Der neue Mercedes EQE SUV teilt sich zwei Schicksale mit seinem großen Bruder EQS. Auch diesem neuen Modell fehlt ohne Not ein spezifischer Name, denn nur der Annex „SUV“ unterscheidet ihn von der EQE-Limousine. Wie schon der EQS SUV wirkt auch der Oberklasse-Crossover gefälliger als der normale Viertürer. Der Grund liegt im deutlich selbstbewussteren Auftreten mit souveräner Front und dem Verzicht auf das sanft auslaufende Aero-Heck.

Technisch ist der 4,86 Meter lange EQE SUV eng mit den EQS-Modellen sowie der EQE Limousine verwandt und auf einer gemeinsamen Elektroplattform unterwegs. Antriebe und Technik sind entsprechend, wodurch auch hier eine 215 kW (292 PS) starke Basisvariante mit Hinterachsantrieb zu bekommen ist, die den Einstieg in die Oberklassewelt mit Stecker bietet. Deutlich interessanter dürften für die meisten Kunden allerdings der gleichstarke Allradler EQE 350 4matic und insbesondere der EQE 500 SUV mit 300 kW (408 PS) Leistung und einem maximalen Drehmoment von 858 Newtonmtern sein.

Praktische Seite 
Bis zu 1,8 Tonnen Gewicht kann der allradgetriebene EQE SUV an den Haken nehmen - oder einen Fahrradträger mit zwei MTBs.
Praktische Seite
Bis zu 1,8 Tonnen Gewicht kann der allradgetriebene EQE SUV an den Haken nehmen – oder einen Fahrradträger mit zwei MTBs.

Wenn das nicht reicht, locken die ambitionierten AMG-Versionen, die als 350 kW (476 PS) starker AMG EQE 43 und 505 kW (687 PS) starker AMG EQE 53 verfügbar sind – jeweils mit obligatorischem Allradantrieb und bis zu 1.000 Nm Drehmoment.

AMG-Version bis 240 km/h schnell

Bei der stärkeren 53er-Version gibt es nicht nur bis zu 240 km/h Spitzengeschwindigkeit, sondern auch die beim EQS SUV noch schmerzlich vermisste Wankstabilisierung. Serienmäßig bietet das Fahrwerk des Mercedes EQE SUV elektronische Dämpfer, das sich auf Wunsch um eine Luftfederung erweitern lässt. Die bringt nicht nur zusätzlichen Komfort für die Insassen, sondern variiert die Bodenfreiheit nach Gusto des Fahrers um bis zu drei Zentimeter.

Ebenfalls auf Wunsch wird der Elektrocrossover mit einer Hinterachslenkung ausgestattet, die mit einem Lenkwinkel von bis zu zehn Grad den Wendekreis von 12,5 auf 10,7 Meter reduziert.

Bis zu 480 Kilometer Reichweite

Das 90,6 kWh große Batteriepaket im Unterboden realisiert je nach Version elektrische Reichweiten von bis zu 590 Kilometern, während die AMG-Versionen bis zu 480 Kilometer schaffen, ehe es an die nächste Ladesäule geht. Der Stromverbrauch liegt nach der WLTP-Norm zwischen 17,7 und 22,7 kWh auf 100 Kilometern. Um den Verbrauch zu reduzieren, schaltet sich bei den Allradversionen die Vorderachse komplett ab, wenn die zusätzliche Traktion nicht benötigt wird.

Mit Prunk und Gloria 
Der riesige Hyperscreen ist auch beim EQE SUV das optische wie funktionale Highlight im Innenraum. Bilder: Mercedes-Benz
Mit Prunk und Gloria
Der riesige Hyperscreen ist auch beim EQE SUV das optische wie funktionale Highlight im Innenraum. Bilder: Mercedes-Benz

Nachgeladen werden kann an einer Schnellladesäule mit maximal 170 Kilowatt, was den Akku nach 15 Minuten um 220 Kilometer erstarken lässt. Bei den AMG-Versionen sind es in der gleichen Zeit zumindest 170 Kilometer.

Anhängelast von bis zu 1,8 Tonnen

Neben den verschiedenen Fahrprogrammen lässt sich wie bei den anderen EQ-Modellen von Mercedes die Rekuperation über Schaltpedale am Lenkrad bis hin zur maximalen Verzögerung des sogenannten One-Pedal-Gefühl einstellen. In diesem Fahrmodus wird das Bremspedal nur für starke Verzögerungen benötigt. Den Rest erledigt das Gaspedal.

Punkten will der Mercedes EQE SUV besonders durch seinen ebenso variablen wie komfortablen Innenraum. Durch den 3,03 Meter langen Radstand gibt es im Innern ein gutes Platzangebot für bis zu fünf Personen. Und speziell die Insassen der zweiten Reihe werden die Kopffreiheit zu schätzen wissen. Das Ladevolumen des Kofferraums beträgt zwischen 520 und 1.675 Liter, während die Allradversionen Anhänger mit bis zu 1,8 Tonnen Gewicht ziehen können.

Am "Kühlergrill" sollt ihr sie erkennen 
Der normale EQE SUV trägt den großen Mercedes-Stern in der Frontmaske, die AMG-Version zusätzlich senkrechte Leisten zur Show, wie man sie unter anderem vom Sportwagen SL kennt. Der grimmige Blick soll wohl das Überholprestige steigern.
Am „Kühlergrill“ sollt ihr sie erkennen
Der normale EQE SUV trägt den großen Mercedes-Stern in der Frontmaske, die AMG-Version zusätzlich senkrechte Leisten zur Show, wie man sie unter anderem vom Sportwagen SL kennt. Der grimmige Blick soll wohl das Überholprestige steigern.

Im Innenraum bietet der Mercedes EQS SUV das bekannte Bild mit bequemen Sitzen und auf Wunsch dem mächtigen Hyperscreen und dem Beifahrerdisplay, wodurch das Unterhaltungsprogramm während der Fahrt interessant wird. Ebenfalls optional lässt sich der Elektrocrossover mit zahlreichen Fahrerassistenzsystemen ausstatten. Updates werden per Funk aufgespielt und die Software bleibt so aktuell. Ungewöhnlich sind speziell einstellbare Fahrmodi für Fahranfänger oder ein Parkservice.

AMG-Signet statt Mercedes-Stern

Optisch unterscheiden sich die beiden AMG-Versionen des elektrischen SUV durch andere 20-Zoll-Räder, eine eigenständige Frontmaske sowie die sportliche Innenausstattung von den zahmeren Brüdern.

„Das neue Modell ist unser erstes vollelektrisches SUV. Und es ist nach den beiden Limousinen AMG EQS und AMG EQE bereits das dritte Performance-Fahrzeug, das wir als Derivat auf der Elektro-Plattform von Mercedes-EQ verwirklichen. Mit dem variablen Innenraum und dem performanten Allradantrieb ist er das vielseitigste Elektrofahrzeug von Mercedes-AMG. Ein echter Allrounder – und ein echter AMG“, so Philipp Schiemer, Vorsitzender der Geschäftsführung von Mercedes-AMG. Aus Liebe zum Detail gibt es hier statt des Sterns auf der Motorhaube erstmals eine Plakette mit dem AMG-Signet.  

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