Wenn es um Geländewagen geht, versuchen viele am Thron der Mercedes G-Klasse zu rütteln. Da sind Konkurrenten wie der Rubicon-Trail-Spezialist Jeep Wrangler, der Land Rover Defender oder deutlich edler ein Range Rover. Doch bei den Stromer-Kraxlern werden die Karten neu gemischt. Schwere Batterien plus die unverwüstliche Bauweise ergeben viel Gewicht, das dem behänden Bergaufstreben entgegensteht.

Mercedes hat diesen vermeintlichen Gegensatz mit der elektrischen G-Klasse aufgelöst. Mit 432 Kilowatt Leistung und 116-kWh-Akkus, die für eine Reichweite von bis zu bis 473 Kilometern sorgen. Chinas 3,5 Tonnen schwere Antwort ist der 880 kW starke Yangwang U8, der dank Range Extender auf eine Reichweite von rund 1.000 Kilometern kommt. Und Land Rover schickt demnächst einen elektrischen Range Rover mit 800-Volt-Batteriespannung ins Rennen.

Wüstensohn
Der Name der Konzeptstudie ist inspiriert vom Equator, der in der Welt der arabischen Pferde als „feinster Hengst“ gilt. Fotos: Genesis
Wüstensohn
Der Name der Konzeptstudie ist inspiriert vom Equator, der in der Welt der arabischen Pferde als „feinster Hengst“ gilt. Fotos: Genesis

Die Brücke zwischen Nobel-SUV und reinrassigen Elektro-Geländewagen will die südkoreanische Premium-Marke Genesis mit dem X Gran Equator Concept schlagen. Als Konzeptauto präsentiert es der südkoreanische Autobauer derzeit auf der New York International Auto Show 2025 (18. bis 27. April 2025).

Ob und wann daraus ein Serienmodell erwächst, steht noch in den Sternen. Dass der Genesis-Stromer mindestens die 800-Volt-Technik bietet, versteht sich angesichts der Hyundai-Genesis-Stromer-Modellpalette von selbst. Der Genesis X Gran Equator Concept steht vermutlich wie der GV90 auf der neuen eM-Plattform. Intern wird der rustikalere Bruder bereits als GVX bezeichnet.

Luc Donckerwolkes „Araberhengst“

In der Serienversion wird der Genesis GVX aber auch neue und größere Batterien bekommen, als sie beim südkoreanischen Autobauer aktuell vorhanden sind. Doch das dürfte angesichts der Neuentwicklungen und der höheren Energiedichte kein Problem sein. Dass der SUV genug Power hat, zeigt sich schon daran, dass er einen größeren Anhänger mit angeblich über zwei Tonnen Gewicht ziehen kann. Mit wenig Leistung und kleinen Energiespeichern wäre das sicher nicht möglich. Mächtige 24-Zoll-Reifen mit eindrucksvollen Fünf-Speichen-Felgen im Tech-Design runden den Auftritt ab.

Luxus für Abenteurer
Platz scheint im viertürigen Elektro-SUV mehr als genug vorhanden zu sein und das edle zweifarbige Interieur samt viergeteilten Glasdach und Schotten-Karos lädt zum Verweilen und Träumen ein. Über die Technik schweigen sie bei Genesis erst einmal.
Luxus für Abenteurer
Platz scheint im viertürigen Elektro-SUV mehr als genug vorhanden zu sein und das edle zweifarbige Interieur samt viergeteilten Glasdach und Schotten-Karos lädt zum Verweilen und Träumen ein. Über die Technik schweigen sie bei Genesis erst einmal.

Genesis-Designchef Luc Donckerwolke beschreibt die Studie als einen „Araberhengst“: Der Name der Konzeptstudie ist inspiriert vom Equator, der in der Welt der arabischen Pferde als „feinster Hengst“ gilt und als Symbol für Ausdauer, Agilität und veredelte Kraft. Während das Exterieur bewusst nicht dem üblichen Schotter- und Schlamm-Nimbus folgt, sondern als Range-Rover-Konkurrent mit abfallender C-Säule elegant-dynamisch daherkommt, spielt das Interieur ganz bewusst die rustikale Geländewagen-Karte. Vier digitale zentrale Rundinstrumente stecken in tiefen Röhren.

Reine Show oder geplantes Serienauto?

Neben dem Navigationsanzeigen findet man typische Offroad-Informationen wie etwa das Niveau des Fahrwerks und eine Rundumsicht um das Vehikel herum. Die Lünetten an den Rändern der Anzeigen sind den Zifferblättern alter Fotoapparate nachempfunden, während der Fahrer auf drei kleinere Kreise blickt, die ihn mit den nötigen Informationen versorgen. Darunter ganz links den Verbrauch in Kilowattstunden pro 100 km. Das aufrechtstehende Armaturenbrett mit seinen geraden Linien ist klassisch stringent. Dazu kommen Haltegriffe vorne und hinten, wenn es im Gelände mal richtig zur Sache geht.

Platz scheint im viertürigen SUV mehr als genug vorhanden zu sein und das edle zweifarbige Interieur samt viergeteilten Glasdach lädt zum Verweilen ein. Mal schauen, wie die Besucher der Autoausstellung auf das Showcar reagieren – und ob wir es im September auf der IAA in München wiedersehen werden. Das wäre ein starkes Indiz für eine geplante Serienfertigung. Sonst bleibt es eine Fingerübung der Designer.

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