Der Beweis, dass Zukunftsmobilität nicht vier Räder braucht: In Jakarta hat der chinesisch-indonesische Hersteller Omoway seinen ersten smarten E-Roller vorgestellt – den Omoway Omo X. Das elektrisch angetriebene Zweirad fährt auf Zuruf selbstständig vor die Tür, parkt allein ein und sucht sich bei Bedarf sogar die nächste Ladestation. Möglich macht das eine Kombination aus Künstlicher Intelligenz (KI), IoT-Technologie und einem ganzen Paket an Assistenzsystemen – wie man sie sonst nur aus modernen Elektroautos kennt.
E-Roller mit Autopilot-Funktion
Bei der Weltpremiere vor wenigen Tagen in Jakarta fuhr der Prototyp des Omo X vollautonom auf die Bühne – ganz ohne Fahrer auf dem Sitz. Und das war erst der Anfang. Der E-Roller, dessen Design ein wenig an den Elektroroller CE04 von BMW erinnert, kann auch vollautonom rückwärts einparken, den Hauptständer automatisch ausfahren und sich selbst aufbocken. Dank der firmeneigenen „Halo Pilot“-Plattform umfasst die Ausstattung unter anderem:
- 360°-Kameraüberwachung
- Kollisionswarner mit Notbremsfunktion
- Abstandstempomat
- Totwinkelassistent
- Automatische Stabilisierung beim Überfahren von Hindernissen
- Kommunikation mit anderen Fahrzeugen (V2V).

Um Verkehrsunfälle und schwere Stürze zu verhindern, wurde der Elektroroller Omo X mit einer Vielzahl von Assistenzsystemen ausgestattet. Unter anderem gibt es einen Abstandsradar und einen Notbrems-Assistenten. Computergrafik: Omoway
Hinzu kommen Features wie Remote-Summon („Ruf mich!“), ein adaptiver Tempomat und verschiedene Modi zur Individualisierung – etwa Verkleidungsteile für Wetterschutz oder Topcases für den Alltag.
Noch keine Reichweitenangabe
Zwar gibt es bislang noch keine offiziellen Angaben zu Akku-Kapazität oder Reichweite. Doch basierend auf vergleichbaren Modellen in diesem Segment ist mit 100 bis 150 Kilometern pro Ladung zu rechnen. Die Serienproduktion in Indonesien soll Ende 2025 starten, der Verkaufspreis liegt bei etwa 60 Millionen Rupiah – umgerechnet rund 3.500 Euro. Geplant ist eine ganze Modellfamilie von sieben Rollern – der Omo X ist nur der Auftakt.
Von Xpeng zu Omoway – das Know-how kommt aus China
Hinter Omoway steckt ein Team mit Automotive-Erfahrung: Gegründet wurde das Unternehmen 2024 vom ehemaligen Xpeng-Mitgründer He Tao sowie mehreren Ex-Führungskräften des chinesischen Elektroautobauers. Forschung und Entwicklung sitzen in Guangzhou, die Produktion läuft in Jakarta, Indonesien – dem drittgrößten Motorradmarkt der Welt. Mit lokalen Partnern, einem skalierbaren Produktionskonzept und smarter Technologie will Omoway die Region erobern und mittelfristig global expandieren.
Mobilität 3.0 – zwei Räder, viele Möglichkeiten
Der Omo X ist mehr als ein Roller – er ist eine Tech-Plattform auf zwei Rädern. Und er trifft den Nerv einer Region, in der Motorräder Alltagsverkehrsmittel sind und die Elektromobilität auf zwei Rädern mit Hochdruck vorangetrieben wird. Was bei uns noch wie ferne Zukunft klingt, ist in Südostasien womöglich schon bald Realität.