„Wir gehen dahin, wo die Leute leben, wo sie arbeiten, sich mit Freunden treffen, shoppen gehen“, erklärte vor fünf Jahren der damalige Vertriebschef von Tesla in Deutschland bei der Eröffnung des City-Stores in der Düsseldorfer Innenstadt. Die Investionen in einen Showroom in bester Innenstadtlage, hieß es damals lohnten sich „absolut“. Denn dort treffe man die hippe Klientel, die man suche, die man brauche.

Inzwischen gibt es Tesla-Showrooms in vielen deutschen Städten, in Berlin sogar zwei. Doch von dem Vertriebskonzept ist man offenbar nicht mehr so überzeugt wie damals. „Was Tesla ist und wie ein Tesla aussieht, muss man heute nicht mehr erklären. Die City-Stores haben sich überholt, werden den heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht“, erklärte jetzt ein Sprecher des Unternehmens in Köln. Anlass war die Eröffnung des zweiten Tesla Center in den Hallen des früheren Carlswerks im Stadtteil Mühlheim.

Jede Menge Platz
Im neuen Tesla-Center in Köln-Mülheim werden auf 3800 Quadratmetern Autos des kalifornischen Herstellers gewartet, repariert und an Kunden ausgeliefert.

Auf 3.800 Quadratmetern Fläche sind hier Ausstellungsraum, Werkstatt und Ersatzteillager unter einem Dach zusammengeführt. Es gibt Ladeplätze für Kunden und Fahrzeuge für Probefahrten. Zudem lassen sich Auslieferungen von Neufahrzeugen in dem Szeneviertel stilvoll inszenieren. „Das ist das Konzept der Zukunft“, heißt es jetzt.

Entsprechend kräftig wurde in das nach Hannover zweite neue Tesla-Center investiert. Es residiert in einer denkmalgeschützten, weiß getünschten Werkhalle aus dem 19. Jahrhundert. Früher wurden hier Starkstromkabel und Fahrleitungsdrähte produziert – nun werden hier Elektroautos gewartet und repariert, ausgestellt und ausgeliefert. Vier Hebebühnen sind bereits installiert, zwei Waschkabinen gebaut und eine ganze Reihe von Ladestationen im und vor dem Backsteingebäude errichtet worden. Die Stromversorgung war wegen der Geschichte der Halle kein Problem. Höhe der Investionen? Keine Angaben. Ebenso wenig wie über die genaue Zahl der Mitarbeiter, die hier tätig sein werden – die Rede ist lediglich von einer mittleren zweistelligen Zahl. Schließlich gebe es an Elektroautos nicht viel zu reparieren.

Dafür aber immer mehr Fahrzeuge auszuliefern: „Wir haben sehr starkes Wachstum in Köln“ In Mülheim werden bereits Neuwagen der Typen Model S und X an Kunden übergeben. Das Model 3 kommt in Kürze hinzu – zentraler Auslieferungsort für das Fahrzeug im Rheinland ist derzeit noch eine Halle im Neusser Hafen.

Und was passiert nun mit dem Tesla-Showroom an der Mittelstraße in der Kölner Innenstadt? Den, so deutet der Firmensprecher an, werde Tesla wohl in absehbarer Zeit schließen. Einen Termin wollte er noch nicht nennen: „Wir sagen Bescheid, wenn es soweit ist.“

Auf historischem Grund
Wo früher Starkstromkabel und Drähte für die Oberleitungen von Straßenbahnen produziert wurden, sind nun Elektroautos von Tesla zu besichtigen. Fotos: EDISON
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