Tesla-Chef Elon Musk versteht sich darauf, Spannung zu schüren. Am 22. September findet am Firmensitz im kalifornischen Freemont die nächste Aktionärsversammlung statt – die wegen der Corona-Krise weitgehend virtuell abgehalten werden muss. Aber an diesem Tag sollen mit den Anlegern nicht nur die Zahlen des zurückliegenden Geschäftsjahrs diskutiert werden. Beim anschließenden „Battery Day“ will Musk auch einen Ausblick geben auf die neue Generation von Energiespeichern, die in den neuen Elektroautos von Tesla für noch mehr Reichweite sorgen sollen.

Und mit einem Tweet hat Musk jetzt in der Community schon einmal die Diskussion angeheizt: Schon in drei, vier Jahren sei eine Leistungsdichte von 400 Wattstunden pro Kilogramm möglich, nicht nur im Labor, sondern in der Serienproduktion, ließ der Tesla-Chef seine Fans wissen.

Allerdings ging es dabei um einen Batterietypus für den elektrischen Antrieb von Flugzeugen. Dort ist die Energiedichte wesentlich wichtiger als in einem Auto: Je geringer das Gewicht des Energiespeichers, desto größer die Reichweite. Zusätzlich angeheizt wurde die Spekulation über einen möglichen Durchbruch bei der Batterietechnologie auch durch die Information, dass Amprius, ein Hersteller von Silizium-Nanodrähten, ganz in die Nähe des Tesla-Stammwerks in Fremont gezogen ist – einige sahen darin ein Anzeichen für eine bevorstehende Kooperation.

Eine Energiedichte von 400 Wattstunden wäre in der Tat ein großer Sprung nach vorn. Aktuell sollen die im Tesla Model 3 verbauten Zellen von Panasonic nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters auf eine Energiedichte von 260 Wattstunden pro Kilowatt Gewicht kommen.

Was kann man schon verraten?
Tesla-Chef Elon Musk weiß Spannung zu schüren. Foto: Rother

Aber auch an anderer Stelle deuten im Vorfeld des „Battery Days“ bei Tesla große Fortschritte an: Der chinesische Batteriehersteller CATL, der bereits für die in Shanghai produzierten Model 3 und Model Y kobaltfreie Lithium-Eisen-Phosphat-Batterien (LFP) liefert und auch als Zulieferer für das neue Werk in Deutschland im Gespräch ist, hat eine Technologie entwickelt, bei der prismatische Batteriezellen integraler Bestandteil der Fahrzeugkarosserie sind. Auf diese Weise ließe sich eine deutlich größer Zahl von Zellen als heute in einem Elektroauto unterbringen – CATL sprach in dem Zusammenhang von Reichweiten von bis zu 800 Kilometer mit einer Akkuladung. Zudem soll der Akku 16 Jahre halten oder zwei Millionen Kilometer halten.

Es wird erwartet, dass Musk auf dem „Battery Day“ weitere Details bekannt geben wird. In der Zwichenzeit heizt er in den Sozialen Medien die Spannung an.

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