Das E-Bike ist nicht nur das perfekte Verkehrsmittel für Berufspendler in der Stadt. Die elektrische Trittunterstützung erweitert auch auf dem Land den Aktionsradius enorm – Tagestouren von bis zu 160 Kilometer sind damit kein Problem mehr. Und wenn man ein paar einfache Tipps zur Vorbereitung der Tour, zu Fahrtechnik und dem Service beachtet, hält der Akku besonders lange durch.
1. Routenwahl
Bereits bevor es richtig losgeht, bestimmt die Auswahl der Route, welche Anforderungen an den Akku gestellt werden. Bergige Strecken strapazieren den Antrieb mehr als Flachetappen – das kennt man vom normalen Fahrradfahren ja auch. Deshalb sollte auch bei einer zusätzlichen Motorunterstützung die bergige Etappe nicht zu lang sein – ansonsten kann der Akku schneller schlappmachen.
Digitale Helfer unterstützen bei der richtigen Routenwahl: Die Navigations-App Komoot etwa bietet eine E-Bike-Option an. Dabei bezieht das System bei der Routenplanung auch Werte wie den E-Bike-Typ (Tourenrad oder E-Mountainbike), Topografie und Fahrdauer mit ein. „Unsere E-Bike-Displays lassen sich mit der Komoot-App verbinden, was eine Turn-by-Turn-Navigation direkt im Sichtfeld des Fahrenden ermöglicht“, erklärt Angela Bieli von Fit E-Bike System Integration. Zudem bietet die Fit-App die Option, während der Navigation die Reichweite des Akkus neu zu berechnen.
2. Überflüssiges Gepäck zu Hause lassen
Eine Regenjacke, etwas Proviant, ausreichend Wasser, ein Minitool, eine Luftpumpe und ein Flick-Set (sofern man noch nicht schlauchlos unterwegs ist) – mehr braucht es bei einer Tagestour eigentlich nicht. Überflüssiges Gepäck erhöht das Gewicht und kostet Energie. Den Fahrer ebenso wie das E-Bike. Deshalb ist es wichtig, dass man sich im Vorfeld der Tagestour Gedanken macht, was man wirklich braucht. Bei der Tourenplanung ist deshalb auch gleich einzukalkulieren, wie lange die Tour dauert. Es könnte auch schlau sein, einen Ersatz-Akku oder ein Schnell-Ladegerät einzupacken.
3. Den Akku richtig laden
Ein Akku verliert mit jedem Ladevorgang ein wenig seiner Leistung – im Laufe eines jeden Betriebsjahres etwa zehn Prozent. Das ist bei der Routenwahl zu bedenken, insbesondere, wenn man mit einem älteren E-Bike unterwegs ist. Darum sollte man den Akku vor Tourenbeginn unbedingt vollladen. Im täglichen Gebrauch allerdings ist die Vollladung eher schlecht. „Um die Qualität des Akkus über Jahre hinweg zu gewährleisten, sollte er im Normalfall in einem Spannungsbereich zwischen 20 und 80 Prozent sein. Das heißt: Nicht komplett leerfahren und nicht komplett aufladen. So behält er mehr Kapazität“, sagt Bieli. Fit bietet dafür beispielsweise einen speziellen Long-Life-Modus beim Aufladen an. Dieser sorgt dafür, dass der Akku nur bis 80 Prozent lädt und das auch mit geringerem Ladestrom, was die Lebensdauer zusätzlich erhöht.
4. Den perfekten Fahrmodus wählen
Ständig im höchsten Sport- oder Boost-Modus zu fahren, entzieht dem Akku schnell den Saft. „Geht es geradeaus oder leicht bergab, kann man getrost in den Eco-Modus wechseln oder sogar ganz auf das System verzichten“, sagt Antje Geyer vom Berline Antriebshersteller Brose. Der Großteil der Fahrt sollte generell im Eco-Modus erfolgen. Dann ist das System aktiv, aber die meiste Arbeit wird vom Radfahrenden erledigt. Ein höherer Modus macht am Berg oder auch erst am Ende der Tour Sinn, wenn die Kräfte nachlassen. „Wenn Radfahrende an Energie verlieren, muss der Akku aushelfen können. Deshalb sollte man sparsam unterwegs sein, um am Ende noch Unterstützung zu bekommen“, so Geyer.
5. Die richtige Trittfrequenz fahren
Die Trittfrequenz, also die Umdrehung der Kurbel pro Minute, ist wichtig, um das Antriebssystem und die daran gekoppelte Unterstützung des Systems optimal zu nutzen. Das Hilfsmittel dabei: die Gangschaltung. Damit können Radfahrende steuern, wie hoch ihr Kraftaufwand sein soll und welche Trittfrequenz sie treten möchten. „Oft kommt es vor, dass man das Schalten vergisst oder einfach nur den Unterstützungs-Modus wechselt, aber nicht den Gang. Das kostet nicht nur Akku, weil das System mehr Energie verbraucht, sondern ist auch schlecht für die Gelenke, weil man auch beim E-Bike mehr Kraft aufwenden muss“, weiß Stephanie Römer, Geschäftsführerin beim schwäbischen Fahrradhersteller Tout Terrain.
