Bekannt und erfolgreich geworden ist Harley-Davidson durch seine bollernden und blubbernden Verbrenner-Motorräder – der Filmklassiker „Easy Rider“ hat kräftig mitgeholfen, sie zur Legende zu machen. Doch die Ingenieure in Milwaukee im US-Bundesstaat Wisconsin sind längst in die elektrische Zukunft aufgebrochen. Seit dem vergangenen Jahr ist die LiveWire auf dem Markt, eine klassisch designte Straßenmaschine mit einem 15,5 Kilowattstunden großem Akku, 158 Kilometer Reichweite und 78 Kilowatt Leistung. Das alles für mindestens 32.995 Euro.

Deutlich günstiger dürfte ein elektrischer Motorroller werden, der vom Design her irgendwo zwischen einem Bonanzarad aus den Siebzigern und einem Mini-Motorrad liegt. Eine Studie dieses Zweirads für den urbanen Pendler hat Harley-Davidson Anfang 2019 auf der Elektronikmesse CES in Las Vegas gezeigt. Jetzt sind Zeichnungen aufgetaucht, mit denen das Unternehmen beim Amt für Geistiges Eigentum der Europäischen Union (EUIPO) das Design des Motorrollers hat schützen lassen. Die entsprechenden Bewilligungen hat die Behörde mit Sitz im spanischen Alicante vergangene Woche veröffentlicht, wie die Website motorcycle.com berichtet.

Die Skizzen sind ein Beleg, dass die Harley-Entwickler an dem Konzept weiterarbeiten. Aus Unterlagen für die Investoren geht wiederum hervor, dass das Management mit einer Markteinführung 2021 oder 2022 plant, so der US-Elektromobilitäts-Blog Elektrek.

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Schutz vor Nachahmern

Mit diesen Skizzen hat Harley-Davidson beim Amt für Geistiges Eigentum der Europäischen Union Designschutz beantragt. Quelle: EUIPO

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Kompakte Einheit

Antrieb und Akku haben die Harley-Ingenieure in einem Block zusammengefasst. Quelle: EUIPO

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Rein und raus

Handgriff des wechselbaren Akkus. Quelle: EUIPO

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Mut zur Lücke

Im Gegensatz zu den bisher veröffentlichten Bildern fehlt auf den Skizzen die Bremsscheiben und die Rückspiegel. Die Trittbretter sind anders gestaltet. Quelle: EUIPO

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Auch in Rot

Früheres Foto des elektrischen Rollers. Quelle: Harley-Davidson

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Ein Ring, ihnen zu leuchten

Der Frontscheinwerfer ist wie der Fahrzeug-Rahmen schlicht und reduziert. Quelle: Harley-Davidson

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Noch ohne Schutzbleche

Auf den ersten Bildern kommt der Roller noch ohne Schutzbleche daher – chic, aber nicht sehr alltagstauglich. Die Trittbretter erinnern an Skateboards. Quelle: Harley-Davidson

Geplant sind Wechselakku und Riemenantrieb

Viel Wert legen die Konstrukteure auf einfache Bedienbarkeit, kuppeln und schalten ist bei dem Stadtflitzer nicht nötig. Motor und Batterie bilden eine Einheit, die Kraft wird über einen Riemenantrieb auf das Hinterrad übertragen. Den Skizzen zufolge hat die Batterie einen Griff, was nahelegt, dass der Besitzer sie entnehmen und in der Wohnung oder am Arbeitsplatz laden kann. Über Leistung, Reichweite und Preis ist bisher noch nichts bekannt. Und auch nicht über den möglichen Namen des Motorrollers.

Das Management hofft mit den leichteren elektrischen Zweirädern Zielgruppen an die Marke heranzuführen, die sich bisher nicht vorstellen konnten, eine größere Harley zu fahren. Dasselbe Ziel verfolgt das Unternehmen mit den E-Bikes, die noch dieses Jahr zu haben sein sollen.

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2 Kommentare

  1. Duesendaniel

    Das technische Konzept finde ich super: Grosse Räder mit breitem Reifen, sehr niedriger Schwerpunkt und viel Platz unter der Sitzbank. Mit dem Teil kann man mindestens einen Kasten Bier plus grossem Einkauf treffen. Wenn sie jetzt noch mal einen Designer ran lassen, könnte das was werden – abhängig vom Preis natürlich.

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    • Duesendaniel

      treffen=transportieren. Sch… Autokorrektur.

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