Lewis Hamilton hat sich bereits festgelegt: Privat wird er künftig nur noch vollelektrisch fahren. In der Garage hat er zwar noch einige hochkarätige, von Verbrennungsmotoren angetriebene Sportwagen stehen. Ein Shelby Cobra 427 von1966, eine Sonderedition des Pagani Zonda oder auch ein G-Modell von Mercedes in AMG-Ausführung. Aber die Autos hat er eingemottet, zu Museumsstücken erklärt. „In letzter Zeit“, verriet er auf Instagram, „habe ich viele Veränderungen in meinem Leben vorgenommen, um meinen Einfluss auf die Umwelt zu verringern. Ich habe den CO2-Fußabdruck aus meiner Formel-1-Karriere seit dem Jahr 2007 ausgeglichen, ich habe meine Fahrten reduziert, ernähre mich vegan, und außerhalb der Rennstrecke versuche ich, wo immer möglich, Elektroautos einzusetzen.“

Derzeit fährt der Formel-1-Weltmeister aus dem Mercedes AMG-Petronas-Team einen Mercedes EQC. Aber er freut sich schon auf den neuen Mercedes EQS, verriet er kürzlich auf Instagram: „Das ist mein neues Traumauto. Ich kann es kaum erwarten, bis es herauskommt.“

Nun, lange muss sich der umweltbewegte Brite nicht mehr gedulden: Am Dienstag (6. September) gab Daimler-Chef Ola Källenius während einer Investorenkonferenz offiziell bekannt, dass der EQS im kommenden Jahr auf den Markt kommen wird – als „erstes vollelektrisches Mitglied im neuen S-Klasse-Programm“ auf eigenständiger Plattform und einer Reichweite von über 700 Kilometern.

EVE kriegt Drillinge
Auf der neuen Elektro-Plattform wird Mercedes neben dem EQS auch noch eine EQE-Limousine in der oberen Mittelklasse sowie zwei SUVs realisieren. Foto: Daimler

Wie Christoph Starzynski, der Verantwortliche für die Elektrofahrzeug-Architektur von Mercedes später ergänzte, haben Prototypen des EQS bereits über zwei Millionen Testkilometer in der Hitze Südafrika und der Kälte Nordschwedens gesammelt, um das Fahrzeug in punkto Effizienz, Laden und Reichweite bis zum Produktanlauf in der nagelneuen „Factory 56“ in Sindelfingen zu perfektionieren.

Zwei neue Architekturen für E-Mobile

„Der EQS wird die S-Klasse unter den Elektrofahrzeugen werden“, verspricht der Ingenieur. Mercedes-COO und Entwicklungschef Markus Schäfer geht noch einen Schritt weiter: „Wir streben bei Mercedes-Benz nichts weniger als die Führung im Bereich der Elektromobilität und Digitalisierung an“. Mit einer komplett neuen Fahrzeugarchitektur namens EVA, auf der in den kommenden zwei Jahren mit dem EQE, einem EQS-SUV und dem EQE-SUV noch drei weitere Elektromobile entstehen sollen. Auch ein batterieelektrischer Maybach ist fest einplant.

Für die geplanten Stromer in der Kompakt- und Mittelklasse, also für den EQA (der noch in diesem Jahr startet) sowie für den EQB und EQC wurde zudem eine weitere Plattform entwickelt. Mit eigenen Elektromotoren und mit neuen Batterien, die zusammen mit Partnern wie CATL entwickelt werden, will Mercedes in den kommenden vier Jahren die Grenzen von Elektroautos in den Kategorien Effizienz und Reichweite weiter hinaus schieben. Tesla – wer war das noch einmal?

Bei den Investoren fiel die Reaktion auf die Kampfansage aus Stuttgart allerdings verhalten an: Bis zum Börsenschluss in Frankfurt stieg der Kurs der Daimler-Aktie nur um drei Cent oder 0,06 Prozent.

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1 Kommentar

  1. Hans Wurscht

    Hurra, endlich auch von einem deutschen Hersteller ein E-Auto für das gemeine Volk: EQS. 100k + EUR haben die meisten wohl locker für ein Auto übrig. Hoffentlich können sie dann auch die große Nachfrage erfüllen.

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