Neben dem größeren Crossover Mini Aceman ist nunmehr auch der kleine Hatch als angeschärfte John Cooper Works-Version zu erleben. Zu Preisen ab 40.650 Euro – sowohl für den Benziner wie die erstmals angebotene Elektro-Version. Sein tiefer Schwerpunkt, das feine Fahrwerk und die präzise Lenkung sind Volltreffer in Sachen Kurvenspaß. Dabei ermöglicht der Mini John Cooper Works Electric mit seinen 190 kW (258 PS) Antriebsleistung keine gigantischen Leistungsausbrüche wie bei anderen Elektromodellen. Er hat jedoch mehr Leistung als der Verbrenner, der mit überschaubaren 231 PS auskommen muss.
Optisch präsentiert sich der Neue so, wie man es von einem John Cooper Works-Modell kennt – schick und sportlich. Dabei erlaubt sich auch die Topversion den Lapsus, dass er nicht mehr mit Lederinterieur bestellbar ist – nur Veganer kommen noch auf ihre Kosten. Zudem lassen die Textil- und Kunststoffoberflächen am Armaturenbrett und an den Türen in Sachen Wertigkeit einige Wünsche offen. Die Sportsitze bieten jedoch guten Seitenhalt, wenn es auf kurvenreicher Landstraße und mit vollem Akkupaket einmal turbulenter zur Sache geht. An das überfrachtete und gestochen scharfe Zentraldisplay in kugelrunder Form gewöhnt man sich schnell. Doch analoge Instrumente hinter dem Lenkrad vermissten wir bei dem sportlichsten aller Mini-Modelle ebenso schmerzhaft wie ein vernünftiges Head-Up-Display.

Der Mini Cooper Electric beschleunigt in der John Cooper Works benannten Version in 5,9 Sekunden auf Tempo 100. Da braucht das konventionell angetriebene Schwestermodell (6,2 Sekunden) einen Tick länger.
Stärker als es die reinen Zahlen versprechen, zeigt sich der Tatendrang des bei Great Wall Motor in China produzierten Elektro-Mini – Schwestermodell des Ora 03 – am griffigen Steuer. Der 3,85 Meter lange John Cooper Works bringt seine Leistung überaus imposant auf die Fahrbahn und tut das, was die Mini-Modelle am besten können: Er macht wirklich Laune. Aus dem Stand spurtet der elektrische Fronttriebler dank 350 Nm maximalem Drehmoment auf seinen schmucken 18-Zöllern in 5,9 Sekunden auf Tempo 100. Und aus jedem Geschwindigkeitsbereich zieht er so imposant durch, dass man nicht in Versuchung kommt, den am Lenkrad schaltbaren Boost-Modus nutzen zu wollen.
Schnell spurten – und langsam laden
Sein Leergewicht von über 1,7 Tonnen überspielt er damit überaus gekonnt. Bitter werden könnte es dagegen auf der linken Spur einer deutschen Autobahn, denn der Energieriegel wird bei 200 km/h abgeriegelt. Die schwächeren Verbrennermodelle Mini Cooper C und Cooper S 216 dürfen immerhin mit bis zu 240 km/h bewegt werden – wo immer das noch möglich ist.

An das gestochen scharfe Zentraldisplay in kugelrunder Form gewöhnt man sich schnell. Doch analoge Instrumente hinter dem Lenkrad vermissten wir bei dem sportlichsten aller Mini-Modelle ebenso schmerzhaft wie ein vernünftiges Head-Up-Display.
Schwerer ins Gewicht als die auf 200 km/h gedrosselte Höchstgeschwindigkeit fällt im Alltag die elektrische Reichweite des Mini John Cooper Works Electric. Auch wenn der Normverbrauch von 15,6 kWh /100 km (bei maximal 120 km/h auf der Autobahn) absolut in Ordnung geht, ist das 49,2 kWh große Batteriepaket im Boden des Spaßmachers nur für Reichweiten von maximal 370 Kilometer gut. Daraus werden im Winter sicher schnell weniger als 300 Kilometer. Da könnte sich der kleine Sportler also schnell einen Wolf tanzen. Lange Autobahnpassagen und eine sportliche Fahrweise wollen also gut überlegt sein. Auch weil der Kleine Strom mit maximal 95 kW aufnimmt. Ladepausen werden da leicht zu Besinnungspausen.
Weniger stört dagegen das überschaubare Ladevolumen von 210 Litern. Denn auf der Rückbank des Zweitürers dürfte kaum ernsthaft jemand sitzen wollen. Platz ist da also genug für Taschen und Jacken. Oder man klappt die Rückbank gleich um und nutzt das Ladevolumen von bis zu 800 Liter zum Verstauen größerer Gegenstände.