6. Stop-and-Go vermeiden
Schalten ist auch beim Anfahren wichtig. Ein leichter Gang vereinfacht das Losfahren spürbar und schont zusätzlich den Akku, weil der Motor weniger Energie zusteuert. „Außerdem sollte man möglichst vorausschauend fahren und am besten radfreundliche Wege nutzen. Wichtig ist ebenfalls, die Bandbreite der Schaltung komplett auszuschöpfen, um die Kapazität der Batterie möglichst effizient zu nutzen“, weiß Birgit Greif vom Fahrradhersteller Winora.
7. Den passenden Luftdruck einstellen
Mit dem passenden Luftdruck rollt es sich spürbar leichter. Bei der Bestimmung müssen jedoch viele Faktoren berücksichtigt werden. „Art des Rades, Reifengröße und -breite sowie das Gewicht des Fahrers spielen genauso eine Rolle wie der Untergrund und die persönlichen Vorlieben“, weiß Linda Schulte vom Luftpumpenhersteller SKS Germany. Ihr Tipp: selbst ausprobieren und ein wenig mit dem Luftdruck spielen. Dabei helfen eine Luftpumpe mit Manometer sowie ein digitaler Reifendrucksensor. „Der Sensor misst während der Fahrt ständig den Reifendruck und man kann in Echtzeit jede Druckänderung verfolgen. So kann man feststellen, wann der Druck zu gering ist, wodurch das Fahren mühsamer wird und der Akku-Verbrauch steigt“, erklärt Schulte.
8. Den Reifen wechseln
Um schnell mit dem E-Bike voranzukommen, ist der richtige Reifen elementar. Er sollte Pannenschutz und geringen Rollwiderstand vereinen. Je besser das E-Bike auf dem Untergrund rollt, desto weniger Kraft wird benötigt und desto mehr Akku wird gespart. Ein neuer Reifen kann deshalb eine lohnenswerte Investition sein. „Tests mit unserem neuen Reifen ,Marathon Efficiency‘ haben gezeigt, dass sich die Akku-Reichweite um bis zu sieben Prozent erhöht. Der Rollwiderstand ist durch eine speziell entwickelte Reifenkonstruktion mit der leichtrollenden Rennradgummimischung und den großflächigen Mittelblöcken deutlich geringer als bei anderen Reifen“, erklärt Steffen Jüngst vom Reifenhersteller Schwalbe.
9. Die Kette schmieren
Eine nicht gepflegte Kette verschleißt schneller. Das kann auch die Reichweite beeinträchtigen. Gleiches gilt für schleifende Bremsbeläge. „Das E-Bike sollte deshalb in einem einwandfreien Zustand sein. Regelmäßige Kettenpflege gehört genauso dazu wie das Wechseln von Bremsbelägen“, sagt Patrick Laible vom Pflegemittelhersteller Toniq. Der Vorteil einer regelmäßigen Pflege: Die Komponenten halten länger und man hat mehr Freude an der Fahrt.
10. Den Akku pflegen
Wie das E-Bike braucht auch der Akku Pflege. Dazu gehört, ihn nicht bei kalten Temperaturen draußen zu lassen und ihn am besten bei Zimmertemperatur zu laden. Kälte tut einem Akku nämlich nicht gut und sollte vermieden werden. „Ein Neopren-Cover hilft, den Akku für Schmutzwasser, Matsch und Kälte zu schützen und somit seine Lebensdauer zu erhöhen – nicht nur während der Fahrt, sondern auch beim Transport, z. B. auf einem Autoträger“, rät abschließend Philipp Elsner-Krause vom Zubehör-Händler Fahrer Berlin.
Wenn du vorhast, ein E-Bike zu kaufen, sind diese Tipps zur Steigerung der Reichweite wirklich hilfreich. Ein effizienter Umgang mit dem Akku kann die Lebensdauer verlängern und dir helfen, das Beste aus deinem E-Bike herauszuholen. Besonders der Hinweis, sich auf eine gleichmäßige Geschwindigkeit zu konzentrieren, scheint sehr sinnvoll zu sein. Es zeigt, dass es nicht nur darum geht, wie weit du fahren kannst, sondern auch, wie du fährst. Ein bewussterer Fahrstil kann einen großen Unterschied machen. Auf der Suche nach weiteren Informationen bin ich auf folgende Seite gestoßen: https://ebike-corner.de/e-bikes-fuer-fahrradfahrer-aus-der-region-regensburg/
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