Einen großen Elektrocrossover haben viele Hersteller in Ihrer konkreten Planung. Der chinesische Autobauer NIO ist jedoch einer der ersten, der diesen jedoch auch auf die Straße bringt. Doch ehe der 5,33 Meter lange ET9 mit seinem weichen Fließheck auf die internationalen Straßen rollt, geht noch mehr als ein Jahr ins Land, denn vor dem ersten Quartal 2025 sind selbst auf dem Kernmarkt China keine Auslieferungen geplant. Bestellbar ist der neue Nio ET9 jedoch bereits – zu Preisen von umgerechnet knapp über 100.000 Euro. Zum Vergleich: Ein ähnlich starker und luxuriös ausgestatteter BMW i7 M70 kostet wenigstens 80.000 Euro, ein Lucid Air Grand Touring fast 60.000 Euro mehr.
Doch nicht allein die NIO-Fans in aller Welt können sich schon einmal freuen, denn der stattlich dimensionierte Landjet gefällt nicht nur äußerlich, sondern verspricht mit seinem 3,25 Meter langen Radstand im Innenraum auch jede Menge Platz, großen Reisekomfort und Entspannung. Konsequenterweise verfügt der edle Chinese daher im Innenraum nur über vier Einzelsitze, denn im Fond sollen sich die geschäftstüchtigen wie wohlhabenden Insassen auf den Komfortsesseln gerade auf langen Strecken wohl fühlen. Mit seiner sogenannten „Executive Bridge“ bietet der ET9 einen 360-Grad-Tisch, der ganz nach Wunsch variabel verstellt werden kann und Details wie Smartphone und Tablet Platz bietet.
Die klimatisierten Rücksitze tragen 24 eigens entwickelte und patentierte Technologien in sich und die Rückenlehne lassen sich in einem maximalen Winkel von bis zu 45 Grad verstellen. Dazu bietet der fondorientierte NIO ET9 ein mehr als 58 Zentimeter breites Sitzkissen mit elf separaten Verstellmöglichkeiten. Mit einem Druck auf den Taster können die insgesamt sieben elektrischen Verschattungen bedient werden.
Serienmäßig mit 900-Volt-Bordnetz
Das Komfortniveau soll durch die intelligente Vernetzung von aktiver Federung, Allradlenkung und der Steer-by-Wire-Technologie nochmals deutlich gesteigert werden, da sich das Fahrwerk automatisch allen Straßenoberflächen anpasst. Angetrieben wird der NIO ET9 von einem 340 kW / 462 PS starken Elektromotor an der Hinterachse, während an der Vorderachse das bekannte Elektromodul mit 180 kW / 245 PS verbaut ist. Somit steht dem mächtigen China-Crossover eine Gesamtleistung von 520 kW / 707 PS zur Verfügung, die für imposante Beschleunigungen sorgen sollen.
Ähnlich wie der Lucid Air wird auch der NIO ET9 bei seinem Marktstart Anfang 2025 mit einem 900-Volt-Bordnetz ausgestattet sein, das über Spitzenleistungen von 925 Volt sowie 600 Kilowatt verfügt und das Akkupaket im Unterboden in fünf Minuten Ladezeit um weitere 250 Kilometer Reichweite erstarkt. Wie die anderen NIO-Modelle lässt sich auch beim ET9 das 150-kWh-Akkupaket an einer entsprechenden Swap-Station austauschen.
Neue Wechselstation und ein 640 kW-Charger
William Li, Gründer, Vorsitzender und CEO von NIO: „Der ET9, das intelligente Elektroauto-Flaggschiff, zeigt umfassend die Stärken und Errungenschaften der Forschung und Entwicklung von NIO. Durch die Integration von mehr als 100 NIO-Kompletttechnologien erreicht der ET9 einen neuen Höhepunkt der Innovation und technologischen Entwicklung und steht für die Entschlossenheit, das Vertrauen und den Ehrgeiz des Unternehmens, den Markt für intelligente Premium-Elektrofahrzeuge anzuführen.
Auf dem NIO Day 2023 im chinesischen Xi’an wurde nicht nur der elektrische ET9, sondern auch die vierte Generation der Power Swap Stations vom Typ PSS 4.0 und der 640 kW Liquid Cooled Power Charger vorgestellt. PSS 4.0 ist mit mehreren Marken kompatibel und reduziert die Gesamtwechselzeit um mehr als ein Fünftel. Ausgestattet mit entsprechenden Photovoltaikanlagen spart jede Ladestation jährlich fast 18.000 kWh Strom.
Der neue Power Charger bietet seinem Nutzer einen maximalen Stromfluss von 765 Ampere, eine maximale Spannung von 1.000 Volt und eine Spitzenladeleistung von 640 Kilowatt. 2024 will Nio 1.000 Power-Swap-Stationen mit mehr als 20.000 Ladesteckern bauen, um den Ladekomfort für die Kunden zu erhöhen.