Die vergangenen Jahre irritierte BMW die Autofans mit dem Begriff der „Neuen Klasse“. Damit ist es ab Herbst endlich vorbei und der neue BMW iX3 erblickt rund um die Internationale Automobil Ausstellung in München als erstes Fahrzeug des Sechser-Pakets das Licht der Autowelt – gefertigt im ungarischen Debrecen. 

„Unser Zukunftsprojekt für Tech-Führerschaft“, sagt Oliver Zipse, BMW Vorstandsvorsitzender auf der Hauptversammlung in der vergangenen Woche, „BMW ist die neue Klasse und die neue Klasse ist BMW.“ Die Erwartungen an das neue Mittelklassemodell sind im Hause BMW größer denn je. Wie in den 1960ern geht es auch bei der ab Ende 2025 auf den Markt rollenden neuen Klasse um mehr als ein einzelnes Auto, sondern um eine Umstellung des gesamten Portfolios. Produktion, Entwicklung, Wertschöpfung oder Plattform – all das bedeutet die neue Klasse. 

Vorbote 
Auf der Hauptversammlung zeigte BMW seinen Aktionären kürzlich den noch stark getarnten iX3, der auf der IAA im September seine Weltpremiere hat - und kurz darauf in den Handel kommt. Fotos: BMW
Vorbote
Auf der Hauptversammlung zeigte BMW seinen Aktionären kürzlich den noch stark getarnten iX3, der auf der IAA im September seine Weltpremiere hat – und kurz darauf in den Handel kommt. Fotos: BMW

„Wir unterscheiden nicht in „alte“ und „neue“ Technologiewelt. Jedes künftige BMW-Modell profitiert von den Tech-Clustern. Auch die neue Designsprache übertragen wir auf das gesamte Portfolio“, legt Oliver Zipse nach, „die neue Klasse ist ein riesiger Technologiebaukasten, der alles andere befähigt. Wir erzielen wirtschaftliche Vorteile: Durch hohe Kommunalität und Skaleneffekte.“

BMW iX3 startet nach der IAA

Den Auftakt in die kommende Modellfamilie bildet in diesem Herbst der neue BMW iX3, der mit seinem Design und Technik große Ähnlichkeiten mit den Studien von BMW i Vision Dee sowie Vision Neue Klasse X hat und auf der Hauptversammlung als getarnter Prototyp ebenso zu sehen war. Ebenso wie der neue BMW i3, der im Sommer 2026 als Limousine folgt. Daran schließen sich bis Ende 2027 vierweitere neue BMW-Modelle, die Herz und Rückgrat der Marke bilden sollen. Anders als andere Marken bleibt BMW auch dem Kombimodell Touring im Portfolio, der i3 Touring heißen wird. Marktstart wohl Ende 2026. 

Kraftpaket 
Einer der neuen, hocheffizienten wie leistungsstarken Elektromotoren der sechsten Generation, mit denen BMW den neuen i3 sowie seine Schwestermodelle ausrüsten will. Die Produktion der Gen6-Antriebe im oberösterreichischen Steyr ist längst angelaufen.
Kraftpaket
Einer der neuen, hocheffizienten wie leistungsstarken Elektromotoren der sechsten Generation, mit denen BMW den neuen i3 sowie seine Schwestermodelle ausrüsten will. Die Produktion der Gen6-Antriebe im oberösterreichischen Steyr ist längst angelaufen.

Längst werden im neuen Werk Debrecen bereits erste Prototypen gebaut und im vierten Quartal beginnt schrittweise die iX3-Serienfertigung. Für viele Strukturen und Abläufe in der Ungarn-Montage stand das chinesische Werk Lydia Pate, das 2022 eröffnet wurde. Die Fertigung wurde als erster Standort der BMW Group vollständig virtuell geplant und simuliert. „Unsere ergonomische Montagelinie ist auf Anhieb ohne Probleme angelaufen“, sagt Hans-Peter Kemser, Leiter des WerksDebrecen, „geschafft haben wir das dank virtueller Planung und Tests.“

Auch M-Version des i3 in der Planung

Bei den Antrieben wird es bei allen Fahrzeugen der sogenannten Neuen Klasse die nächste Generation der Elektromotoren geben. Die Fahrzeuge sind wahlweise mit Hinterrad- und Allradantrieb zu bekommen und leisten 200 bis 500 PS. Der kommende Elektro-Dreier wird Fahrleistungen wie kein anderes Mittelklassemodelle aus München vor ihm bieten. Bis 2027 dürfte auch ein BMW i3M mit über 600 PS auf den Markt kommen – obligatorisch mit Allradantrieb einer Höchstgeschwindigkeit jenseits der 250 km/h. 

Schlusslicht 
BMW will mit der Neuen Klasse nicht nur dem Konkurrenten aus Stuttgart, sondern auch den Wettbewerbern aus Fernost beweisen, dass die Ingenieure des Konzerns nicht nur klassischen Motorenbau beherrschen.
Schlusslicht
BMW will mit der Neuen Klasse nicht nur dem Konkurrenten aus Stuttgart, sondern auch den Wettbewerbern aus Fernost beweisen, dass die Ingenieure des Konzerns nicht nur klassischen Motorenbau beherrschen.

Innen gibt es bei BMW iX3 / i3 und allen weiteren Modelle viel Recyclingmaterial, hinterleuchtete Textilelemente, viel Platz für bis zu fünf Personen und ein völlig neues Informationskonzept. Neben einem großen Zentraldisplay wird der Fahrer statt über normale Instrumente über das Panoramic iDrive mit Informationen versorgt; ein Display, das über die gesamte Breite der unteren Windschutzscheibe geht und hier alle Insassen mit den verschiedensten Inhalten bespielt. 

Ladeleistungen steigen Richtung 300 kW

„Beginnend mit dem ersten Serienmodell der neuen Klasse Ende des Jahres wird das neue BMW Panoramic iDrive ein integraler Bestandteil aller neuen BMW-Fahrzeuge sein“, erläutert BMW-Entwicklungsvorstand Frank Weber. Neben dem neuen iDrive wird es jedoch auch weiterhin ein Head-Up-Modul geben.

Die Batterietechnik wird mit der neuen Klasse auf ein zeitgemäßes 800-Volt-Bordnetz umgestellt, was die Ladegeschwindigkeit von aktuell maximal 205 kW Richtung 300 kW deutlich steigen lässt. Das ermöglichen auch die erstmals verbauten runden Lithium-Ionen-Akkuzellen, die dafür sorgen, dass in zehn Minuten für weitere 300 Kilometer nachgetankt werden kann. Eine Verbesserung des cW-Wertes um rund ein Fünftel soll weitere Vorteile bei Fahrleistungen und Reichweite bringen.

Artikel teilen

1 Kommentar

  1. Simon

    Schade das nicht schon 400kW möglich sind, Smart zeigt das es geht

    Antworten

Kommentar absenden

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert