Der jüngst gestartete Mercedes CLA bekommt im Frühjahr einen hochbeinigen Bruder. Und der Mercedes GLB, der ebenso wie die Limousine wahlweise mit Batterie- und Hybridantrieb zu bekommen ist, dürfte auf vielen Märkten den CLA überholen. Technisch sind Mercedes CLA und GLB eng miteinander verwandt, denn sie teilen sich nicht nur Plattform und Antriebe, sondern auch elementare Module wie das Armaturenbrett oder die Fahrerassistenzsysteme. Der große Unterschied zum CLA und dem bald ebenfalls folgenden CLA Shooting Brake ist das deutlich selbstbewusstere Design und ein variables Platzangebot, das gerade bei vielen Familien auf Interesse stoßen dürfte.

Im Vergleich zum Vorgänger gibt es deutlich mehr Raum in den ersten beiden Reihen für Beine und Kopf sowie ein serienmäßiges Panoramadach, das sich verschatten oder mit Sternen illuminieren lässt. Wahlweise ist der Mercedes GLB EQ mit fünf oder sieben Sitzplätzen zu bekommen. In der dritten Reihe können unverändert jedoch nur Kinder sitzen. Und auch denen sollte man längere Strecken besser nicht zumuten. Immerhin geschieht der Einstieg in Reihe drei aufgrund einer neuen Sitzkonstruktion und drei Zentimetern mehr Verstellraum einfacher. Überraschend trotz Elektroantrieb: Weder in der zweiten noch in der dritten Reihe bietet Mercedes den Passagieren eine Sitzheizung an – nicht einmal gegen Aufpreis.

Sterne überall
Das Heck des elektrischen Mercedes GLB scheint fernöstlich inspiriert zu sein, macht mit einer Vielzahl von Sternen die Herkunft klar.

Der Laderaum variiert je nach Antriebsversion zwischen 480 und 540 Litern, die sich durch Umklappen der Rückenlehne auf bis zu 1.715 Liter erweitern lassen. Die Elektroversionen bieten zudem einen 127 Liter großen Frunk unter der Fronthaube für kleinere Gegenstände. Wie schon beim CLA geht es im Innern betont wohnlich zu. So ist auch der Mercedes GLB mit bis zu drei Bildschirmen zu bekommen. Neben den zehn Zoll großen Instrumenten gibt es je nach Modell zwei weitere Touch-Monitoren mit jeweils 14-Zoll-Diagonale in der Mitte und für den Beifahrer.

85 kWh-Akku für bis zu 630 Kilometer Reichweite

Vom Mercedes CLA stammt auch das Antriebskonzept des 4,73 Meter langen GLB. Den Auftakt bilden die beiden Elektroversion GLB 250+ (200 kW / 272 PS / 335 Nm) und GLB 350 4matic (260 kW / 360 PS / 515 Nm). Beide Modelle verfügen über eine Lithium-Ionen-Batterie mit einer Kapazität von 85 kWh, die beim Hecktriebler eine maximale Reichweite von 630 Kilometern ermöglichen soll. Die Höchstgeschwindigkeit von beiden Versionen liegt bei 210 km/h. Beim Allradler schaltet sich der 80 kW / 109 PS starke Elektromotor an der Vorderachse nur bei Bedarf zu, um die Effizienz zu steigern. Die Normverbräuche liegen somit zwischen genügsamen 15,8 und 18,6 kWh / 100 km. Am Hypercharger können die beiden Elektro-GLB dank 800-Volt-Technik mit bis zu 320 Kilowatt nachgeladen werden und an AC-Lader mit bis zu 22 kW.

Autokino 
Die Monitor-Landschaft zieht sich auch im Mercedes GLB über die gesamte Fahrzeugbreite. Der Rest ist eher konventionell gehalten.
Autokino
Die Monitor-Landschaft zieht sich auch im Mercedes GLB über die gesamte Fahrzeugbreite. Der Rest ist eher konventionell gehalten.

Noch im kommenden Jahr werden weitere Versionen – auch mit einem kleineren 58-kWh-Batteriepaket sowie den Hybridantrieben aus dem CLA ergänzt. Wer sich nicht für eine Elektroversion im Mercedes GLB entscheiden kann, greift alternativ zu den neuen Verbrennern mit Hybridmodul, die wahlweise mit Front- oder Allradantrieb zu bekommen sind. Für deren Antrieb sorgt die neue Motorengeneration vom Typ M 252, die Kooperationspartner Geely produziert. Dank eines 20 Kilowatt starten Elektromotor und eines 1,3 kWh großen Akkus können zumindest kurze Strecken in der City rein elektrisch zurückgelegt werden.

Und was kostet der Spaß? Der Basispreis für den elektrischen Mercedes GLB 250+ EQ liegt bei 59.048 Euro, während die stärkere Allradversion GLB 350 4matic für viele Kunden ab 62.178 Euro die interessantere Wahl sein dürfte.  

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