Mate Rimac musste kürzlich einräumen, dass bei ihm auch das Geschäft mit Elektroautos nicht so gut läuft wie erhofft. Von seinem 1400 kW (1914 PS) starken und um die zwei Millionen Euro teuren Rimac Nevera habe er drei Jahre nach dem Verkaufsstart nur etwas mehr als 50 statt wie geplant 150 Exemplare verkaufen können, musste der 36-jährige Kroate auf dem Future of the Car Summit der Financial Times in London einräumen. Ein Grund sei, dass der Massenmarkt immer mehr elektrisch werde und schon viele der Großserienfahrzeuge mit kraftvollen Antrieben angeboten werden. Wohlhabende, so seine Erklärung, wollten sich deshalb vermehrt mit analogem Fahrgefühl und Verbrennungsmotoren davon absetzen.

Das hindert den Porsche-Partner und Bugatti-Teilhaber aber nicht daran, auf den „Hyper-GT“ nun noch eins draufzusetzen: den Rimac Nevera R, ein 1571 kW oder 2031 PS starkes, bis zu 412 km/h schnelles und besonders exklusives „Hyper Sportscar“. Auf der Monterey Car Week in Kalifornien stellte der Kroate jetzt das neue Fahrzeug vor. Gebaut werden sollen von dem Sammlerstück diesmal lediglich 40 Exemplare – zu Preisen von schätzungsweise wenigstens 2,5 Millionen Euro.

Heiße Sohle

Heiße Sohle

Der Rimac Nevera R ist nicht nur optisch, sondern auch antriebstechnisch deutlich verschärft worden. Neue Michelin Pilot Cup 2-Reifen im 21-Zoll-Format sowie nochmals stärkere Bremsen sollen dafür sorgen, dass das elektrische Hypercar unter allen Umständen Bodenkontakt hält und nicht übers Ziel hinausschießt. Fotos: Rimac

Aufgebrezelt

Aufgebrezelt

Ein mächtiger Spoiler am Heck sowie Maßnahmen am Unterboden sollen den Anpressdruck hoch halten, wenn der Rimac Nevera R bis auf 415 km/h beschleunigt.

Ready to rumble

Ready to rumble

Der Innenraum der R-Version weicht nur in Details von dem des einfachen Nevera ab. Die Farbgestaltung bleibt ohnehin den Käufern des mindestens 2,5 Millionen Euro teurer Hypercars überlassen.

Das neue Pferd im Stall

Das neue Pferd im Stall

Der neue Rimac Nevera R (Mitte) zusammen mit einigen GT-Versionen des „einfachen“ Nevera, von dem bislang nur etwas mehr als 50 Exemplar verkauft wurden.

„Als wir den Nevera entwickelten“ erklärt Rimac seine Motivation zum Bau der scharfen R-Version, „war ein wichtiger Teil des Auftrags, dass er ein Grand Tourer sein sollte. Wir stellten sicher, dass er geräumig und komfortabel ist und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen aufregend und leicht zugänglich aufweist. Aber wir passen uns unablässig den Wünschen unserer Kunden an, und viele wünschten sich ein Auto, das die Kurvenfähigkeit des Nevera stärker unterstreicht und alle fortschrittlichen Technologien an Bord ausreizt. Darauf haben wir mit dem Nevera R reagiert, einem Fahrzeug mit der gesamten DNA des Nevera, aber leichter, schneller und konzentrierter.“

Bis zu 490 Kilometer Reichweite

Tatsächlich sollen Fahrten mit dem neuen Hyper-Stromer geradezu atemberaubend sein. Auch dank einer 108 Kilowattstunden fassenden Batterie neuen Typs sowie Modifikationen an vielen anderen Teilen des Antriebsstrangs. Tempo 300 soll damit in 8,66 Sekunden erreicht werden – eine Sekunde schneller als der einfache Rimac Nevera. Die versprochene Reichweite von 490 Kilometern dürfte dann allerdings heftig zusammenschrumpfen. Dafür dürfen Besitzer des Nevera R bis zu acht Jahre lang an allen Ladestationen von Ionity Strom ziehen. Wenn das mal kein Trost ist.

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1 Kommentar

  1. Jürgen Baumann

    Gaga!

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