BMW bietet seinen Kunden künftig nur noch zwei Tarife für das Laden von Elektrofahrzeugen in 19 europäischen Staaten ein. Verfügbar sein sollen sie an über 170.000 Ladesäulen von mehr als 500 Betreibern. In Deutschland ist die BMW-Ladekarte nach Angaben des Unternehmens an 33.000 Stationen nutzbar. Dazu zählen auch die Schnellladesäulen von Ionity.
Der neu eingeführte Tarif „Active“ richtet sich dabei an Kunden, die keine Möglichkeit zum Laden daheim oder am Arbeitsplatz haben. Die Grundgebühr liegt hier bei 4,99 Euro im Monat, für die geladene Kilowattstunde Strom fallen je nach Leistung entweder 33 oder 39 Cent an. Zuvor zahlten BMW-Kunden an den Ladesäulen der Partnerunternehmen für die Kilowattstunde Wechselstrom (AC) 39 Cent und 49 Cent für Gleichstrom (DC).
„Den Mythos, Strom für elektrifizierte Fahrzeuge sei teurer als Benzin und Diesel, können wir damit klar ausräumen“, erklärte Vertriebsvorstand Pieter Nota für das neue Tarifmodell.
Der Tarif „Flex“ richtet sich an Wenigfahrer und kommt ohne eine Grundgebühr aus. Der Strompreis wird hier vom Betreiber der Ladestationen vorgegeben. BMW-Kunden, die ihr Elektroauto auch auf der Langestrecke nutzen und deshalb häufig Schnellladen, können für eine
monatliche Grundgebühr von 13 Euro ein „Ionity Plus“-Paket hinzubuchen. Für die Kilowattstunde DC werden dann an den High-Power-Chargern von Ionity nur noch 35 statt 79 Cent fällig. Bisher hatten BMW-Kunden an den Ionity-Ladern nur einen Preisvorteil von 10 Cent pro Kilowattstunde.
Im vergangenen Jahr steigerte BMW den Absatz von Elektroautos – Batteriefahrzeugen und Plug-in-Hybriden – nach eigenen Angaben um fast 32 Prozent. Bestverkauftes Elektroauto in Deutschland war der BMW i3, von dem im Gesamtjahr rund 8600 Einheiten abgesetzt wurden. In diesem Jahr erhofft sich Nota von dem neuen iX3 und i4, aber auch zahlreichen neuen Autos mit wiederaufladbarem Hybridantrieb einen kräftigen Schub. Käufern von Neuwagen der Modelle iX3 und i4 wird deshalb auch ein Jahr lang die monatliche Grundgebühr für das „Ionity Plus“-Paket erlassen. Für alle anderen Käufer von neuen Batterieautos und Plug-in-Hybridn entfällt im ersten Jahr immerhin die Grundgebühr für den „Active“-Tarif.
Mit den neuen Angeboten, so warb Nota, seien die Energiekosten für den Betrieb der Stromer und Teilzeitstromer bis zu 25 Prozent günstiger als die vergleichbarer Autos mit konventionellem Antrieb.
Das klingt fast so, als wollte er vom Kauf von Benzinern und Dieselautos abraten.