Schon bei der Präsentation des neuen Elektroautos im Dezember vergangenes Jahr hatte uns ein Skoda-Ingenieur von den neuen Zellen des chinesischen Herstellers CATL vorgeschwärmt, die im Akku des Elroq 60 verbaut seien. Aufgrund einer neuen Zellchemie nähmen die den Strom an der Ladesäule zwar nicht mit so hohen Spitzenleistungen auf wie die im Topmodell verbauten Zellen des südkoreanischen Herstellers LG Chem. Aber dafür sei die durchschnittliche Ladeleistung besser, so dass die Anhebung des Ladestands von 10 auf 80 Prozent nicht länger brauche als bei einer mit LG-Zellen befüllten Batterie. Skoda habe sich deshalb beim Elroq 60 für die CATL-Zellen entschieden. Auch, so räumte der Ingenieur damals ein, weil sie einen Tick günstiger im Einkauf seien.
Nun bekommt der Elroq auch in der Topausführung 85 die CATL-Zellen. „Alle Skoda Elroq-Modelle, die ab Kalenderwoche 24 im Jahr 2025 produziert werden, erhalten aufgrund eines Lieferantenwechsels andere Hochvoltbatterien„, heißt es in einer Mitteilung des Herstellers. Dadurch komme es zu einer „leichten Differenzierung der maximalen Ladeleistung“ von 175 auf 135 Kilowatt. „Dennoch bleibt die Ladezeit aufgrund der stabil hohen Ladekurve von 10 auf 80 Prozent SoC („State of Charge“, zu deutsch: Ladestand) gleich„, heißt es in Mitteilung, die EDISON vorliegt. Nach spätestens 28 Minuten am mit Gleichstrom arbeitenden Schnelllader soll der netto 77 kWh große Akku des Elroq 85 zu 80 Prozent wieder gefüllt sein. Beim Elroq 60 mit dem 59 kWh großen Akku dauert es übrigens nur 24 Minuten – mit einer Spitzen-Ladeleistung von 165 kW.
„Optimierung der Lieferkette“
Als Grund für die Veränderung nannte Skoda die „Optimierung der Lieferkette, um einen reibungslosen Produktionsablauf und die Auslieferung an unsere Kunden sicherzustellen.“ Was darauf schließen lässt, dass die rege Nachfrage nach dem neuen vollelektrischen Kompakt-SUV vor allem in der aktuellen Topausführung die Produktion im Skoda-Werk Mlada Boleslav vor größere Herausforderungen gestellt hat. Insbesondere in der fabrikeigenen Batteriefertigung. Um die Lieferzeiten nicht ausufern zu lassen – Skoda-Händler in Deutschland geben diese derzeit mit drei Monaten an, in einschlägigen Internet-Foren ist auch schon von sechs Monaten die Rede – haben sich die Skoda-Vorstände Karsten Schnake (Beschaffung) und Andreas Dick (Produktion & Logistik) wohl für eine Vereinfachung der Lieferkette entschieden.

Unser Testwagen vom Typ Elroq 85 war noch mit Batteriezellen von LG Chem bestückt, kam aber trotzdem nicht über eine maximale Ladeleistung von 150 kW hinaus. Aber der Spitzenwert ist auch nicht entscheidend, sondern der Durchschnittswert über die Ladezeit.
Bei manchen Käufern des Skoda Elroq 85 allerdings kommt der Wechsel nicht gut an – die für ein Elektroauto mit 400-Volt-Technik vergleichsweise hohe Spitzen-Ladeleistung von 175 kW, mit der auch im Handel offensiv geworben wurde, war für sie ein Kaufargument. Das Versprechen einer verkürzen Lieferzeit allein zog in Einzelfällen offenbar nicht, so dass manche Händler Preisnachlässe anbieten mussten, um den Kunden zu halten.
Wie damit umzugehen ist, wollen Vertreter des Skoda-Händlerverbandes nun am Montag, 5. Mai, mit dem Deutschland-Importeur in Weiterstadt besprechen: Die plötzliche Veränderung der Fahrzeug-Spezifikationen dürfe nicht auf ihre Kappe gehen, heißt es aus der Vertriebsorganisation.
Wenn ich gar nicht bis 80% lade, ist der niedrigere Peak eindeutig ein Nachteil. Spätere Optimierungen der Ladeleistung haben auch weniger Potential.
Mich würde mal interessieren, ob es unterschiedliche Ladezeiten gibt?
Bei Max. 175 und 135 von 20 auf 80%?
Falls die Zeit gleich ist, dann wäre das ja okay.
Ich glaube aber nicht daran.
Im Winter brauche ich auch 23kw und nicht 16 und meine Ladeleistung ist auch nicht 130 sondern max. 100.
Ich denke mal hier ging es Skoda nur um den Preis der Batterie.
https://youtu.be/osAWNi8qZEo?si=JywmiYoS3yFOfZMy
Schau mal hier vorbei, damit ist die 135er eindeutig die bessere Wahl
was an Frage offen bleibt ob auch die Chemie auf LFP geändert wurde
Nein, es handelt sich nicht um LFP- sondern weiterhin um NMC-Zellen.
das ist beim Enyaq 85 wohl auch so. hat mich letztens im Konfigurator gewundert warum der nur 135kw läd
Ja, der Konfigurator wurde bereits angepasst, da die Fahrzeuge, die jetzt bestellt werden, erst in vier Monaten ausgeliefert werden. Die maximale Ladeleistung ist im übrigen nur der Spitzenwert bei allen E-Autos, der oft nur kurzzeitig anliegt, wenn der Akku nur noch zu 10 bis 20 Prozent gefüllt ist. Mit zunehmendem Füllstand sinkt die Ladeleistung schrittweise, bei 80 Prozent SoC sind es dann in der Regel nur noch 50 kW und weniger.
Lieferzeiten von 3 oder 6 Monaten wären ja ein Träumchen. Auf unseren Enyaq haben wir 2024 noch fast 11 Monate gewartet, vom Dezember 2023 bis Oktober 2024 …
Damals kam aber bei Skoda auch einiges zusammen an Lieferproblemen.
Die Spitzenladeleistung hört sich zwar immer besser an, je höher sie angegeben wird. Was aber doch viel wichtiger ist, ist die Zeit, die das Auto am Schnelllader braucht, um von 10 auf 80 % zu kommen. Also die durchschnittliche Ladeleistung. 135% kW konstant über den Ladeverlauf ist doch oft deutlich besser, als ein fulminanter Anfangswert, der aber dann, speziell bei 400V-Systemen stark einbricht…
Wir haben auf unseren Enyaq 60 damals 18 ! Monate gewartet. (Nov 21 bis April 23) Dies hing mit Kriegsbeginn im Feb 22 und den Lieferketten zusammen, welche viel aus der Ukraine kamen.
Jetzt ist der neue Elroq bestellt, bei Bestellung im April hieß es noch, er kommt im Juli, jetzt sind wir auf November vertröstet worden. Hängt wohl mit der Umstellung der Batterien in Kw 24 zusammen sowie den Werksferien bei Skoda.
Wobei der neue Akku ja eindeutig die bessere Wahl zu sein scheint, was zumindest die Ladekurve angeht.
https://youtu.be/osAWNi8qZEo?si=JywmiYoS3yFOfZMy
Hier nochmal eindeutig Daumen hoch an Matthias 👍