ladepunkte, davon 28.205 in Deutschland. Mit der App von Shell Recharge kann man immerhin 87,9 Prozent davon aktivieren. Und der Charge Now-Service kommt auf eine Marktabdeckung von 84,7 Prozent – auch damit fährt man ganz gut. Auf die weiteren Plätze kommen MainGau, Plugsurfing und GETCharge von der Deutschen Telekom.

Startpunkt einer Vergleichsreihe

Taycan Porsche Deutschland-Chef Alexander Pollich schildert im EDISON-Ladetalk, welche Rolle die Elektromobilität für den Sportwagenbauer spielt - und wie die Digitalisierung den Automobilhandel verändert. Elektroauto

Will man nicht über die Landesgrenzen hinaus, wäre Shell Recharge die erste Wahl: Über die App von New Motion werden nicht nur insgesamt die meisten Ladepunkte in Deutschland freigeschaltet (86,9 Prozent), sondern auch die meisten Gleichstrom-Lader (93,3 Prozent) sowie mit 98,7 Prozent die meisten HighPowerCharger mit einer Ladeleistung von über 150 Kilowatt.

Die Studie ist die erste ihrer Art und soll der Startpunkt einer Vergleichsreihe sein. Ziel der Initiatoren ist es, mit Hilfe eines „Charging Radar“ die Entwicklung der Ladeinfrastruktur transparent zu machen und damit Erstkäufern von Elektroautos „Reichweitenängste“ zu nehmen.

Der „Charging Radar“ wird deshalb in Kürze auch ein festes Element auf dieser Website werden und die wichtigsten Zahlen in grafisch aufbereiteter Form präsentieren.

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3 Kommentare

  1. Jürgen Baumann

    Oder sich einen gebrauchten Tesla kauft oder ein Model 3. Oder etwas gutes aus Korea. Aus DE kommt ja seit Jahres nix … ausser Dieseldampf …

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  2. MLR

    Oder man fährt Tesla

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    • Franz W. Rother

      So man das nötige Kleingeld hat und sich schon vor Jahren ein Model S oder X leisten konnte

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