Pechschwarz ist es, das neue Auto von Lena Brink. Hyundai selbst nennt den Farbton „Phantom Black“. Und er steht dem Kona Elektro ausgesprochen gut. Seit einigen Wochen stromert die Umweltwissenschaftlerin damit durch Baden-Württemberg, rund um Stuttgart, gelegentlich rüber nach Karlsruhe. Auch bei ihren Eltern in Südwestfalen war die 33-Jährige schon. Und langsam, aber stetig wächst das Vertrauen in das Elektromobil. Bei einer Reichweite von theoretisch bis zu 480 Kilometer und Lademöglichkeiten am Arbeitsplatz, beim nächsten Supermarkt oder unterwegs am Schnelllader von EnBW: „Strom ist eigentlich immer da.“

Für den Energieversorger aus Stuttgart ist Brink seit 2015 tätig. Zunächst als Trainee, inzwischen leitet sie das Team Kundenerlebnisse und Kundenevents beim Tochterunternehmen Netze BW. „Wir bringen Elektromobilität an jeden Ort“ propagiert das Unternehmen – da können die Mitarbeiter schlecht mit einem Verbrenner zu den Kunden rollen.

Elektroautos für alle EnBW-Beschäftigte

Lena Brink musste deshalb nicht lange überlegen, als die EnBW ihren Beschäftigten im vergangenen Jahr anbot, zu günstigen Konditionen ein Elektroauto zu leasen: „24 Stunden nach dem Start des Programms hatte ich mich entschieden“ – den alten Opel Astra zu verkaufen und in ein Elektroauto umzusteigen.

Im Rahmen des Projekts „interne Ladeinfrastruktur“ (iLIS) hat die EnBW an all seinen Standorten 720 Ladepunkte eingerichtet, an denen die Mitarbeiter ihre neuen Elektroautos zu Sonderkonditionen laden können. Foto: EnBW
„Eigentlich ist immer Strom da“
Im Rahmen des Projekts „interne Ladeinfrastruktur“ (iLIS) hat die EnBW an all seinen Standorten 720 Ladepunkte eingerichtet, an denen die Mitarbeiter ihre neuen Elektroautos zu Sonderkonditionen laden können. Foto: EnBW

Inzwischen haben 740 Beschäftigte von EnBW ein Batterieauto zu Sonderkonditionen bestellt – die E-Mobilitätsoffensive des Unternehmens ist ein voller Erfolg. Wie schon bei den beiden vorangegangenen Aktionen 2018 und 2019, als 180 BMW i3 und 150 VW e-Golf feilgeboten wurden – und die Bestelllisten innerhalb weniger Tage überzeichnet waren. Per Los musste damals entschieden werden, wer die Autos bekam.

Nun kann jeder der rund 14.000 EnBW-Beschäftigten über eine eigens entwickelte digitale Plattform beim Dienstleister Mobility Concept ein Elektroauto zu Sonderkonditionen leasen – ohne Limit, wie Frank Heberger versichert, der als Generalbevollmächtigter des Konzerns und Leiter Infrastruktur das Programm angestoßen hat. Nicht so sehr, um die firmeneigene Ladeinfrastruktur besser auszulasten, sondern um die CO2-Emissionen aus dem Straßenverkehr zu reduzieren und damit einen Beitrag zum Kampf gegen den Klimawandel zu leisten. Heberger: „Zielsetzung ist die Verkleinerung des CO2-Fußabdrucks, nicht eine Steigerung des Stromabsatzes.“ Schließlich hat sich die EnBW das Ziel gesetzt, bis 2035 klimaneutral zu sein.

Dienstwagen nur noch mit Elektroantrieb

Aus diesem Grund haben die 630 Dienstwagen-Berechtigten bei EnBW seit 1. Dezember vergangenen Jahres auch keine Wahl mehr: Benziner und Diesel sind inzwischen tabu. Gewählt werden kann nur noch zwischen Voll- und Teilzeitstromern, also Batterieautos und Plug-in Hybriden. Die neue Car-Policy des Unternehmens lässt nichts anderes mehr zu. Die Betriebskosten für den Fuhrpark sind seitdem bereits spürbar gesunken. Und nicht nur die: „Die Zahl der Strafmandate wegen Überschreitung von Tempolimits ist seitdem spürbar zurückgegangen“, freut sich Heberger.

Für das Mitarbeiter-Programm hat sich das Unternehmen nach einer europaweiten Ausschreibung größere Kontingente des VW ID.3, des Peugeot e-2008 sowie des Hyundai Kona über Rahmenverträge zu Sonderkonditionen gesichert. Weitere Modelle sollen im Laufe des Jahres noch ins Angebot aufgenommen werden, um die Wahlmöglichkeiten weiter zu vergrößern. Alle Fahrzeuge müssen eine Wärmepumpe an Bord haben und dürfen maximal 60.000 Euro kosten. Bis Ende des Jahres sollen so rund 600 Elektroautos über die EnBW neu in den Verkehr kommen. Das Ziel sollte locker zu erreichen sein: Mitte März sind bereits 565 Stromer zugelassen.

Artikel teilen

1 Kommentar

  1. A.G.H.

    Noch nie so schwache Erfahrungen mit Mobilität und Service gemacht- enttäuschend.
    Veröffentlichen sie doch alle Schattenseiten dieses Konzepts !!!

    Antworten

Kommentar absenden

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert